LIGABlatt
·28. November 2024
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Trotz teilweise deutlicher Unterlegenheit sicherte sich Fenerbahçe am Donnerstagabend mit einem 2:1-Sieg bei Slavia Prag die nächsten drei Punkte in der Europa League. Dzeko und En-Nesyri drehten das Spiel zugunsten der Mourinho-Mannschaft, die frühem Rückstand einem Chancengewitter der Tschechen ausgeliefert waren, dieses aber schadlos überstanden.
Weil in der Innenverteidigung Personalnot (Becao gesperrt, Söyüncü und Oosterwolde verletzt) herrschte, rückte Akaydın neben Djiku in die Viererkette und kam so zu seinem ersten Startelfeinsatz in der Europa League in dieser Saison.
Fenerbahçe kam vor einer durchaus prickelnden Atmosphäre in der Fortuna-Arena in Prag schlecht ins Spiel, war sofort dem temporeichen Ansatz der Tschechen ausgeliefert und geriet fast schon folgerichtig nach nur sieben Minuten in Rückstand: Links kombinierte sich Slavia durch, Yüksek konnte die flache Hereingabe von Provod nicht verhindern. Und weil Akaydın in der Mitte am Ball vorbeirutschte, konnte Chory dahinter flach vollenden. Auch nach dem frühen 0:1 tat sich Fenerbahçe schwer, offensiv gelang der Mourinho-Elf so gut wie nichts, defensiv blieb man anfällig. Doudera (22.) schraubte sich nach einer Diouf-Flanke zwischen zwei Verteidigern hoch, köpfte dann aber knapp drüber – nur eine von vielen Chancen der Tschechen. In der 30. Minute verpasste Doudera erneut, diesmal am linken Pfosten per Direktabnahme, nachdem Müldür gepennt hatte. Ein paar Augenblicke später behinderten sich die Hausherren dann selbst, als Holes im Luftduell Chory bedrängte, der so knapp am rechten Kreuzeck vorbeiköpfte (31.).
Dzeko aus dem Nichts zum Ausgleich – Provod-Strahl zählt nicht
Angesichts von 1:13 Torschüssen aus Sicht der Kanarienvögel konnte diese von Glück sprechen, zu diesem Zeitpunkt nur 0:1 zurückzulegen. Wie aus dem Nichts stellte Dzeko dann im Stile eines Spitzenstürmers dann aber auf 1:1. Infolge des ersten wirklichen gelungenen Spielzugs legte Szymanski für Dzeko (35.) auf, der rechts am Strafraum kurz anzog und den Ball dann trocken ins kurze Eck wuchtete. Noch vor der Pause jubelte die zwischenzeitlich kurz verstummte Fortuna-Arena erneut, nachdem ein Provod-Strahl (42.) von der Sechzehnerkante neben dem rechten Pfosten einschlug. Weil aber der sich im Abseits befindliche Chory Torwart Livakovic behindert hatte, zählte der Treffer nicht.
Slavia schnuppert am Siegtreffer, dann schlägt En-Nesyri zu
Zum Start der zweiten Halbzeit ließ Fener-Coach Mourinho seine Elf unverändert, im Gegensatz zum ersten Durchgang agierte diese nun aber gefestigter, bot hinten nicht mehr viel an. Die erste Chance nach dem Seitenwechsel bot sich stattdessen Szymanski, der sich nach feinem Dribbling in Abschlussposition brachte, dann aber viel zu zentral abschloss (53.). Schon von Spielbeginn an, in der zweiten Hälfte dann aber noch offensichtlicher würde die durchaus ruppige Gangart beider Teams, verbunden mit der kurzen Leine des deutschen Schiedsrichters Sascha Stegemann. Zur Einordnung: In der 66. Minute sah Tadic nach einem Rempler die zehnte Gelbe Karte des Abends. Mit fortlaufender Zeit näherte sich dann Slavia wieder einem Treffer an: Doudera (72.) setzte sich am Fünfer durch, seine Direktabnahme flog aber über den Querbalken, der eingewechselte Chytil (81.) wurde dagegen im aller letzten Moment am Abschluss gehindert. Slavia schnupperte am Siegtreffer, Fenerbahçe erzielte ihn: Tadic legte rechts am Fünfer eine Hereingabe quer, in der Mitte schoss En-Nesyri (85.) eigentlich genau auf Torwart Kinsky, der den Ball aus kürzester Distanz aber nur ins eigene Netz abwehren konnte.
Mit dem zweiten Sieg in dieser Europa-League-Saison und jetzt acht Punkten steht der türkische Vizemeister auf Rang 15 der Tabelle. Nächster Gegner im Wettbewerb ist dann in zwei Wochen Athletic Bilbao.