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·28. April 2024
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·28. April 2024
Nach einem wilden Ritt im North London Derby feiert Arsenal einen hinten raus denkbar knappen 3:2-Sieg bei Tottenham und hält damit die Meisterschaftsambitionen aufrecht.
Das 195. North London Derby hatte das Potenzial zum Schicksalsspiels. Sowohl Gastgeber Tottenham als auch Erzrivale Arsenal waren zum Siegen verdammt. Während die Spurs um den Einzug in die Champions League kämpfen, liefern sich die Gunners an der Tabellenspitze ein Fernduell mit ManCity. Anders als von vielen erwartet waren es die Hausherren, die ihren Gegner zu Spielbeginn durch ihr hohes Pressing früh unter Druck setzten. Doch der Dosenöffner gelang dem FC Arsenal: Bei einer Ecke von Bukayo Saka ging Thomas Partey ins Luftduell mit Pierre-Emile Höjbjerg, der dabei unglücklich ins eigene Tor köpfte (15.). Auf der anderen Seite verfehlte Cristian Romero zweimal haarscharf: Jeweils nach einer Ecke köpfte der Innenverteidiger einmal knapp vorbei (19.) und scheiterte kurz darauf am Pfosten (21.). Die dritte Topchance binnen Minuten verwertete Micky van de Ven zum vermeintlichen Ausgleich, doch der VAR löste auf, dass der Ex-Wolfsburger hauchzart im Abseits stand (25.)
In einem ohnehin schon bitteren Spielverlauf kassierte Tottenham keine drei Minuten später den nächsten Nackenschlag: Dejan Kulusevski ging im Strafraum gegen Declan Rice zu Boden und während das Tottenham Hotspur Stadium lautstark Elfmeter forderte, fuhr Arsenal einen Konter, an dessen Ende Saka Ben Davies umkurvte und eiskalt zum 2:0 vollendete (27.). Die Szene im Strafraum der Gunners bewertete Schiedsrichter Michael Oliver als nicht Elfmeter-würdig, weshalb das 0:2 Bestand hatte. Nachdem Timo Werner verletzt vom Feld musste und durch Brennan Johnson ersetzt wurde (31.), kassierte die Mannschaft von Ange Postecoglou zu allem Überfluss auch noch das 0:3: Eine perfekt getretene Ecke von Rice landete punktgenau auf dem Schädel von Kai Havertz, der sich gegen van de Ven durchsetzte und aus kurzer Distanz einnickte (38.).
Zur Pause verbuchten die Gunners schlappe zwei Schüsse auf das gegnerische Tor, führten aber mit drei Treffern, während bei den Hausherren Heung-min Son nach herausragendem Zuspiel von Pedro Porro frei vor dem Tor auftauchte, dieses aber deutlich verfehlte (45.) – eine Szene mit Symbolcharakter für eine Halbzeit, deren Verlauf aus Sicht der Spurs bitterer nicht hätte sein können. Tottenham machte eigentlich ein gutes Spiel, brachte die nötige Intensität auf den Rasen, war giftig in den Zweikämpfen und stand trotzdem mit dem Rücken zur Wand.
Standardsituationen waren nach Wiederanpfiff weiterhin ein großes Thema: Für Arsenal verfehlte Takehiro Tomiyasu knapp nach Ecke (48.), auf der anderen Seite Romero infolge eines Freistoßes (51.). Dann hätte sich beinahe Geschichte aus der ersten Halbzeit wiederholt, als Kulusevski im Strafraum zu Fall kam und die Gunners einen Konter fuhren, an dessen Ende Saka diesmal jedoch am herausragenden Guglielmo Vicario scheiterte (53.). Die Szene mit Kulusevski war für Schiedsrichter Oliver erneut zu wenig.
Ein Torwart-Bock brachte Tottenham zurück in die Spur: David Raya spielte einen eklatanten Fehlpass auf Romero, der das Geschenk dankend annahm und zum 1:3 ins leere Tor traf (64.). Es passte zum absurden Spielverlauf, dass ausgerechnet ein individueller Aussetzer die Spurs für ihren guten Auftritt belohnte. Die Hausherren waren auch nach dem Seitenwechsel über weite Strecken die griffigere Mannschaft und zwangen den Gegner durch ihr hohes Anlaufen immer wieder zu Fehlern. Nach dem Treffer fehlten den Spurs aber die klaren Torchancen, sodass ihnen allmählich auch die Zeit davonlief. Arsenal schaffte es auch zunehmend besser, das Spiel zu beruhigen und zog dem Erzrivalen damit den Stecker.
Nach 84 Minuten traf Rice statt des Balles Davies im eigenen Strafraum, völlig zurecht zeigte Oliver auf den Punkt. Son verwandelte trocken oben rechts zum 2:3 und sorgte damit nochmal für reichlich Spannung in den Schlussminuten (87.). Tottenham warf alles nach vorne, doch Arsenal rettete die knappe 3:2-Führung über die Zeit und darf sich Derbysieger nennen. Vor allem aber für den Meisterschaftskampf sind die drei Punkte von elementarer Bedeutung für die Arteta-Elf. Arsenal ist jetzt vier Punkte vor ManCity Tabellenführer, wobei die Skyblues noch zwei Spiele mehr in der Hinterhand haben.
Tottenham: Vicario – Porro, Romero, van de Ven, Davies (88. Lo Celso) – Höjbjerg (64. Bissouma), Bentancur (46. Sarr) – Kulusevski, Maddison (64. Richarlison), Werner (31. Johnson) – Son
Arsenal: Raya – White, Saliba, Gabriel, Tomiyasu – Rice, Partey, Ödegaard (89. Kiwior) – Saka, Havertz, Trossard (63. Martinelli)
Tore: 0:1 Höjbjerg (15., Eigentor), 0:2 Saka (27.), 0:3 Havertz (38.), 1:3 Romero (64.), 2:3 Son (87., Foulelfmeter)
(Photo by BEN STANSALL/AFP via Getty Images)