Österreichische Fußball-Bundesliga
·4. April 2023
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·4. April 2023
4. April 2023 in ADMIRAL Bundesliga
Seit dem Frühjahrsstart zeigt der fast zwei Meter große Arthur Okonkwo im Tor von Sturm Graz, was er bei Arsenal von Könnern wie Petr Cech gelernt hat. Was der 21-Jährige mit Bukayo Saka gemeinsam hat und warum es am 28. Mai für ihn eine besonders harte Partie gegen Rapid wird, verrät er im Gespräch mit bundesliga.at.
1) Arthur, was wusstest du über Österreich und die ADMIRAL Bundesliga, als du im Jänner zu Sturm Graz gewechselt bist?
Um ehrlich zu sein, habe ich nicht allzu viel über die ADMIRAL Bundesliga gewusst. Erst als der Wechsel spruchreif wurde, habe ich mir die Liga genauer angeschaut und sie analysiert. Mittlerweile kenne ich sie schon ganz gut und ich fühle mich wohl hier. Das liegt sicher auch daran, dass wir viele Spiele gewinnen.
2) Du hast mit Sturm sechs von sieben Bundesliga-Spielen gewonnen, hast dabei drei Mal zu Null gespielt. War die Umstellung zur League Two, wo du als Leihspieler für Crewe tätig warst, nicht groß?
Ich musste mich schon umstellen, deshalb war der Wechsel in der Winterpause der ideale Zeitpunkt. Ich hatte genug Zeit, mich daran zu gewöhnen, so zu spielen, wie Sturm Graz es von mir sehen will. Es ist hier sehr viel Energie in den Spielen, die Mannschaften spielen ein intensives Pressing, während in der League Two das Spiel mit den langen Bällen vorherrschend ist. Vielleicht hätten es auch noch mehr Clean Sheets sein können, aber das ist am Ende nicht wichtig, solange die Mannschaft gewinnt und ich ihr helfen kann.
3) Hat es für dich eine Rolle gespielt, dass Spieler wie Haaland, Aaronson, Kristensen und viele mehr von hier aus den Sprung in die Premier League geschafft haben?
Haaland hat auch hier gespielt? Das war mir gar nicht bewusst. Aber es ist gut zu wissen, dass ich in einer Liga spiele, von der aus man so ein hohes Level erreichen kann. Ich hoffe, dass ich irgendwann auch zu den Spielern gehöre, die das geschafft haben.
4) Gegen den LASK hast du bisher noch nicht gespielt, jetzt ist er innerhalb weniger Tage zuerst im ÖFB und dann in der Bundesliga euer Gegner. Hast du dich schon schlau gemacht?
Richtig, den LASK kenne ich noch nicht. Weil wir erst am Sonntag gegen Rapid gespielt haben, hat auch die Vorbereitung auf den Doubleheader noch nicht begonnen (Anm.: das Gespräch fand am Montag statt). Ich weiß nur, dass der LASK ein sehr intensives Spiel spielt und uns daher zwei hochintensive Spiele erwarten.
5) In deinem ersten Spiel für Sturm bist du im ÖFB-Cup gegen Salzburg zum Held des Elferschießens avanciert. Bist du ein richtiger Penalty-Killer?
Das war auf jeden Fall ein großartiger Start für mich. Ob ich ein Elfmeterspezialist bin, sollen andere beurteilen, aber ich weiß, dass sich meine Elferstatistik sehen lassen kann. Trotzdem hoffe ich, dass wir nicht noch einmal ein Elferschießen brauchen werden, um weiterzukommen.
6) Siege gegen Salzburg sind hier nicht alltäglich, wie hoch schätzt du die Chancen auf einen Titelgewinn ein?
Dass es schwer ist, hier einen Titel zu gewinnen, weil Red Bull Salzburg seit vielen Jahren Meister wird, hat man mir erzählt. Salzburg hat ein sehr gutes Team, aber das haben wir auch. Wir werden sehen, wie es weitergeht. Es ist auf jeden Fall mein großes Ziel, in meinem ersten Jahr im Erwachsenen-Fußball gleich einen Titel zu gewinnen.
7) Am 28. Mai wartet das Auswärtsspiel bei Rapid auf dich. Wärst du lieber im Emirates, wo sich gleichzeitig Arsenal gegen Wolverhampton zum Meister krönen könnte? Geht sich’s überhaupt aus?
Ich hoffe, es geht sich aus. So fokussiert, wie sie in jedes Spiel gehen, kann ich wirklich nicht sehen, wie sie die Meisterschaft noch verspielen sollten. Es wird tatsächlich hart, nicht dabei sein und die Atmosphäre aufsaugen zu können. Aber ich konzentriere mich auf meine Spiele hier, denke nicht zu viel an Arsenal. Obwohl ich mit einigen Spielern schon in ständigem Kontakt bin.
8) Mit Bukayo Saka? Wie ist es für dich, der ihn aus dem Nachwuchs kennt, ihn heute als großen Star zu sehen?
Ja, wir schrieben regelmäßig. Wir kennen uns seit wir sieben Jahre alt sind, wir sind wie Brüder. Ich weiß, dass er mir sehr ähnlich ist. So wie ich mich ständig verbessern will und hart dafür arbeite, einmal zu den besten Torhütern zu gehören, hat auch er nie aufgehört, alles dafür zu tun, einmal einer der besten Fußballer der Welt zu werden. Es ist schön zu sehen, welches Level er schon erreicht hat.
9) Wie kommt es, dass du als Arsenal-Torhüter einmal David De Gea als dein Vorbild genannt hast?
Das war in seiner Glanzzeit, als alle Torhüter De Gea als Vorbild hatten. Aber das Idol meiner Kindheit war eigentlich Edwin Van der Sar. Obwohl wir in Camden zuhause sind, war mein Vater ein großer Man-United-Fan und hat jedes Spiel geschaut. Dabei hat mir Van der Sar immer imponiert. Bei Arsenal habe ich dann Petr Cech kennengelernt. Wir sind zusammen auf Tournee gewesen, das war eine unglaubliche Erfahrung für einen damals 17-Jährigen. Es waren nicht einmal so sehr die Dinge, die er mir gesagt hat, aber ihn im Training und im Spiel aus der Nähe beobachten zu können, ist etwas, das ich immer in mir tragen werde.
10) Du hast einmal verraten, dass bei Arsenal Granit Xhaka den schärfsten Schuss hat, wer ist es denn bei Sturm Graz?
Ich würde meinen, das ist der „Jantschi“, und ich glaube, dass sich dieser Meinung viele anschließen würden. Gleich an meinem ersten Trainingstag bei Sturm hatten wir Schuss-Training, der „Jantschi“ hat dabei so viele Tore gemacht, das war nicht normal!
11) Andreas Schicker arbeitet daran, deine Leihe zu verlängern, aber dein großes Ziel bleibt schon Arsenal?
Was die Verlängerung der Leihe betrifft, bin ich vorerst gar nicht involviert. Ich komme aus der Arsenal-Akademie, natürlich ist es mein ganz großer Traum, einmal für Arsenal zu spielen. Bisher habe ich drei Freundschaftsspiele als Nummer eins absolviert, aber mein Ziel ist die Premier League.
Fotos: GEPA pictures
Redakteur: Horst Hötsch