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Im Rheinenergiestadion flossen am Donnerstagabend die Tränen. Ex-Nationalspieler Lukas Podolski erhielt sein Abschiedsspiel im Trikot des 1. FC Köln, im Sommer wird der 39-jährige Stürmer seine Karriere voraussichtlich beenden. Kehrt er danach zum "Effzeh" zurück? Ausschreitungen rund um die Partie trübten die Stimmung.
Am 22. November 2003 debütierte Lukas Podolski im Alter von 18 Jahren beim 1. FC Köln in der Bundesliga. Es war Marcel Koller, der dem U19-Stürmer mit der Rückennummer 36 nur zwölf Tage nach seinem Aufstieg zum Profispieler das Vertrauen gegen den Hamburger SV schenkte. Das Tor des Tages erzielte jedoch Sergej Barbarez für die Elbestädter - doch der Startschuss für eine glänzende Karriere war bei Podolski gefallen. 130 Länderspiele für Deutschland, 210 Bundesliga-Partien, dazu Einsätze in den höchsten Ligen von Japan, Polen, England, Italien und der Türkei. Weltmeister 2014. In zwei Amtszeiten absolvierte er insgesamt 181 Pflichtspiele für die Kölner und wurde zur Vereinsikone.
Am Donnerstagabend trug Podolski ein letztes Mal die Nummer 10 im "Effzeh"-Trikot. Weitere Weltmeister wie Manuel Neuer, Per Mertesacker oder Benedikt Höwedes feierten den Abschied des 39-Jährigen, in der Kölner Elf liefen Vereinslegenden wie Matthias Scherz, Lukas Sinkiewicz, Marcel Risse, Simon Terodde und Patrick Helmes auf. An der Seitenlinie coachte Ex-Nationaltrainer Joachim Löw. "Poldi war schon einer der besten Stürmer, die wir hatten in Deutschland. Und einer der beliebtesten aller Zeiten", schwärmte der 64-Jährige bei "ProSieben". Und dann? Um 22:10 Uhr wurde Podolski, der inzwischen auch vielfach als Unternehmer tätig ist, unter Tränen ausgewechselt. Der 39-Jährige drehte mehrere Ehrenrunde im Rheinenergiestadion, stieg auf den Zaun, feierte mit den Fans. Und hat Pläne für die Zukunft, die den "Effzeh" womöglich beinhalten.
"Wir befinden uns in guten und konstruktiven Gesprächen, wie ich mich auch nach meiner aktiven Karriere beim FC einbringen könnte", erklärte Podolski bereits vor der Partie auf der Homepage der Geißböcke. Bis zum Sommer steht der 39-Jährige noch bei Górnik Zabrze in Polen unter Vertrag. Am 9. Spieltag traf er gegen Katowice doppelt, zehn von elf Spielen absolvierte Podolski in dieser Saison in der Startelf. Eine Rückkehr nach Köln scheint vorprogrammiert. Ein Tor steuerte der 39-Jährige bei seinem Abschiedsspiel übrigens schon in der 4. Spielminute bei.
Was die Stimmung am Donnerstagabend trübte, waren Jagdszenen in der Kölner Fußgängerzone. Gäste aus Polen sollen auf dem Weg ins Stadion aus noch ungeklärten Gründen mit einer anderen Gruppe junger Männer aneinandergeraten sein, ein 32-jährige Fan wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Ein mutmaßlicher Tatbeteiligter sei festgenommen worden, nach dem Täter werde noch gefahndet. Auch Polizisten wurden von einer anderen Gruppe angegriffen, neun Einsatzkräfte wurden vorwiegend durch Flaschenwürfe verletzt, heißt es. Szenen, die einen denkwürdigen Abschied einer Vereinslegende trübten.
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