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·29. Februar 2024
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Eintracht Frankfurt hat im Sommer 2022 die zweite Mannschaft eingeführt und sofort den Aufstieg von der Hessen- in die Regionalliga geschafft. Lautet die nächste Station Liga 3? So weit sind die Frankfurter in ihren Planungen noch nicht.
Es berichtet fussball.news-Reporter Christopher Michel
fussball.news blickt in fünf Teilen auf die zweite Mannschaft von Eintracht Frankfurt. Im vierten Teil beschäftigen wir uns mit der U21, die aktuell in der Regionalliga spielt. Geht der Weg in die 3. Liga? (Lesen Sie hier: Teil 1, Teil 2 und Teil 3)
Im Frühjahr 2022 wurden die letzten Dinge von Sportvorstand Markus Krösche und seinen Mitstreitern geregelt. Nach harten Verhandlungen mit dem Verband und den anderen Klubs war die Rückkehr einer zweiten Mannschaft bei Eintracht Frankfurt perfekt. Acht Jahre nach der Abmeldung korrigierten die Hessen somit einen großen Fehler. Statt ganz unten in der Kreisliga startete das Projekt jedoch in der fünftklassigen Hessenliga - alles andere wäre keine Alternative für den Verein gewesen. Hessen Dreieich zog sich dafür zurück und machte Platz für die Frankfurter.
Die Eintracht nutzt seitdem die Infrastruktur und das Gelände des Amateurklubs. Im schicken Ahorn Camp Sportpark haben rund 2.500 Zuschauer Platz. Und die Fans nahmen das neu gegründete Team vom ersten Moment voll an. Beim Marsch durch die Hessenliga kamen im Schnitt 917 Anhänger zu den Partien. Eigene Talente wie Elias Baum, Nacho Ferri, der zurzeit sehr tragisch verletzt ausfallende Mehdi Loune (zwei Kreuzbandrisse) oder Fynn Otto konnten erstmals regelmäßig Spielpraxis im Seniorenbereich sammeln. Klar war bei diesen Möglichkeiten, dass der Aufstieg aus einer Amateurliga in die viertklassige Regionalliga alternativlos war. In der fünften Liga Talente für eine Bundesligamannschaft mit Europapokalambitionen auszubilden? Das ist wenig realistisch.
In der Regionalliga fühlen sich die Frankfurter aktuell gut aufgehoben. Nach einem 3:1-Sieg beim TSV Steinbach Haiger gelang am neunten Spieltag sogar der Sprung an die Tabellenspitze. Das hatte Begehrlichkeiten geweckt. Das hohe Tempo konnte die von Kristjan Glibo trainierte Mannschaft aber nicht mehr halten und ging mit 31 Zählern (zwölf Punkte Rückstand auf Rang eins) in die lange Winterpause, die am Samstag mit dem Hessenderby bei Hessen Kassel endet.
Das Fan-Interesse blieb insgesamt ungebrochen hoch. Im Schnitt kamen 1.504 Anhänger zu den Partien - da können vor allem die anderen Reserveteams aus Stuttgart (1.220), Mainz (518) und Hoffenheim (264) nicht mithalten. Krösche sah die Einführung der U21 gar als "Gamechanger", weil man den Talenten Senioren-Fußball bieten könne. Der Drang, in die 3. Liga aufzusteigen, ist aktuell aber noch nicht ausgeprägt. NLZ-Leiter Alexander Richter sagte fussball.news im großen Interview (erscheint am Freitag): "Derzeit verschwenden wir keinen Gedanken an die 3. Liga. Als wir in der Hinrunde in der neuen Liga ganz gut performt haben, stand überall geschrieben, dass wir in die 3. Liga aufsteigen müssen. Von diesen Gedanken und Forderungen befreien wir uns. Wir wollen unsere Spieler weiterentwickeln."
Die Eintracht will stattdessen mit ihrer U21 organisch wachsen, sich Stück für Stück weiterentwickeln. Der Sprung aus der U17 oder U19 in die Regionalliga ist ein anderer als der in die 3. Liga. Sollten die Gegner plötzlich Essen, Dresden oder Aue heißen, dann bräuchte das Team eine andere Qualität - und somit wahrscheinlich auch kostspielige externe Zugänge. Die Frankfurter müssten zudem dauerhaft den Standort wechseln, weil der Ahorn Camp Sportpark infrastrukturell an seine Grenzen stoßen würde. Der vom FSV Frankfurt belegte Bornheimer Hang - durchschnittlich haben dort 12.542 Zuschauer Platz - wäre dann höchstwahrscheinlich die neue Heimspielstätte.
Dass ein Traditionsverein wie die Eintracht für die optimale Ausbildung von Talenten die 3. Liga langfristig als reizvoll ansieht, ist selbsterklärend. Der Sprung nach ganz oben wäre für die Spieler deutlich kleiner und wer sich vor Kulissen in Dresden, Essen oder Saarbrücken behauptet, dem zittern in Dortmund, München oder Stuttgart bei Anpfiff nicht automatisch die Knie. Über allem steht bei den Frankfurtern allerdings der Ausbildungsgedanke. Wenn Nacho oder Baum im Trikot der Profis auflaufen, dann freut sich das gesamte NLZ mit. Für die Talente ist die Regionalliga in der derzeitigen Lage - rund zwei Jahre nach Gründung der Mannschaft - das perfekte Becken.
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