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·26. August 2024

6:2, aber war Chelsea wirklich so gut? – Maduekes wichtige Lektion

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Der FC Chelsea fuhr am Sonntag in der Premier League einen Kantersieg ein. Doch waren die Blues wirklich so gut? Das Spiel offenbarte Zweifel, aber auch eine wichtige Lektion, erklärt Chris McCarthy in seiner Kolumne „Final Whistle“.

6:2 gegen Wolves – doch war Chelsea so gut?

Noni Maduekes Meinung über die Stadt Wolverhampton dürfte sich geändert haben. „Alles an diesem Ort ist scheiße“, hatte der Offensivspieler des FC Chelsea am Sonntag vor dem Auswärtsspiel gegen die Wolverhampton Wanderers noch gepostet (und schnell wieder gelöscht). Wenige Stunden später erzielte der 22-Jährige einen lupenreinen Hattrick – wodurch er im Molineaux Stadium nun mehr Ligatreffer geschossen hat als an der eigenen Stamford Bridge (2) – und bescherte seinen Blues damit den ersten Saisonsieg in der Premier League.


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Doch was ist mit unserer Meinung über den FC Chelsea? Hat die sich nach dem 6:2-Kantersieg über die Wolves plötzlich geändert? Nach dem nächsten hektischen Transfersommer, dem nächsten Trainerwechsel und den allgemeinen Zweifeln eines übergeordneten Planes unter Besitzer Todd Boehly war der Sieg jedenfalls Balsam für die Blues-Seele. Doch war Chelsea am Sonntag wirklich so gut?

Betrachtet man sich die 90 Minuten, vor allem die erste Halbzeit, dann war die Partie vor allem eins: chaotisch. Von Spielkontrolle, eigentlich Neu-Trainer Enzo Marescas Markenzeichen, war keinerlei Spur. Auch in diesem Saisonstadium war das zu wenig für eine Schaltzentrale im Wert von 240 Millionen Euro (Moises Caicedo und Enzo Fernandez). Chelsea und Wolves boten sich ein altmodisches Konterspektakel, ohne Mittelfeld, ohne Ordnung und mit vielen Strafraumszenen auf beiden Seiten. Alleine der Blick auf die expected Goals zeigt: bei 1,92xG zu 1,56 – aus Sicht Wolverhamptons wohlgemerkt – hätte das Spiel in beide Richtungen gehen können.

Tat es aber nicht. Das lag zum einen an einer dilettantischen Vorstellung der Wolves-Defensive, die bei Standards die Zuteilung verweigerte und in der zweiten Halbzeit binnen 13 Minuten quasi dreimal das gleiche Tore zuließ. Vor allem aber an der hohen individuellen Qualität der Blues im Angriff, die dafür sorgte, dass daraus Kapital schlagen wurde. Über eine Milliarde an Transferausgaben in zwei Jahren haben offenbar auch etwas Gutes.

Madueke liefert eine wichtige Lektion für Chelsea

Auf keinen Spieler im Kader trifft das mehr zu als auf Cole Palmer, der in seiner Debütsaison mit 33 Torbeteiligungen prompt Topscorer der Premier League wurde. Und 2024/2025 offenbar nahtlos daran anknüpfen möchte: Gegen die Wolves gelang dem 22-Jährigen eine geniale Direktabnahme aus 25 Metern zum zwischenzeitlichen 2:1, ehe er mit seinen drei Vorlagen den Sieg einleitete.

Alle drei Zuspiele landeten bei Madueke, der einmal mit tatkräftiger Unterstützung des Abwehrspielers, zweimal eiskalt per Flachschuss einnetzte und somit auch sportlich wieder von sich reden machte. Denn zwischenzeitlich schien der Flügelspieler im Mammutkader der Londoner begraben, galt sogar als Verkaufskandidat.

Alleine in diesem Sommer wurden mit Pedro Neto (60 Millionen Euro), Joao Felix (52 Millionen Euro) und Kiernan Dewsbury-Hall (35 Millionen Euro) drei potentielle Konkurrenten für den Offensivmann verpflichtet. Dabei war er im Sommer 2022 noch einer der ersten Spieler, die unter Boehly verpflichtet wurden. Und für 35 Millionen Euro sogar einer der preiswerteren: Madueke war jung, Madueke hatte viel Potential. Doch wie viele andere beim FC Chelsea drohte auch er der chronischen Ungeduld des Klubs zum Opfer zu werden. Denn Madueke war bislang alles andere als konstant. Wie der gesamte Verein, seitdem Boehly die Geschicke von Roman Abramovich übernahm.

Seit der US-Amerikaner im Sommer 2022 die Zügel an sich riss, hat er insgesamt 36 Spieler verpflichtet und vier Trainer eingestellt. Bislang ohne Erfolg. Was fehlt? Den Anstoß könnte am Sonntag Madueke geliefert haben. Denn während der Auftritt der Blues gegen die Wolves sicherlich noch (!) nicht so überzeugend war wie das Ergebnis vermuten lässt, dann lieferte er zumindest eine wichtige Lektion: dass Geduld sich auszahlen kann. Sowohl bei den Spielern als auch bei den Trainern. Und im Fall von Madueke: dass Wolverhampton vielleicht gar nicht so übel ist, wie er dachte.

(Photo by Shaun Botterill/Getty Images)

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