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·7. Mai 2025

Ali Koc über Mourinho, Transfers & Fenerbahces Zukunft: Das große Interview

Artikelbild:Ali Koc über Mourinho, Transfers & Fenerbahces Zukunft: Das große Interview

Fenerbahce-Präsident Ali Koc hat im exklusiven Interview mit „TRT Spor“ tiefgreifende Einblicke in die aktuelle Situation des Vereins gegeben. Dabei äußerte er sich unter anderem zu Cheftrainer Jose Mourinho, möglichen Transfers, der sportlichen Lage in der Trendyol Süper Lig, sowie zu seiner eigenen Zukunft als Vereinspräsident. Das Interview ist ein Statement in schwierigen Zeiten – und ein klarer Fahrplan für die kommende Saison.

Koc über seine Präsidentschaft und mögliche Neuwahlen

„Es gibt eine Unterschriftenaktion. Nach allem, was ich gesagt habe, wenn unsere Gemeinschaft uns nach so vielen Vorfällen immer noch abweisen will, werden wir sagen, dass das Schicksal ist“, sagte Koc über eine mögliche Abwahl oder Neuwahl. Trotz großer Kritik aus Teilen der Anhängerschaft betonte er seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – jedoch nur mit Rückhalt.


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Er blickte auch auf seine Anfangszeit zurück: „Als wir unser Amt antraten, war Fenerbahce der Verein auf der Titelseite des UEFA-Berichts – dem Bankrott nahe. Heute sind wir finanziell auf einem ganz anderen Niveau.“

Jose Mourinho bleibt: Koc setzt auf Stabilität

Zu Trainer Jose Mourinho äußerte sich Koc überraschend offen: „Wir glauben, dass Jose Mourinho Fenerbahce zum Meister machen wird.“ Die Kommunikation mit dem portugiesischen Startrainer sei hervorragend: „Ich schreibe ihm, er antwortet sofort. Wir haben eine sehr gute Kommunikation.“

Ein Abgang steht offenbar nicht zur Debatte: „Wir haben einen Zweijahresvertrag abgeschlossen. Die Bedingungen der Vereinbarung sind klar. Ich denke, es ist richtiger, dass der Trainer weitermacht.“ Koc verriet zudem: Mourinho habe im Winter ein Angebot über 36 Millionen Euro für nur ein Jahr erhalten – und dennoch Fenerbahce den Vorzug gegeben.

Transferpläne: Vier Top-Spieler für die erste Elf

Für die kommende Saison kündigte Koc einen kleineren, aber noch stärkeren Kader an: „Wenn es keine Abgänge gibt, kommen vier neue Spieler, die direkt in der Startelf stehen werden. Spieler auf dem Niveau eines Skriniar.“ Mourinho habe das Anforderungsprofil skizziert, „aber er nennt keine Namen. Er sagt nur: ‚Wenn du kaufen willst, kauf einen Innenverteidiger‘.“

Auch das Transferverhalten der Vergangenheit beleuchtete Koc: „Von unseren portugiesischen Trainern hat nur Vitor Pereira direkt einen Spieler empfohlen – Kim Min-Jae.“

Dzeko & Tadic als Führungspersönlichkeiten

Koc lobte insbesondere die Rolle von Edin Dzeko und Dusan Tadic: „Sie haben die Führung in der Kabine übernommen. Genau das hat uns gefehlt. Balkansportler sind anders.“ Die beiden Routiniers seien entscheidend für die Mannschaftsentwicklung.

Titelrennen & Schiedsrichterthemen

In Bezug auf das Titelrennen zeigte sich Koc kämpferisch – und zugleich kritisch: „Wir haben unseren psychologischen Vorteil mit unseren eigenen Händen zerstört. Aber als der ausländische VAR kam, sind wir von elf auf drei Punkte Rückstand zurückgekommen.“

Auch Mourinho habe in der Kritik an den Schiedsrichterentscheidungen recht gehabt: „Vielleicht war der Zeitpunkt seiner Aussagen falsch, aber inhaltlich hatte er recht.“

Fans, Kultur & Kritik

Koc ging ausführlich auf das Verhältnis zu den Fans ein: „Ein Fan liebt einseitig. Er opfert sich. Aber die heutige Generation ist flexibler, was Loyalität betrifft.“ Der Präsident mahnte zum respektvollen Umgang: „Kritik ist ein Recht – aber auch die Unterstützung der Führung.“

Er erinnerte an Szenen, in denen Spieler wie Serdar Dursun ausgebuht wurden, um später gefeiert zu werden: „Diese Kultur hat sich entwickelt. Erst buht man – dann applaudiert man.“

Finanzen & institutionelle Entwicklung

In Sachen Finanzen sieht sich Koc auf einem guten Weg: „In zwölf Monaten haben wir einen Punkt erreicht, der meine Erwartungen übertrifft.“ Der Klub sei heute stärker institutionalisiert als je zuvor – auch wenn das nach außen oft unsichtbar bleibe. Koc verriet überdies: „Wir werden aus der Bankenunion aussteigen, indem wir alle unsere Schulden begleichen. Wir werden unser gesamtes Einkommen behalten.“

Mit einem Seitenhieb in Richtung anderer Klubs: „Es gibt nur einen Verein in der Türkei, der sich ernsthaft mit Wettmanipulation auseinandersetzt – Fenerbahce. Selbst wenn wir einen Teekocher einstellen, checken wir sein Social Media.“

Vereinsziel: Meisterschaft & Nachhaltigkeit

Abschließend formulierte Koc das klare Vereinsziel: „Wir wollen nachhaltigen sportlichen Erfolg. Das heißt: Meister werden, ohne die finanzielle Basis zu gefährden.“

Mit Mourinho, einem gezielten Transferplan und einer gestärkten Vereinsstruktur sieht sich Fenerbahce gut aufgestellt. Ali Koc bleibt vorerst – mit klarem Kurs und einer Vision, die auf Kontinuität und Leistung setzt.

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