6:0 folgt auf 7:1: Arda Turan fährt mit Donezk nächsten historischen Kantersieg ein | OneFootball

6:0 folgt auf 7:1: Arda Turan fährt mit Donezk nächsten historischen Kantersieg ein | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: GazeteFutbol.de

GazeteFutbol.de

·24. November 2025

6:0 folgt auf 7:1: Arda Turan fährt mit Donezk nächsten historischen Kantersieg ein

Artikelbild:6:0 folgt auf 7:1: Arda Turan fährt mit Donezk nächsten historischen Kantersieg ein

Arda Turan schreibt in der Ukraine weiter Geschichte. Unter der Regie des türkischen Trainers gewann Schachtjor Donezk nach dem 7:1 gegen SK Poltava nun auch bei Obolon Kiew mit 6:0 und festigte damit die Tabellenführung in der ukrainischen Premier League. In den letzten beiden Ligaspielen brachte es der Traditionsklub auf insgesamt 13 Treffer und knüpfte an eine Serie an, die es in dieser Deutlichkeit zuletzt vor elf Jahren gegeben hatte. Die jüngste Gala ist für Donezk nicht nur ein Ergebnis, sondern ein Statement – und für Turan ein weiterer Meilenstein seiner noch jungen Trainerlaufbahn.

Shakhtar schießt Obolon in der Obolon Arena ab

Am 13. Spieltag war Schachtjor Donezk in der Obolon Arena zu Gast und kontrollierte die Partie von Beginn an. Kurz vor der Pause brach Valeriy Bondar den Bann und traf in der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+1) zur verdienten Führung, mit der der Favorit in die Kabine ging. Direkt nach dem Seitenwechsel legten die Gäste nach und entschieden das Spiel innerhalb weniger Minuten. Zunächst erhöhte Vinicius Tobias in der 48. Minute, ehe nur eine Minute später Luca Meirelles zum 3:0 nachlegte und Obolon regelrecht überrollt wurde.


OneFootball Videos


Auch in der Schlussphase blieb das Team von Arda Turan Tor-hungrig und nutzte die sich bietenden Räume konsequent aus. In der 69. Minute schraubte Eguinaldo das Ergebnis weiter in die Höhe, bevor Isaque Silva in der 80. Minute den fünften Treffer markierte. Den Schlusspunkt setzte schließlich Kau Elias in der 82. Minute mit dem 6:0, das die Überlegenheit der Orange-Schwarzen eindrucksvoll dokumentierte. Obolon konnte dem Druck über 90 Minuten kaum standhalten und musste sich einem Gegner beugen, der in nahezu allen Spielphasen überlegen war.

Werbung – Eigener WhatsApp-Kanal von GazeteFutbol

Historischer Offensivlauf erinnert an Saison 2014/15

Mit dem 6:0 in Kiew und dem 7:1 gegen SK Poltava in der Woche zuvor hat Donezk eine Marke erreicht, die der Klub seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Erstmals nach sechs Jahren erzielte Schachtjor in zwei aufeinanderfolgenden Ligaspielen insgesamt mindestens elf Tore. Zuletzt war dies in der Saison 2014/15 der Fall gewesen, als Donezk Olympic mit 6:0 und Mariupol Illichivets mit 6:2 bezwungen wurden und die Offensive in einer ähnlichen Schlagzahl traf. Die aktuelle Serie zeigt, dass Turans Spielidee nicht nur greift, sondern die Mannschaft auch im letzten Drittel effizienter geworden ist.

Durch den Kantersieg steigerte das Team von Arda Turan seine Punktzahl auf 30 und behauptete die Spitzenposition in der ukrainischen Premier League. Obolon Kiew verharrt dagegen mit elf Punkten auf Rang 16 und steckt tief im Tabellenkeller fest. Für Donezk ist dieser Lauf zugleich ein psychologischer Vorteil im Meisterschaftsrennen, da die Konkurrenz aus Tschernigow und Dynamo Kiew den Abstand auf die Spitze im Blick behalten muss. Mit jedem hohen Sieg wächst zudem das Selbstvertrauen, dass die Mannschaft auch in Phasen mit dicht gedrängtem Spielplan leistungsfähig bleibt.

Arda Turan erklärt seinen Matchplan gegen die Fünferkette

Nach dem Spiel analysierte Arda Turan die Begegnung und hob die taktische Reife seiner Mannschaft hervor. „Ich gratuliere meinen Spielern. Sie spielten das Spiel, das wir wollten, sie dominierten das Spiel“, erklärte der Coach und betonte, dass Schachtjor besonders nach dem Führungstor noch kontrollierter aufgetreten sei. Der Ball zirkulierte lange in den eigenen Reihen, die Abstände stimmten und immer wieder fanden die Gäste die richtigen Positionen zwischen den Linien. Gleichzeitig räumte Turan ein, dass sein Team zunächst auf den Flügeln zu eindimensional agiert habe und sich bewusst anpasste.

