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·18. November 2025
Achtungserfolg in Sevilla: Türkei trotzt Spanien ein 2:2 ab

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·18. November 2025

Zum Abschluss derWM-Qualifikation 2026 hat die türkische Nationalmannschaft ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Im traditionsreichen La Cartuja-Stadion in Sevilla erkämpfte sich die Mannschaft von Vincenzo Montella gegen Spanien ein 2:2 und verpasste nach frühem Rückstand sogar nur knapp einen Auswärtssieg. Damit beendet die Türkei die Gruppe E wie erwartet als Zweiter hinter dem Europameister und wird im März in den WM-Playoffs um das Ticket zur Endrunde 2026 kämpfen. Bemerkenswert: Spanien hatte in den ersten fünf Spielen kein einziges Gegentor kassiert und wurde nun ausgerechnet von der Türkei erstmals in dieser Qualifikation überwunden.
Die Gastgeber erwischten in Sevilla den Traumstart. Bereits in der vierten Minute setzte sich Marc Cucurella auf der linken Seite durch und flankte vor das Tor. Dani Olmo nahm den Ball zentral im Strafraum stark an und schoss zum 1:0 ein. In der Folge kontrollierte Spanien zunächst über weite Strecken Ballbesitz und Rhythmus. In der 30. Minute musste Torhüter Altay Bayindir einen harten Schuss von Olmo, der nach einem Zuspiel von Yeremy Pino auf der rechten Seite des Strafraums aufgetaucht war, mit einer starken Parade zur Ecke abwehren.
Die Türkei brauchte etwas, um offensiv in die Partie zu finden, setzte dann aber erste Akzente. Nach einer halben Stunde kombinierte sich die Mannschaft gut über die rechte Seite durch. Caglar Söyüncü fand mit einem Pass im Strafraum Deniz Gül, der den Ball klug prallen ließ. Orkun Kökcü zog aus der Distanz wuchtig ab, doch Spaniens Schlussmann Unai Simon verhinderte mit einer sicheren Aktion den Ausgleich. Spanien blieb weiter gefährlich: In der 35. Minute tauchte Fabian Ruiz nach einem Pass von Olmo hinter der Abwehr auf und schloss von links ab, aber erneut war Altay Bayindir zur Stelle.
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Die Türkei ließ sich vom frühen Rückstand jedoch nicht aus der Bahn werfen und belohnte sich noch vor dem Seitenwechsel. In der 42. Minute trat Orkun Kökcü einen Eckball von der rechten Seite präzise in den Strafraum. Baris Alper Yilmaz stieg im Fünfmeterraum hoch, verlängerte per Kopf, und Deniz Gül reagierte am schnellsten. Mit einem trockenen Schuss aus kurzer Distanz beförderte der 21-Jährige den Ball zum 1:1 ins Netz.
Für Deniz Gül war es ein besonders emotionaler Moment: Der Offensivspieler stand in Sevilla zum ersten Mal in seiner Karriere in der Startelf der A-Nationalmannschaft und absolvierte insgesamt erst sein fünftes Länderspiel. Mit seinem Premierentreffer auf dieser Bühne rechtfertigte er das Vertrauen des Trainerstabs eindrucksvoll. Später wurde er in der 69. Minute durch Mert Müldür ersetzt.
Auch nach dem Seitenwechsel hielt die Türkei den Druck hoch und zeigte sich im letzten Drittel deutlich zielstrebiger. In der 53. Minute kombinierte sich die Mannschaft über die rechte Seite durch den Strafraum: Nach einem Zuspiel suchte Irfan Can Kahveci den Abschluss, doch Unai Simon verhinderte den Führungstreffer der Gäste. Nur Sekunden später prallte ein von Kökcü getretener Freistoß von rechts im Strafraum auf, Yilmaz versuchte es spektakulär per Fallrückzieher von links, doch erneut war der spanische Torhüter in höchster Not zur Stelle und lenkte den Ball zur Ecke.
In der 54. Minute war es dann so weit: Ferdi Kadioglu setzte sich auf der linken Seite durch und flankte in den Strafraum. Kökcü leitete den Ball clever weiter, und an der Strafraumgrenze lauerte Salih Özcan. Mit einem harten und platzierten Flachschuss links unten ins Netz erzielte der Mittelfeldspieler das 2:1 für die Türkei und drehte die Partie komplett. Für Salih Özcan, der in Sevilla sein 27. Länderspiel bestritt, war es gleichzeitig das erste Tor im Trikot der Nationalmannschaft. Er stand von Beginn an auf dem Platz und wurde in der 78. Minute durch Atakan Karazor ersetzt.
Nach dem türkischen Doppelschlag intensivierte Spanien seine Offensivbemühungen. In der 62. Minute spielte Cucurella den Ball von der linken Seite scharf in den Strafraum. Caglar Söyüncü versuchte per Rückzieher zu klären, doch der Ball landete vor den Füßen von Pino, dessen Schuss Merih Demiral in höchster Not auf der Linie blockte. Der Abpraller sprang zu Mikel Oyarzabal, der ins leere Tor traf und zum 2:2 ausglich.
Die Türkei ließ sich vom erneuten Rückschlag aber nicht entmutigen. In der 67. Minute setzte Yilmaz nach einem Zuspiel von Kahveci zu einem kraftvollen Schuss von der Strafraumgrenze an, doch Simon lenkte den Ball erneut zur Ecke. Eine weitere gute Gelegenheit bot sich in der 83. Minute: Nach einem Angriff über die linke Seite flankte Kökcü in Richtung Elfmeterpunkt. Yilmaz verpasste knapp, und der nachrückende Karazor setzte seinen Abschluss über das Tor.
In der Schlussphase drängte Spanien noch einmal auf den Sieg. In der zweiten Minute der Nachspielzeit kam Alex Baena nach einem Passspiel im türkischen Strafraum zum Abschluss, doch Bayindir parierte den harten Schuss stark und sicherte seiner Mannschaft den verdienten Punkt.
Mit dem 2:2 in Sevilla hat die Türkei nicht nur dem Europameister einen Achtungserfolg abgetrotzt, sondern auch eine beeindruckende Reifeleistung gezeigt. Trotz frühen Rückstands und der Stärke des Gegners fand die Mannschaft mehrfach zurück ins Spiel, erzielte durch Deniz Gül und Salih Özcan gleich zwei Premierentreffer und fügte Spanien die ersten Gegentore dieser Qualifikationsgruppe zu. Am Ende steht ein Remis, das sich wie ein kleiner Sieg anfühlt – und das Selbstvertrauen gibt für die kommenden Aufgaben.
Die WM-Qualifikationsgruppe E schließt die Türkei damit wie prognostiziert auf dem zweiten Platz hinter Spanien ab. Im März wartet nun die heikle, aber vielversprechende Etappe der WM-Playoffs. Der Auftritt in Sevilla hat gezeigt, dass die Mannschaft in der Lage ist, mit Top-Nationen mitzuhalten. Gelingt es, diese Haltung und Effizienz in die K.-o.-Spiele mitzunehmen, steht der Traum von der Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2026 auf einem stabilen Fundament.
Spanien: Simon – Llorente, Cubarsi, Laporte, Cucurella – Garcia, Merino (46. F. Torres), Ruiz (83. Fornals) – Pino (62, Baena), Olmo (74. Lopez), Oyarzabal (62. Aghehowa)
Türkei: Bayindir – Celik, Demiral (83. Akcicek), Söyüncü, Akaydin, Kadioglu (78. Eskihellac) – Özcan (78. Karazor), Kökcü, Yilmaz, Kahveci (69. Sari) – Gül (69. Müldür)









































