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Justus Pludra·25. Oktober 2024

100-Mio.-Trainer droht Rauswurf: Entweder fliegen die Adler oder er selbst

Artikelbild:100-Mio.-Trainer droht Rauswurf: Entweder fliegen die Adler oder er selbst

Als Oliver Glasner Crystal Palace im Februar 2024 übernahm, schwebten die Eagles in akuter Abstiegsgefahr. Der Sturzflug Richtung zweite Liga drohte. Mit einem furiosen Saisonfinish bewahrte der 50-Jährige die Londoner vor dem Fiasko. Ende Oktober sieht die Situation plötzlich dramatischer denn je aus. Kein einziger Sieg nach neun Spielen, Platz 18. Dem Ex-Buli-Coach droht der Rauswurf. Wie konnte es dazu kommen?

Sieben Siege aus den abschließenden 13 Premiere-League-Partien gelangen Glasner und dem Hauptstadt-Klub nach seiner Amtsübernahme. Nur Manchester City, Arsenal, Chelsea und Liverpool holten in diesem Zeitraum mehr Punkte. Bayern soll deshalb angeblich interessiert gewesen sein, die Palace-Klubführung aber mit einer Ablöse-Forderung über 100 Millionen Euro einen Wechsel blockiert haben.


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📸 Matthew Lewis - 2024 Getty Images

Besonders der Ex-Mainzer Jean-Philippe Mateta blühte unter Glasner im Ligaendspurt 23/24 auf und erzielte noch 13 seiner 16 Saisontore. Dahinter zogen Michael Olise (16 Liga-Scorer über die gesamte Spielzeit) und Eberechi Eze (15 Liga-Scorer) die Fäden. Dazu avancierte der erst kurz zuvor verpflichtete Youngster Adam Wharton zur Entdeckung der Saison auf der Sechserposition. Doch dann kam der Sommer.

Die eigentlich sonnige Jahreszeit sollte einige dunkle Wolken über den "Kristallpalast" bringen. Olise wurde bekanntlich für knapp 53 Millionen Euro an den FC Bayern abgegeben. Auch Defensiv-Dauerbrenner Joachim Andersen, dessen Diagonalbälle zudem das Angriffsspiel ankurbelten, verließ den Verein gen Ligakonkurrent Fulham für knapp 30 Millionen Entschädigung.

Die insgesamt etwa 100 Millionen Transfererlös wurden zwar größtenteils reinvestiert. Einen adäquaten Ersatz stellen die Neuzugänge vor allem in der Offensive bisher aber nicht da.

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📸 Peter Nicholls - 2024 Getty Images

Stürmer Eddie Nketiah, für 30 Millionen vom FC Arsenal losgeeist, wartet noch auf sein erstes Ligator für den neuen Arbeitgeber. Daichi Kamada, mit dem Glasner erfolgreich in Frankfurt zusammengearbeitet hat, gelingt es dahinter ebenso wenig, Akzente für die Offensive zu setzen. Mächtig Sand im Getriebe ist zudem bei den drei bisherigen Leistungsträgern Mateta, Eze und Wharton.

Das Trio war im Sommer lange bei der EM, respektive Olympia (Mateta), im Einsatz, hatte kaum Zeit sich zu erholen und läuft jetzt seiner Form hinterher. Wharton zudem sogar seiner Fitness. Seit der EM schleppt sich der 20-Jährige mit Leistenproblemen durch, müsste eigentlich operiert werden. In Zahlen drückt sich das mit der miesesten Torausbeute der Liga aus. Nur fünf Mal jubelte das Team bisher.

Einen Grund für die stockende Offensive haben viele Fans und einige britische Medien auch in der taktischen Ausrichtung des Trainers ausgemacht. Lange hielt Glasner stur an seinem schon in Frankfurt und Wolfsburg praktizierten 3-4-2-1 fest.

Erst nach der jüngste 0:1-Schlappe gegen Nottingham Forest ließ er durchblicken: „Vielleicht ist es an der Zeit die Formation zu ändern. Heute haben wir im 3-5-2 gespielt, aber vielleicht brauchen wir mehr Spieler auf dem Platz, die Tore machen können, um mit ihnen die richtige Taktik zu finden.“

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Gleichwohl sei die Negativserie von historischem Ausmaß eher ein „mentales als ein taktisches Problem“. Die Niederlage gegen die Tricky Trees besiegelte das neunte PL-Match ohne Sieg für Crystal Palace. So schlecht ist der Klub unter noch keinem anderen Coach in der ersten Liga gestartet. David Moyes, Graham Potter und Ex-England-Coach Gareth Southgate werden deshalb bereits als Nachfolger gehandelt.

Und: Das Programm wird nicht leichter. Am Sonntag warten die formstarken Spurs aus Tottenham. Danach treten die Adler bei CL-Teilnehmer Aston Villa an. Noch wird Glasner von offizieller Stelle nicht angezählt. Offensichtlich ist trotzdem, dass der 50-Jährige schleunigst nicht nur einen Ligasieg, sondern einen erneuten Höhenflug in London braucht. Sonst könnte er bald selber fliegen - von seinem Trainerstuhl.