Um die Fünferkette von Obolon Kiew zu knacken, veränderte der Trainer die Rollenverteilung im Mittelfeld und in den Halbräumen. Statt weiter stumpf über die Außenbahnen zu gehen, positionierte er Spieler wie Bondarenko und Newerton klüger und ließ Azevedo sowie Vinicius Tobias häufiger aus dem Zentrum heraus stoßen. „Wir haben versucht, so vorzugehen. Am Ende ist es eines der besten Dinge, die man gegen eine Fünferverteidigung tun kann; wir haben das Tor mit einem Richtungswechsel und einem Schuss gefunden“, beschrieb Turan seine Herangehensweise. Der Plan ging auf, denn Schachtjor zog die Abwehr auseinander und fand immer wieder Räume im Rücken der Kette.

Harter Spielplan zwingt zu mutigen Kaderentscheidungen

Der frühere Star von Galatasaray und der türkischen Nationalmannschaft machte auch deutlich, dass der aktuelle Offensivlauf vor einem extrem intensiven Programm stattfindet. „Wir haben einen sehr harten Monat vor uns. Wir werden viel zu kämpfen haben, es sind lange Wege“, erklärte Arda Turan und verwies auf die anstehenden Reisen, unter anderem nach Irland mit einer Anreisezeit von 13 bis 14 Stunden. In solchen Phasen sei es entscheidend, den Kader breit zu nutzen und die Belastung zu steuern, um die Wettbewerbsfähigkeit in allen Wettbewerben zu erhalten. Genau deshalb wagt er immer wieder mutige Rotationen.

Turan betonte, dass er bewusst keine Stammelf zementieren wolle, sondern „mutige Entscheidungen“ bei seinen Aufstellungen treffen müsse. „Wir müssen also mutige Entscheidungen über die Kader, die wir bilden, und über die taktischen Analysen treffen“, sagte er und machte klar, dass diese Linie für den gesamten Monat gelten werde. Gerade weil viele Konkurrenten in dieser Phase Punkte liegen gelassen hätten, sei der 6:0-Sieg umso wertvoller. Die Mannschaft habe auf dem Platz das umgesetzt, was im Training vorbereitet worden sei, und sich mit Konsequenz vor dem Tor belohnt. Für Turan ist das der einzige Weg, sowohl sportlich als auch mental rechtzeitig im Frühjahr auf Topniveau zu sein.

Personalsorgen: Shveds Lungenentzündung und Pedrinhos Ausfall

Bei aller Euphorie um die jüngsten Ergebnisse hat Schachtjor Donezk auch personelle Sorgen zu managen. Arda Turan berichtete, dass Maryan Shved an einer Lungenentzündung leidet und die Situation den Klub zwischenzeitlich „erschreckt“ habe. Der Trainer habe mit seinem Offensivspieler telefoniert und hoffe, dass dieser so schnell wie möglich wieder gesund werde und in den Kader zurückkehren kann. Shved gilt mit seiner Offensivqualität als wichtiger Baustein im System, das stark auf Tempo, Tiefe und schnelle Umschaltmomente setzt.

Auch Pedrinho steht Turan aktuell nicht zur Verfügung, da der Brasilianer eine Verletzung am Unterschenkel erlitten hat. „Die Zeit wird es zeigen, ich hoffe, er kommt bald zurück. Sie sind für uns wertvoll und wertvoll zugleich“, unterstrich der Coach und machte damit deutlich, wie sehr er auf den gesamten Kader angewiesen ist. Gerade in einem Zeitraum mit vielen Reisen und englischen Wochen kann jeder Ausfall die Rotation erschweren und Automatismen verzögern. Dennoch will Donezk den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen und den Konkurrenzkampf nutzen, um neue Leistungsträger hervorzubringen.

„Wir waren nicht so schlecht – und sind jetzt nicht so gut“

Trotz der beeindruckenden Torserie warnte Arda Turan eindringlich davor, den jetzigen Lauf zu überschätzen. Er erinnerte daran, dass Schachtjor vor wenigen Wochen noch deutlich stärker unter Druck gestanden habe, als die Ergebnisse nicht wie gewünscht ausfielen. „Wir waren nicht so schlecht, wie sie sagten, als wir nicht gewinnen konnten, aber wir sind nicht so gut, wie sie denken, dass wir jetzt sind“, erklärte der Trainer und mahnte seine Spieler, jeden Tag hart zu arbeiten. Für ihn ist entscheidend, dass sich die Mannschaft nicht auf Erfolgen ausruht, sondern sich „jeden Tag verbessern und besser werden“ will.

Turan blickte auch auf die Tabellensituation und den Vorsprung auf die Verfolger aus Tschernigow und Kiew. Er betonte, dass der aktuelle Abstand schnell schmelzen könne, wenn Schachtjor nur zwei Wochen lang nicht die eigenen Prinzipien auf den Platz bringe. „Ich glaube nicht, dass unsere Situation sehr angenehm ist. Wir müssen jedes Spiel gewinnen und so werden wir dafür leben“, sagte er und machte klar, dass er keine Spur von Selbstzufriedenheit akzeptiert. Der 6:0-Sieg von Kiew ist für Schachtjor Donezk daher weniger ein Grund zum Abheben als eine Bestätigung, dass der eingeschlagene Weg stimmt – vorausgesetzt, die Mannschaft bleibt auf dem Boden und liefert weiterhin auf diesem Niveau ab.

Impressum des Publishers ansehen