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·5. Juni 2025

5:4! Entfesselte Spanier zaubern sich ins Nations-League-Finale

Artikelbild:5:4! Entfesselte Spanier zaubern sich ins Nations-League-Finale

Mit einer Gala-Vorstellung gegen Frankreich zieht Spanien ins Finale der Nations League ein. Beim furiosen 5:4 macht der Europameister scheinbar früh alles klar, die Franzosen drehen in der Schlussphase aber noch einmal auf.

In der Neuauflage des EM-Halbfinals von 2024 wurde am Donnerstagabend der zweite Nations-League-Finalist gesucht. Mit Spanien und Frankreich duellierten sich in Stuttgart zwei echte Schwergewichte des europäischen Fußballs. Für die Iberer war es dabei die Rückkehr an den Ort des kontroversen EM-Viertelfinals gegen die DFB-Elf vor knapp einem Jahr.


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Im Vorfeld der Partie standen vor allem die beiden furiosen Offensivreihen im Fokus. Neben Bayerns Michael Olise wirbelte auf französischer Seite Superstar Kylian Mbappé. Dazu mit Dembélé und Doué zwei frisch gebackene Champions-League-Sieger, die sich seit Wochen in bestechender Form befinden. Juves Pierre Kalulu feierte sein Debüt für die Équipe Tricolore. Auch Luis de la Fuente brachte mit Lamine Yamal, Nico Williams und Oyarzabal die volle Offensivpower aufs Feld.

Spaniens Doppelschlag schockt Frankreich – Oyarzabal glänzt als Assistgeber

Und dennoch war es ein Defensivspieler, der die erste Torchance der Partie für sich verzeichnete. Théo Hernandez zog aus etwa 20 Metern ab, sein Linksschuss zischte über die Latte (4.). Nach einem leichtfertigen Ballverlust von Merino war Mbappé auf rechts durch, dessen Querpass auf Olise unterband Unai Simon noch rechtzeitig (6.). Es war also sofort Action geboten in der Stuttgarter MHP-Arena, mit leichten Vorteilen für Frankreich.

Gut elf Minuten waren gespielt, als erneut Théo Hernandez die Kugel nach einer Ecke auf den linken Fuß bekam und von der Strafraumgrenze ans Kreuzeck feuerte. Spanien hatte bis hierhin erst zwei Torannäherungen in Person von Nico Williams zu verbuchen. Beide Male parierte Maignan ohne große Mühe. Anders bei Williams‘ drittem Versuch: Yamals flache Hereingabe vom rechten Flügel machte Oyarzabal unter Bedrängnis fest und legte ab für Williams. Der stand plötzlich frei vor Simon und markierte mit einem strammen Schuss unter die Latte die Führung für die Spanier (22.).

Nur wenige Zeigerumdrehungen später tauchte Mikel Merino nach schönem Doppelpass mit Oyarzabal plötzlich im französischen Strafraum auf und schob ins kurze Eck zum 2:0 ein (25.). Ein bitterer Doppelschlag für das Team von Didier Deschamps, das in der Anfangsphase eigentlich die besseren Gelegenheiten hatte. Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken standen die Spanier kompakt in der eigenen Hälfte und kontrollierten das Geschehen. Frankreich hatte zwar mehr Ballbesitz, so kamen Doué, Mbappé und zwei Mal Dembélé vor dem Halbzeitpfiff noch Torchancen. Aber Unai Simon war stets zur Stelle (32., 37., 45.).

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Gewohntes Bild: Mikel Merino jubelt in Stuttgart. Foto: Getty Images

Fast wäre es für Frankreich noch dicker gekommen: Nach einer ausgeklügelten Freistoßvariante aus dem Halbfeld schoss Hujsen artistisch zum vermeintlichen 3:0 ein, Vorlagengeber Zubimendi stand dabei aber hauchzart im Abseits (43.). Deshalb ging eine sehr attraktive erste Halbzeit „nur“ mit einer 2:0-Führung für Spanien zu Ende.

