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·18. November 2025
An diesem 6:0 sollte Nagelsmann seine Nationalspieler jetzt immer messen

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·18. November 2025

Im entscheidenden Spiel, als die direkte WM-Qualifikation zur Disposition stand, hat der Bundestrainer geliefert: Nicht allein mit dem 6:0 gestern Abend im Rückspiel gegen die Slowakei entschädigt uns Julian Nagelsmann für die 0:2-Blamage aus dem Hinspiel. Seine Nationalelf gewann zuletzt fünf Länderspiele in Folge, die letzten vier sogar zu Null.
Da kann man nicht anders: Man muss vor Nagelsmann den Hut ziehen, wie er Deutschland aus der Krisenstimmung geführt hat. Sogar bei der Personalie Leroy Sané hat sich seine Sturmfestigkeit ausgezahlt: Beim 2:0 gegen Luxemburg hat der umstrittene Flügelstürmer zwei Tore vorbereitet, beim 6:0 gestern zwei geschossen. Ein Verdienst des Bundestrainers.
Sind wir deswegen jetzt WM-Favorit? Ganz sicher nicht. Denn Mannschaften wie England und Frankreich, Spanien und sogar Norwegen haben das Niveau, das wir gestern von unserer Mannschaft in einem einzigen Länderspiel gesehen haben, über einen längeren Zeitraum gezeigt. Diese Teams sind aktuell das Maß aller Dinge im europäischen Fußball.
Wir sollten zunächst dankbar sein, dass wir als Gruppenerster in Lostopf 1 landen und deswegen Chancen auf eine etwas leichtere WM-Vorrundengruppe haben. Julian Nagelsmann und die gesamte DFB-Führung können der WM-Auslosung am 5. Dezember in Washington D.C. mit einer gewissen Gelassenheit beiwohnen. Daran war vor Wochen nicht zu denken.
Die Arbeit aber beginnt jetzt richtig. Der Bundestrainer hat vier Monate Zeit bis zu den nächsten Länderspielen im März (Auftakt am 30. März gegen die Elfenbeinküste), um die WM-Vorbereitung zu planen und Grundsätze wie vor der Heim-EM 2024 festzulegen. Das Sixpack gegen die Slowakei wird ihm dabei bestes Anschauungsmaterial liefern.
Denn die Botschaft an seine Mannschaft, wer auch immer zum Kader gehören wird, ist eine ganz simple: Spielt einfach so gut, schnell und variantenreich wie beim 6:0 in Leipzig. Ich gehe sogar einen Schritt weiter: Drunter dürfen wir’s nie wieder zulassen. Kein Top-Team gönnt Nick Woltemade so viel Freiraum vor Tor wie beim Führungstreffer gestern. Er muss noch besser werden.
Wenn Deutschland nicht wie 2018 und 2022 in der Vorrunde (oder spätestens in der ersten K.o.-Runde) rausfliegen will, werden die Leistungsfähigkeit und der Leistungswille eines jeden Nationalspielers am Slowakei-Spiel gemessen werden müssen. Seine zwei guten Länderspielen reichen zum Beispiel bei Sané nicht, um bei der WM 2026 dabei zu sein. Wir brauchen mehr!
Im Frühjahr wird der Bundestrainer den Konkurrenzdruck massiv erhöhen können, sobald Jamal Musiala, Tim Kleindienst, Benjamin Henrichs, Antonio Rüdiger und andere aus dem Krankenstand zurückkehren. Jedes Testspiel ist jetzt ein Slowakei-Spiel: Nur die Besten kommen durch. Vorher gilt: Danke für die WM-Qualifikation, Herr Nagelsmann.









































