The Kop Germany
·10. Juni 2020
In partnership with
Yahoo sportsThe Kop Germany
·10. Juni 2020
Der Liverpool FC und die Premier League kehren zurück. Nach Teil 1 der Serie mit der Reds-Defensive werden nun die Leistungen im Mittelfeld analysiert.
Der Tabellenführer startet am 21. Juni direkt mit einem Merseyside Derby gegen den Everton FC in die Phase nach Corona. Nachdem im ersten Teil dieser Serie bereits die bisherigen Saisonleistungen der Defensivspieler der Reds unter die Lupe genommen wurden, stehen nun die Bewertungen der Mittelfeldakteure um Fabinho, Jordan Henderson und Co. im Fokus der Analyse.
“Dyson“ Fabinho machte in der Saison 19/20 dort weiter, wo er in seiner Debüt-Spielzeit 18/19 aufgehört hatte. Mit gnadenloser Zweikampfführung, antizipativem Stellungsspiel und einer überragenden Ruhe am Ball auch in Drucksituationen saugte er vor der Viererkette so gut wie alles weg und hatte so einen großen Anteil am Rekordstart der Reds. Dazu trat Fabinho sogar als Torschütze im Spitzenspiel gegen Manchester City in Erscheinung. Doch die Bänderverletzung, die sich der Brasilianer Ende November zuzog und die ihn sieben Wochen an die Seitenlinie zwang, brachte den 26-Jährigen etwas aus dem Tritt. So erreichte er in den letzten fünf Spielen vor der Corona-Unterbrechung nur noch eine Durchschnittsnote von 5,2, die auch seine Saisondurchschnittsnote von 6,7 nach unten zieht. Es wird spannend zu sehen sein, ob unsere Nummer drei formverbessert aus der Zwangspause kommt.
Eigentlich von vielen bereits abgeschrieben und in der Premier League komplett ohne Berücksichtigung, tauchte Chirivella in dieser Saison auf einmal in den Pokalwettbewerben als Kapitän und Führungsspieler im roten Trikot auf. Dies war natürlich unter anderem auch dem Termin-Wirrwarr um die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft geschuldet, als die Reds mit einer stark verjüngten B-Mannschaft antreten mussten. Nichtsdestotrotz zeigte der 23-Jährige in diesen Einsätzen nicht nur Führungsstärke, sondern auch starke Leistungen – im Durchschnitt eine Note von 6,8. Derart starke Leistungen, dass jüngste Berichte sogar von einer angebotenen Vertragsverlängerung um fünf Jahre sprachen.
Die Fußstapfen eines Steven Gerrards mögen groß sein. Vermutlich deutlich zu groß für die allermeisten Spieler in Europas Ligen. Doch Jordan Henderson hat in der laufenden Spielzeit endgültig bewiesen, dass er zu dem begrenzten Kreis von Akteuren gehört, die dieser Aufgabe langfristig gewachsen sind. Der Kapitän machte nicht nur durch überragende Leistungen, eine 7,3 im Saisondurchschnitt, Führungsstärke sowie spielentscheidende Auftritte auf sich aufmerksam (bisher 4 MOTM-Awards). Insbesondere seine Flexibilität machte ihn bisher so wertvoll für Jürgen Klopp. Überzeugte er zu Beginn der Saison noch in deutlich offensiverer Rolle als in der Vergangenheit, rückte er nach der schweren Verletzung Fabinhos wieder als abkippender Sechser vor die Abwehr und brillierte dort. Fest steht: Niemand würde es nach so einer Entwicklung mehr verdient haben, bald den Meistertitel in den Liverpooler Himmel recken zu dürfen.
Teebeutel sortieren, Rasen schneiden oder Kieselsteine putzen – James Milner war während der Corona-Pause so produktiv wie auf dem Rasen. Auch wenn die Spiele, in denen der Routinier die volle Spielzeit auf dem Platz steht langsam weniger werden, bewies er dennoch, wie wichtig er nach wie vor für die Reds ist. Als Vize-Kapitän, sicherer Schütze aus elf Metern und immer wieder auch als Aushilfs-Linksverteidiger hat der 34-Jährige noch immer eine Rolle gefunden, in denen er seine Qualitäten einbringen kann – und das mit Erfolg, eine ordentliche 6,6 im Saisondurchschnitt.
