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·19. August 2025

"Absolut inakzeptabel": RWE verurteilt Rassismus-Vorfall

Artikelbild:"Absolut inakzeptabel": RWE verurteilt Rassismus-Vorfall

Nachdem Essens Kelsey Owusu im Anschluss an das Pokalspiel gegen Borussia Dortmund am Montagabend in den sozialen Medien rassistisch beleidigt worden war, hat RWE den Vorfall in einer Stellungnahme nun verurteilt und diesen als "absolut inakzeptabel" bezeichnet.

"Jede Grenze" überschritten

Mit gestrecktem Bein und offener Sohle war Owusu am Montagabend beim Pokalspiel gegen den BVB in der fünften Minute der Nachspielzeit in einen Zweikampf mit Dortmunds Yan Couto gegangen und hatte ihn voll am Knie getroffen. Eine Aktion, die zwingend mit Rot hätte geahndet werden müssen, wie liga3-online.de-Experte Babak Rafati in seiner Analyse herausstellte. Zumal Couto nicht mehr weitermachen konnte und nach Spielende mit der Trage vom Platz gebracht werden musste. Das brutale Einsteigen des 21-Jährigen ließ bei einigen in den sozialen Netzwerken die Sicherungen durchbrennen – rassistische Beleidigungen gegen Owusu waren die Folge. Ein Vorfall, zu dem beide Trainer bereits direkt nach Spielende deutliche Worte gefunden hatten.


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Auch RWE nahm nun offiziell Stellung und betonte, dass mit dem Vorfall im Nachgang des Spiels "jede Grenze" überschritten worden sei. "Kelsey Owusu ist Teil unserer Mannschaft und unseres Vereins. Er hat in dieser Szene einen Fehler gemacht, aber er ist weder ein unfairer Spieler noch darf er Ziel von Hass und Hetze werden", schreibt der Klub auf seiner Homepage. "Besonders die rassistischen Anfeindungen, die er am Montagabend und in der Nacht zu Dienstag in den Sozialen Medien ertragen musste, sind absolut inakzeptabel." RWE habe eine "klare Haltung" zu dem Thema: "Rassismus hat weder auf dem Fußballplatz noch in unserer Gesellschaft einen Platz. Wenn ein Spieler aufgrund seiner Hautfarbe beleidigt wird, ist nicht er der Täter – sondern das Opfer. Wir werden uns als Verein schützend vor unsere Spieler stellen und jede Form von Diskriminierung entschieden verurteilen."

Entwarnung bei Couto

Aufgrund der Masse an beleidigenden und obszönen, unsachlichen Nachrichten habe sich RWE dazu gezwungen gesehen, die Kommentarfunktion unter dem Spielepost bei Instagram kurzfristig zu deaktivieren. Owusu, der sich noch auf dem Platz sowie in der Gästekabine bei Couto entschuldigt hatte, deaktivierte sein persönliches Instagram-Profil aufgrund vieler diskriminierender Beleidigungen gar komplett. Vorstandsmitglied Alexander Rang erklärt: "Wir entschuldigen uns bei Yan Couto und wünschen ihm alles Gute." Glück im Unglück: Der Verteidiger hat nach ersten Untersuchungen lediglich eine Knieprellung erlitten und wird wohl nicht allzu lange ausfallen.

Gleichzeitig betont Rang aber auch: "Fehler auf dem Platz dürfen niemals ein Freifahrtschein für Hass, Hetze und rassistische Anfeindungen sein. Als Verein stehen wir klar an der Seite unseres Spielers und werden uns weiterhin mit aller Kraft gegen Rassismus einsetzen." RWE ruft alle Beteiligten und insbesondere die Fußball-Community dazu auf, "bei allem sportlichen Wettbewerb das gemeinsame Miteinander nicht aus den Augen zu verlieren. Fußball lebt von Leidenschaft – aber er braucht Respekt, Fairness und Menschlichkeit." Die Essener verstehen sich als einen Verein, der mitten im Ruhrgebiet zuhause ist. "In einer Stadt, die geprägt ist von Zusammenhalt, Herkunft, Wandel und einem tiefen sozialen Miteinander. Und RWE ist ein Spiegel dieser Stadt. Die Vereinssatzung verpflichtet RWE zu Respekt, Toleranz und einem klaren Nein zu Ausgrenzung und Diskriminierung – auf den Tribünen, auf dem Platz und in der Gesellschaft. Das ist kein Trend, das ist Haltung."

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