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·5. Januar 2023
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Als Cheftrainer und Manager ist Rüdiger Ziehl bestens im Bilde, wie der künftige Kader des 1. FC Saarbrücken aussehen könnte. Immerhin laufen 17 Verträge zum Saisonende aus. Die Personalplanung ist längst im Gange – und die Saarländer gehen dabei einen unüblichen Weg. Denn die Gespräche erfolgen in Reihenfolge der Rückennummern.
Daniel Batz trägt die Nummer 1 auf dem Rücken und wäre somit auch der erste Kandidat, mit dem sich der FCS über eine Vertragsverlängerung unterhalten würde. Der Torhüter hat allerdings noch einen Vertrag bis 2024. Adriano Grimaldi hingegen muss mit der Rückkennummer 39 bis zum Schluss warten. Diese Reihenfolge soll jedoch nichts über die bisherige Leistung oder eine Wichtigkeit innerhalb der Mannschaft aussagen, wie Rüdiger Ziehl betont. Bei Sebastian Jacob, der Nummer 29, ist beispielsweise seit Wochen schon klar, dass der Verein trotz eines Kreuzbandrisses verlängern möchte.
"Ich gebe jedem Spieler den Status Quo. Ich sage ihnen, wie ich sie gesehen habe in der Zeit ab Mitte September, was jeder geleistet hat", erklärt Ziehl darüberhinaus in der "Bild", dass er jedem Akteur ein individuelles Feedback geben wird. Doch wo ist der Fußballlehrer und Teammanger inzwischen angekommen? Aktuell beschäftigt sich Ziehl mit Tobias Jänicke – Nummer 25. Die Tendenz beim 201-fachen FCS-Spieler dürfte zur Verlängerung gehen. "Ich versuche, es nicht an mich heranzulassen. Ich will jedes Spiel genießen. Und, wenn meine aktive Karriere zu Ende ist, will ich im Fußball bleiben", hält sich Jänicke zurück. Seine Fähigkeiten als Allrounder werden jedoch geschätzt – auch in der Defensive half er im Saisonverlauf schon aus.
Auch Grimaldi weiß, wann er dran ist. Nach nur 313 Einsatzminuten in der Hinrunde gilt es, Argumente in der zweiten Saisonhälfte zu sammeln. Die entscheidende Frage ist, ob die Wade des 31-Jährigen mitspielt. "Es ist mittlerweile schon ein Running Gag, auch unter den Mitspielern. Ich gehe damit ganz locker um. Ich kann da nichts dagegen machen, wenn sie zugeht", gesteht Grimaldi in der "Saarbrücker Zeitung" schmunzelnd ein. Im Trainingslager konnte sich der Mittelstürmer wieder nur individuell belasten. "Ganz schlechtes Timing", weiß Grimaldi selbst, der gemeinsam mit Julius Biada das beste aus der Situation machen will: "Jetzt ist es gut, und ich schaue nach vorne."
Sorgen wegen einem frühzeitigen Karriereende hat der 31-Jährige nicht. "Ich bin nicht zerbrechlich oder kaputt, nur weil ich älter bin. Ich habe viel Erfahrung, bin im Kopf klar und kann ein paar Situationen gut einschätzen. Wenn der Körper mitmacht, sind noch ein paar gute Jahre drin. Ich muss auf mich schauen und wieder auf mein Level kommen", erklärt Grimaldi. Die Zuversicht ist groß: "Es wird Spiele geben, in denen ich anfangen darf. In anderen werde ich reinkommen. In hoffentlich wenigen werde ich gar nicht gebraucht." Dann klappt es womöglich auch mit der Verlängerung. Denn ein Ziel bleibt: "Ich will noch mal aufsteigen in meiner Karriere. Die Chance dazu ist jetzt so groß, wie sie selten zuvor war."