Mit Ausnahme eines Spiels stand der Niederländer in bisher jedem Premier League-Spiel in dieser Saison auf dem Feld. Der Einfluss Wijnaldums auf das Spiel der Reds ist mit Sicherheit nicht so leicht zu erkennen wie jener anderer Mittelfeldakteure, doch durch seine hohe Laufbereitschaft sowie der überragenden Ballsicherheit gibt er der Liverpooler Zentrale wichtige Impulse im Umschaltmoment. So hat es der 29-Jährige geschafft, stets einer der ersten Namen auf dem Spieltags-Spickzettel von Jürgen Klopp zu werden. Berechtigterweise, denn Wijnaldum zahlt das erhaltene Vertrauen auch in dieser Saison mit konstanter Leistung zurück – eine starke 7,0 im Saisondurchschnitt!
Von den bisher absolvierten 29 Liga-Partien kam Lallana in 15 zum Einsatz. Doch der Fakt, dass der Engländer keine dieser Partien über die volle Distanz absolvieren durfte und häufig erst kurz vor Schluss eingewechselt wurde, zementiert seinen Status als Back-Up-Spieler, den er mittlerweile im Kader von Jürgen Klopp eingenommen hat. Dennoch zeigte der mittlerweile 32-Jährige auch in dieser Saison, dass er noch einige Jahre auf hohem Niveau in den Beinen hat, wenn er verletzungsfrei bleibt. Eine ordentliche Saisondurchschnittsnote von 6,6 sind Zeugnis dessen. Diese Jahre werden allerdings nicht an der Anfield Road stattfinden. Lallanas Vertrag läuft aus und wird nur bis zum Saisonende verlängert.
Einer, der den vermutlich frei werdenden Platz von Adam Lallana und die damit verbundene Spielzeit in der Zukunft übernehmen könnte, wäre Curtis Jones. Der 19-jährige Scouser machte in der laufenden Saison definitiv den nächsten Schritt und drückte einigen Pokalspielen seinen Stempel drauf. Nicht zuletzt sein überragender und entscheidender Treffer im FA-Cup gegen den Everton FC dürfte einigen Liverpool-Anhängern über die Saison hinaus im Gedächtnis bleiben. Wenngleich Jones in der Premier League bisher nur zu zwei Kurzeinsätzen kam, darf er die Saison 19/20 durchaus als erfolgreich verbuchen – die tolle Saisondurchschnittsnote von 6,8 unterstreicht das.
Mit Ausnahme zweier kürzerer Verletzungspausen konnte Oxlade-Chamberlain 19/20 endlich mal eine längere Saisonphase am Stück spielen. So kam er auf 22 Liga-Einsätze, in denen er größtenteils ordentliche Leistungen zeigte. In den neun Spielen vor der Corona-Pause kam er sogar in jedem Spiel zum Zug und konnte mit einer Form-Durchschnittsnote von 7,2 nachhaltig von sich reden lassen. Noch stärker zeigte sich der Engländer jedoch in der Champions League. In fünf Einsätzen gelangen ihm vier Scorerpunkte. Wettbewerbsübergreifende drei MOTM-Awards sind Zeugnis einer bisher starken Saison des 26-Jährigen.
Der so viel zitierte Knoten ist auch in Keïtas zweiter Saison an der Merseyside noch nicht so richtig geplatzt. Viele kleine Verletzungen bremsten den Guineer immer wieder aus. Wenn der 25-Jährige dann aber mal komplett fit war, zeigte er gute bis teils überragende Leistungen wie gegen den AFC Bournemouth im Dezember 2019. So ist die Saisondurchschnittsnote von 7,0 auch keineswegs zu übergehen, doch den hohen Erwartungen, mit denen er im Juli 2018 in Liverpool anheuerte, konnte er auch 19/20 bisher noch nicht gerecht werden. So bleibt wie bei einigen anderen auch bei unserer Nummer 8 die Hoffnung, dass die Corona-bedingte Pause einen positiven Einfluss auf die Leistungsfähigkeit hatte. Ein kurz bevorstehender Titelgewinn könnte das wohl effektiv unterstützen …
Live
Live
Live