La Furia Roja wie entfesselt – Frankreichs spätes Aufbäumen wird nicht belohnt

Frankreich nahm sich in der Halbzeitpause offenbar einiges vor und startete mit viel Tempo und Elan in den zweiten Durchgang. Die beiden ersten Offensivaktionen verpufften aber, weil Kalulus bzw. Hernandez‘ gute Hereingaben keinen Abnehmer vor dem gegnerischen Tor fanden. Stattdessen kamen die brutal effizienten Spanier wieder. Nach Konés Ballverlust ging es über Yamal blitzschnell nach vorne. Der wurde von Rabiot ungestüm von den Beinen geholt und verwandelte den fälligen Strafstoß selbst eiskalt zum 3:0 (54.).

Und damit nicht genug: Williams bekam nur eine Minute später über links viel zu viel Platz, dessen Außenristpass nahm Pedri im vollen Lauf mit und überwand Maignan mit einem gefühlvollen Lupfer (55.). Ein traumhafter Angriff, der den doppelten Doppelschlag vollendete. Weil Porro Mbappé im Strafraum regelwidrig festhielt, konnten die Franzosen immerhin verkürzen – auch hier trat der Gefoulte selbst an und markierte links unten das 4:1 (59.).

Es ging weiter Schlag auf Schlag in dieser furiosen Partie. Doués Schlenzer von halblinks ging nur haarscharf am rechten Pfosten vorbei (63.). Doch sämtliche französische Hoffnungen auf ein Comeback machte Lamine Yamal zunichte. Der 17-jährige Superstar setzte sich nach Vorlage von Porro gegen Lenglet durch und spitzelte die Kugel ins lange Eck. Maignan war noch mit den Fingerspitzen dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern (67.).

Frankreich gab sich weiterhin nicht auf. Dembélé schoss aus spitzem Winkel an den Pfosten (73.), der starke Simon war mal wieder gegen Mbappé zur Stelle (76.). Besser machte es Cherki, der einen Pass von Mbappé eigentlich unsauber annahm, die Kugel sich dadurch aber selbst vorlegte und Volley ins linke Eck zum 5:2 einschoss (79.). Der eingewechselte Gusto wurde über rechts freigespielt, seine Hereingabe vom rechten Flügel bugsierte Vivian unglücklich ins eigene Tor – nur noch 5:3 (84.)! Ging jetzt doch noch was für Frankreich?

Kolo Muani verpasste den Anschlusstreffer nur knapp, weil er Barcolas starke Vorarbeit knapp über den Kasten setzte (88.). Und traf kurz vor Schluss aber tatsächlich noch per Kopf und ließ Frankreich vom Sensations-Comeback träumen (90+3). Doch dann ging den sich aufopfernden Franzosen endgültig die Zeit aus – es blieb beim 5:4.

Somit folgt Spanien den portugiesischen Nachbarn ins Nations-League-Finale (Sonntag 21 Uhr, RTL und DAZN). Zuvor duellieren sich um 15 Uhr Frankreich und Deutschland im „kleinen Finale“ um den dritten Platz.

Spanien – Frankreich 5:4

Tore: 1:0 N. Williams (22.), 2:0 Merino (25.), 3:0, 5:1 Yamal (54., 67.), 4:0 Pedri (55.), 4:1 Mbappé (59.), 5:2 Cherki (79.), 5:3 Vivian (ET, 84.), 5:4 Kolo Muani (90+4.)

Spanien: Simon (C), Porro, Hujsen, Le Normand (78. Vivian), Cucurella, Zubimendi, Merino (90. Gavi), Pedri (64. Fabian), Yamal, N. Williams (64. Olmo), Oyarzabal (78. Samu)

Frankreich: Maignan, Kalulu (64. Gusto), Konaté, Lenglet (72. L. Hernandez), T. Hernandez, Koné, Rabiot, Olise (64. Cherki), Dembélé (76. Kolo Muani), Doué (64. Barcola), Mbappé (C)

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