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SV Werder Bremen

·20. September 2024

Als Werder Klinsmanns Bayern deklassierte

Artikelbild:Als Werder Klinsmanns Bayern deklassierte

Naldo staubt ab und die Kollegen jubeln mit: Der Brasilianer und das zwischenzeitliche 2:0 (Foto: imago).

Rückblick: Vor 16 Jahren gewannen die Grün-Weißen historisch mit 5:2 in München

Auf den Tag genau vor 16 Jahren wurde München, genauer gesagt die Allianz-Arena, zu einem grün-weißen Schützenfest. Der SV Werder gewann an jenem Samstag, 20.09.2008, beim deutschen Rekordmeister historisch mit 5:2 (2:0).


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Fünfmal jubelten die Grün-Weißen beim 5:2 in München 2008 (Foto: W.DE).

Das Oktoberfest: Das größte Volksfest der Welt findet jährlich Ende September bis Anfang Oktober in München statt und traditionell sind auch die Bayern um Spieler und Staff zu Gast auf der Theresienwiese. Dass an jenem Samstag, 20.09.2008, der „Wiesn-Auftakt“ aus rein sportlicher Sicht in die Lederhose ging, lag vor allem an der Gast-Mannschaft, die an diesem 5. Spieltag der Saison 2008/09 das FCB-Staresemble in der eigenen Allianz-Arena durcheinanderwirbelte und den Münchnern gehörig ins Weißbierglas spuckte, natürlich rein metaphorisch gesprochen.

Dabei ging der SV Werder an jenem Samstagnachmittag beim FC Bayern nicht unbedingt als Favorit in dieses Spiel, holten die Grün-Weißen unter Cheftrainer Thomas Schaaf erst am vorherigen 4. Spieltag überhaupt den ersten Saisondreier beim 3:0 gegen Energie Cottbus. Auch die Nullnummer unter der Woche in der Champions-League gegen Anorthosis Famagusta tat zum Holperstart an der Weser sein Übriges. Zudem musste Schaaf vor dem Duell mit dem Rekordmeister auf wichtige Stützen wie Clemens Fritz, Torsten Frings, Hugo Almeida oder auch Daniel Jensen krankheits- und verletzungsbedingt verzichten.

Die Bayern, unter ihrem neuen Cheftrainer Jürgen Klinsmann, gingen wiederum mit breiter Brust nach den beiden Siegen beim 3:0 gegen den 1. FC Köln und dem 1:0-Erfolg aus der Königsklasse bei Steaua Bukarest in das Heimspiel gegen Werder. Lediglich Ex-Bremer Miroslav Klose war aufgrund von Oberschenkelproblemen nicht im Kader. Dafür machte ein anderer ehemaliger Grün-Weißer noch im Spiel auf sich aufmerksam, aber dazu später mehr.

Rosenberg eiskalt vor der Bayern-Hütte

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Historisches Zwischenergebnis: Werder führte bei den Bayern mit 5:0 (Foto: W.DE).

Denn von Beginn an waren es die ersatzgeschwächten Werderaner, die in München großspurig auftraten, erst ein Diego-Freistoß, bei dem Michael Rensing am Fünfmeterraum vorbeifaustete (3.) oder auch ein Heber von Claudio Pizarro, der nur knapp am linken Pfosten vorbeiging (18.), zählten zu den nennenswerten Höhepunkten in der Anfangsphase. Nach einer halben Stunde belohnten sich die Schaaf-Schützlinge, gegen eine an diesem Tag zu behäbig agierende Bayern-Hintermannschaft. Mesut Özils feiner Steckpass erreichte den durchgestarteten Markus Rosenberg, der Rensing im Kasten aus 14 Metern überwand – 1:0 (30.).

Nach zweier Torannäherungen der Gastgeber durch Lukas Podolski (33.) und Luca Toni (40.) zeigten sich die Grün-Weißen deutlich effektiver und der FCB abermals fehleranfällig: Eine Özil-Hereingabe konnte Rensing soeben parieren, allerdings ließ er das Leder auf den goldrichtig postierten Naldo abklatschen, der zum 2:0 noch vor dem Pausenpfiff abstaubte (45.).

Nach dem Seitenwechsel stellte Klinsmann seine Bayern neu formiert um und brachte neben Abwehrspieler Massimo Oddo auch den bereits angesprochenen ehemaligen Werderaner Tim Borowski. Der Rekordmeister kam nun mit mehr Elan in das Spiel hinein, wenngleich die Schaaf-Elf erneut eiskalt zuschlug und wie: Özil vernaschte den eingewechselten Oddo auf halblinker Position und hämmerte die Kugel aus 15 Metern unhaltbar in den linken Torwinkel (54.). Ein Treffer wie ein Gemälde.

Ab dem 3:0 nahm das Münchener Debakel seinen Lauf: Während Ex-Bayer Claudio Pizarro auf 4:0 erhöhte (59.), machte Rosenberg mit seinem zweiten Treffer nach einem Torwartfehler von Rensing das fünfte Werder-Tor perfekt – ein Tag für die Geschichtsbücher. Werder-Fans skandierten höhnische „Jürgen Klinsmann“-Rufe. Dass ausgerechnet Tim Borowski mit seinem Doppelpack (71./85.) für die beiden Ehrentreffer sorgte, passte zu diesem Nachmittag.

Das 5:2 an jenem 20.09.2008, es sollte nicht nur der höchste Werder-Sieg in München sein, sondern auch für mehr als 15 Jahre der Letzte, doch das ist wieder eine andere Geschichte historischer Natur.

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