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·16. März 2025

2. Liga: Hertha gelingt Befreiungsschlag, Nürnberg mit klarem Derbysieg

Artikelbild:2. Liga: Hertha gelingt Befreiungsschlag, Nürnberg mit klarem Derbysieg

Derby-Action und Abstiegskampf standen zum Abschluss des 26. Spieltags der 2. Liga im Fokus. Im Frankenderby siegte Nürnberg klar, während der Hertha in Braunschweig ein echter Befreiungsschlag gelingt. Karlsruhe und Ulm trennten sich mit einem torlosen Unentschieden.

Nürnberg – Fürth 3:0

Das erste Tor des Nachmittags fiel in Nürnberg, wo der FCN vor prächtiger Derby-Kulisse einen Traumstart erwischte. Itter leistete sich einen Fehlpass im Spielaufbau, dann schaltete Nürnberg blitzschnell um. Tzimas ließ Janders Zuspiel durch, der Ball landete bei Justvan, der überlegt zur frühen Führung einschoss (4.). Die Fürther schüttelten sich kurz, fanden aber mit fortschreitender Spieldauer etwas besser in die Partie. Viel spielte sich im Mittelfeld ab, Torchancen und Strafraumszenen bekamen die Zuschauer im ausverkauften Max-Morlock-Stadion nach dem 1:0 länger nicht zu sehen. Das änderte sich erst nach einer guten halben Stunde: Tzimas fing einen verunglückten Rückpass von Itter ab, umkurvte Noll und schloss aus spitzem Winkel ab. Noll bekam die Finger aber noch dran und Itter klärte den Ball kurz vor der Torlinie (34.).


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Fünf Minuten später spielte sich Drexler über rechts schön frei. Seine flache und scharfe Hereingabe vors Tor verwertete erneut Justvan aus kurzer Distanz – 2:0 (39.). Während der Aktion waren die Fürther in Unterzahl, da Quarshie nach einem Zusammenprall behandelt werden musste. Vor dem Seitenwechsel kam es noch dicker für die Gäste: Nach einem Traumpass von Jander war Tzimas frei durch und schob rechts unten ein (45+3.). Damit war der Partie schon vor dem Halbzeitpfiff entschieden.

Weil Fürth auch im zweiten Durchgang keine Durchschlagskraft entfalten konnte und der FCN mit der 3:0-Führung im Rücken vollkommen zufrieden war, passierte quasi nichts mehr. Die Freude über den Derbysieg trübt einzig die Auswechslung von Tzimas, der Probleme mit dem Oberschenkel anzeigte und verletzungsbedingt vom Platz musste (80.). Mit 41 Punkten hält der Club den Anschluss ans obere Drittel der 2. Liga, Fürth bleibt im grauen Mittelfeld hängen.

Braunschweig – Hertha 1:5

Auch in Braunschweig gab es einen frühen Treffer zu bejubeln, allerdings für die Gästemannschaft. Ein Kenny-Zuspiel von der rechten Seite nahm Reese im Strafraum sauber an und jagte den Ball aus der Drehung sehenswert unter die Latte (8.). Ein toller Treffer des Berliner Leistungsträgers. Die Eintracht stand jetzt unter Zugzwang, tat sich gegen eine dominante Hertha aber sehr schwer. Die nächste große Chance hatten Maza per Distanzschuss und direkt im Anschluss Scherhant, der den Abpraller über das Tor lupfte (21.).

Trotz der Berliner Überlegenheit hielt Braunschweig das 0:1, bis zu einem (aus Sicht der Gastgeber) bitteren Doppelschlag kurz vor dem Halbzeitpfiff. Reese, dieses Mal als Initiator beteiligt, bediente Cuisance. Der lässt mehrere Gegenspieler stehen und legte quer für Scherhant, der das 0:2 markierte (42.). Und nur 78 Sekunden später rollte ein erneuter Hertha-Angriff, jetzt über links. Scherhant spielte den Ball in die Mitte, wo Nikolaou diesen unglücklich ins eigene Netz bugsierte (44.).

Nach Wiederanpfiff wurde es erstmals im Berliner Strafraum brenzlig, Braunschweig spielte jetzt viel mutiger. Leistner und Ernst blockten gegen Nikolaou auf der Linie, danach schoss Köhler drüber (48.). Nach einem herrlichen Zuspiel von Maza landete die Kugel bei Cuisance. Der fand den Weg an Hoffmann vorbei, konnte aus spitzem Winkel aber nicht mehr vollenden. Bicakcic und Nikolaou konnten das 0:4 noch rechtzeitig verhindern (57.).

