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·6. Oktober 2021
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Drei Siege in Folge und seit 443 Minuten ohne Gegentor: Sportlich hat der 1. FC Kaiserslautern zuletzt Fahrt aufgenommen. Aus finanzieller Sicht benötigen die Roten Teufel aber wohl spätestens zur neuen Saison frisches Geld. Zur Verfügung gestellt werden könnte es von der "Pacific Media Group", mit der die Roten Teufel laut der "SportBild" derzeit verhandeln.
Erste Gespräche mit dem amerikanisch-chinesischen Unternehmen soll es dem Magazin zufolge bereits gegeben haben – spekuliert wird über eine Summe von rund zehn Millionen Euro. Neuland wäre ein Invest für die "PMG" nicht, hält sie unter anderem doch bereits Anteile am FC Barnsley (2. Liga England), KV Oostende (Belgien), FC Den Bosch (Niederlande), Esbjerg fB (Dänemark), AS Nancy (Frankreich) und am FC Thun (Schweiz). Auch am OGC Nizza war die Investorengruppe einst beteiligt. Mit dem Geld gelang dem französischen Erstligisten die Qualifikation für die Champions League. Anschließend verkaufte die "PMG" ihre im Wert gestiegenen Anteile wieder.
Beim FCK könnte die "Pacific Media Group" als Ankerinvestor fungieren. Allerdings gibt es noch mehrere offene Fragen – etwa, was die genaue Höhe des möglichen Invests und das Mitspracherecht angeht. Klar ist: Durch die 50+1-Regel wird verhindert, dass Geldgeber im Beirat die Stimmenmehrheit haben. Der FCK wollte sich auf Anfrage des Magazins zunächst nicht äußern, bestätigte gegenüber der "Rheinpfalz" am Mittwochnachmittag dann aber, dass der Austausch seit etwa einem halben Jahr bestehe. Ob ein Deal zustande kommen könnte, dazu gab der Klub keine Prognose ab.
Auskunftsfreudiger ist dafür Giuseppe Nardi, der vor einem Jahr mit einer Gruppe von regionalen Investoren beim FCK eingestiegen war. Mit elf Millionen Euro für 33 Prozent der Anteile an der Kapitalgesellschaft ermöglichten die Geldgeber nach der im Juni 2020 angemeldeten Insolvenz einen Schuldenschnitt und ebneten damit die Grundlage für eine finanzielle Zukunft des FCK. Über eine Kapitalerhöhung werden die Geldgeber ihr Engagement demnächst erhöhen, "um die kommende Saison zu finanzieren und dem e.V. zu helfen", wie Nardi im SWR-Podcast "Nur der FCK" sagt. "Wenn ich beziffern würde, was an Sponsoring, Investment und Zusatzleistungen schon versprochen ist, dann nähert sich dieser Betrag schon den 20 Millionen Euro."
Bereits im Vorfeld dieser Saison sei ein siebenstelliger Betrag zu Verfügung gestellt worden, um Spieler verpflichten zu können, die zuvor außerhalb des Budgets lagen – etwa Jean Zimmer. In Kürze soll zudem in das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) investiert werden – auf rund 400.000 Euro wird sich dieser Betrag belaufen. Mit dem Geld sollen unter anderem neue Container angeschafft werden.
Viel Geld wird auch benötigt, um den Spielbetrieb im Fritz-Walter-Stadion zu ermöglichen – für Pacht-, Unterhalts- und Betriebskosten wird jährlich ein Millionenbetrag fällig. Im Raum steht daher, dass der FCK das Stadion von der Stadt zurückkauft. Mithilfe der regionalen Investoren könnte das kostspielige Unterfangen gelingen, doch laut Nardi sei das aktuell Zukunftsmusik: "Ich bitte um Verständnis, dass man jetzt nicht sagen kann, wir beschäftigen uns schon mit dem Stadion. Wir sehen unsere Aufgabe erstmal darin, für die Möglichkeit zu sorgen, dass sportlich höherklassig gespielt werden kann."
Das Ziel ist klar – es soll zurück in die 2. Bundesliga gehen: "Wir möchten den Aufstieg schon möglichst in dieser Saison schaffen, vielleicht auch in der nächsten Saison", sagt Nardi, weiß aber auch: "Ich habe schon einmal von Aufstieg geredet und es ging unglaublich in die Hose." Ein direktes Mitspracherecht im sportlichen Bereich haben die Investoren gemäß der 50+1-Regel aber nicht, wobei Nardi betont: "Wenn wir begründete Zweifel hätten, weil wir sehen, die Ergebnisse stimmen nicht, dann könnten wir eine Diskussion anstoßen. Wir würden uns nicht anmaßen, ganz konkret über Trainer oder Verpflichtungen zu diskutieren. Das hatten wir auch nie im Sinn. Wenn wir uns so weit hinein begeben, verlieren wir auch die Distanz, die wir bewusst wahren."
Gerüchten, wonach Trainer Marco Antwerpen in Folge des enttäuschenden Saisonstarts zwischenzeitlich auf der Kippe gestanden haben soll, widerspricht er: "Das stand nie zur Diskussion und wäre nicht fair gewesen. Marco Antwerpen hat in der Schlussphase der letzten Saison mit einigen schweren Spielen bewiesen, dass er es kann." In den nächsten Wochen soll der Trend fortgesetzt werden, während im Hintergrund weiter an der finanziellen Zukunft gearbeitet wird – damit sich die Roten Teufel demnächst wieder Zweitligist nennen dürfen.
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