Dann wieder Braunschweig: Tachie bekam auf links viel Platz, sein Schlenzer aus missglückte jedoch – da war mehr drin (58.). Maza und Kaufmann vergaben erneut die Chance aufs 0:4, weil Hoffmann noch rechtzeitig die Fäuste hochriss (64.). Und dann schnürte der wieder einmal überragende Fabian Reese seinen Doppelpack. Scherhants Ball in die Tiefe erläuft Reese, der den Ball zurechtlegt und ihn mit ganz viel Gefühl an Hoffmann vorbeilupft (69.). Spätestens jetzt war die Partie gelaufen. Doch zufrieden gab sich die Hertha damit noch nicht. Hoffmann blieb weiter schwer beschäftigt und rettete gegen Scherhant, Dardai und erneut Scherhant (71., 72. & 80.).

Braunschweig schaffte es weiterhin nicht, Ergebniskosmetik zu betreiben. Tempelmann bekam nach Vorlage von Polter mal eine Gelegenheit, aber Leistner blockte entscheidend (78.). Beim vermeintlichen 0:5 durch Reese ging die Fahne des Linienrichters hoch, der Treffer zählte wegen Abseits nicht (83.). In der Nachspielzeit trafen die Gastgeber dann doch noch: Bei einer Ecke lauerte Tempelmann im Rückraum und jagte den Ball zum 1:4 ins Tor (90+1). Mit Abpfiff stellte Winkler jedoch den alten Abstand wieder her und vollendete einen Konter zum 1:5-Endstand (90+3).

So gelang der Hertha mit dem überzeugenden Auswärtssieg ein echter Befreiungsschlag im Tabellenkeller, während Braunschweig ebendiesen verpasste und sich weiterhin auf Rang 16 wiederfindet.

Karlsruhe – Ulm 0:0

Beim Debüt von Robert Lechleiter als Cheftrainer des SSV Ulm starteten die Spatzen durchaus mutig in die Partie und wollte dem KSC ein ebenbürtiger Gegner sein. Die offensivere Herangehensweise hätte sich beinahe früh gerächt, als Schleusener nach einem Doppelpass mit Kaufmann aus aussichtsreicher Position am Ulmer Keeper Ortag scheiterte (9.). Wenige Minuten später stand Ortag wieder im Fokus, wenn auch unfreiwillig. Nach einem Abschlag fasste er sich sofort an den Oberschenkel und zeigte an, ausgewechselt werden zu müssen. Für ihn kam Thiede in die Partie (15.). Bis auf die genannte Ausnahme verteidigte Ulm aufmerksam und bot dem KSC keine Räume an. Nach 41 Minuten war der SSV dann das erste Mal selbst gefährlich, als eine Flanke am langen Pfosten bei Brandt landete. Dieser schloss aus ungünstigem Winkel ab, Kobald konnte auf der Linie blocken.

In die zweite Hälfte startete der KSC dann wesentlich druckvoller und fand direkt den Weg vors Tor. Nach eine Hecke jagte Heußer den Ball an den linken Pfosten, kurze Zeit später entschärfte Thiede Wanitzeks Flachschuss aus 15 Metern (47. & 51.). Weitere Großchancen erspielte sich der KSC dann erst einmal nicht. Und auch Ulm war weiterhin auf eine stabile Defensive bedacht, eigene Entlastungsangriffe gab es nur selten. So blieb Karlsruhe zwar optisch überlegen, konnte aber eben keine Dominanz ausstrahlen.

Weil sich Thiede bei einem langen Ball übel verschätzte, bekam Ben Farhat über rechts Platz und wurde von diesem umspielt. Sein Schuss aufs leere Tor war aber nicht druckvoll genug, sodass ein Ulmer rechtzeitig klären konnte (82.). Keinem der Teams gelang in der Schlussphase ein Lucky-Punch.

Das torlose Remis hilft beiden Teams nicht wirklich weiter. Der KSC wird sich den Vorwurf gefallen lassen müssen, aus der spielerischen Überlegenheit kein Kapital geschlagen zu haben.

Die Partien am Sonntag im Überblick:

Nürnberg – Fürth 3:0

Tore: 1:0, 2:0 Justvan (4., 39.), 3:0 Tzimas (45+3.)

Braunschweig – Hertha 1:5

Tore: 0:1, 0:4 Reese (8., 69.), 0:2 Scherhant (42.), 0:3 Nikolaou (ET, 44.), 1:4 Tempelmann (90+1.), 1:5 Winkler (90+3.)

Karlsruhe – Ulm 0:0

Tore: –

(Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

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