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·20. März 2025

Angstgegner! Die 5 legendärsten Spiele zwischen der DFB-Elf und Italien

Artikelbild:Angstgegner! Die 5 legendärsten Spiele zwischen der DFB-Elf und Italien

Nur wenige Länder weisen im Fußball eine derartige gemeinsame Geschichte auf wie Deutschland und Italien. Das Duell zwischen den vierfachen Weltmeistern ist ein absoluter Klassiker und zieht Fußball-Fans schon seit Generationen in ihren Bann. Für die DFB-Elf gab es einige bittere Pleiten.

Die Bilanz spricht für Italien

Das erste dokumentierte Länderspiel zwischen Deutschland und Italien fand am 1. Januar 1923 in Mailand statt und endete mit 3:1 zugunsten der Squadra Azzurra. Aus deutscher Sicht stellt diese Partien den Anfang einer langen Leidensgeschichte dar: In bisher 37 Begegnungen triumphierte Italien 15-mal, während die DFB-Elf nur neun Spiele gewann. Hinzu kommen 13 Unentschieden.


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Doch was macht die Rivalität zwischen beiden Ländern so besonders? Warum bezeichnete der legendäre Keeper Gianluigi Buffon das Aufeinandertreffen von Deutschland und Italien einst als das „Derby von Europa“? Der Grund liegt vor allem in den zahlreichen legendären Fußball-Schlachten, die sich beide Nationen im Laufe ihrer Historie lieferten. Wir werfen einen Blick auf die fünf ikonischsten deutsch-italienischen Spiele!

5. EM-Halbfinale 2012 (28. Juni)

Eigentlich war die Favoritenrolle im Vorfeld dieser Partie klar zugunsten der deutschen Mannschaft verteilt. Die Italiener befanden sich nach dem Ende ihrer goldenen Generation, die sechs Jahre zuvor den WM-Titel gewann, noch immer im Umbruch und enttäuschten bei den vorherigen Turnieren auf ganzer Linie. Doch die verbliebenen Haudegen wie Gianluigi Buffon oder Andrea Pirlo trugen die Squada Azzurra durch die EM und in das Halbfinale gegen eine deutsche Auswahl, die neben Spanien als der klare Titelfavorit galt.

An jenem 28. Juni erlangte ein junger italienischer Stürmer jedoch weltweite Berühmtheit und machte die ehrgeizigen Pläne der DFB-Elf frühzeitig zunichte: Mario Balotelli. Der 21-Jährige in Diensten von Manchester City erledigte den Favoriten mit einem Doppelpack quasi im Alleingang und ließ es sich nach seinem zweiten Treffer nicht nehmen, oberkörperfrei die Muskeln spielen zu lassen.

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(Foto: Getty Images)

Bundestrainer Joachim Löw machte in diesem Spiel seinen wahrscheinlich größten, in jedem Fall aber bekanntesten Coachingfehler. Er setzte den jungen Toni Kroos als Manndecker auf den italienischen Mittefeld-Maestro Pirlo an. Dieses Vorhaben scheiterte auf ganzer Linie, Kroos konnte die Kreise des überragenden Regisseurs zu keinem Zeitpunkt einengen und leistete selbst keinerlei Beitrag zum deutschen Offensivspiel. Der Rest ist Geschichte: Italien gewann mit 2:1 und zog verdientermaßen in das Finale ein.

4. WM-Finale 1982 (11. Juli)

Ziemlich genau 30 Jahre zuvor stand das WM-Finale beider Mannschaften unter gänzlich anderen Vorzeichen. Viel eher glich es einem wahren Fußballwunder, dass es eine deutsche Mannschaft, die in den vorherigen Wochen vor allem mit uninspiriertem Ballgeschiebe und Eskapaden außerhalb des Platzes für Aufsehen sorgte, den Einzug in das Endspiel von Madrid schaffte. Dort trafen die Schützlinge von Bundestrainer Jupp Derwall auf ein favorisiertes Starensemble aus Italien.

Im legendären Estadio Santiago Bernabéu zeigte der zu diesem Zeitpunkt zweimalige Weltmeister eine wahre Machtdemonstration und ließ dem amtierenden Europameister aus der Bundesrepublik nicht den Hauch einer Chance. Innerhalb von nur 24 Minuten schenkten die Italiener Toni Schumacher drei Treffer ein, der 1:3-Anschlusstreffer von Paul Breitner war reine Ergebniskosmetik.

Nach dem kräftezehrenden Halbfinale gegen Frankreich hatte die deutsche Mannschaft wohl schlicht und ergreifend nicht mehr die notwendigen Kraftreserven. „Wir wussten gleich, da geht nichts mehr, so platt waren wir“, gestand Stürmerstar Klaus Fischer im Anschluss. Angesichts der ständigen Party-Nächte im als „Schlucksee“ verschrienen WM-Quartier überraschte diese Aussage wohl Niemanden.

3. EM-Viertelfinale 2016 (02. Juli)

Lange hatte der deutsche Fußball warten müssen, ehe es am 02. Juli 2016 endlich soweit war: Erstmals schlug das DFB-Team Italien in einem K.o.-Spiel. Dem Halbfinal-Einzug ging ein 120-minütiges Drama inklusive eines absolut legendären Elfmeterschießens voraus.

Mesut Özil hatte den amtierenden Weltmeister in der 65. Minute in Führung gebracht, doch Innenverteidiger Leonardo Bonucci glich in der 78. Minute zum 1:1 aus. In der Verlängerung egalisierten sich beide Mannschaften, worauf hin es zum ersten Elfmeterschießen der deutsch-italienischen Fußball-Geschichte kommen sollte.

Beide Teams taten sich im Stade de Bordeaux enorm schwer und verwandelten nur zwei ihrer ersten fünf Strafstöße. Vor allem der italienische Stürmer Simone Zaza erlangte mit seinem „Tippel-Elfmeter“ eine nicht besonders schmeichelhafte Berühmtheit. Es musste also im Shootout-Modus weitergehen: Drei italienische und drei deutsche Schützen verwandelten mehr oder weniger sicher, dann hielt Manuel Neuer gegen Matteo Darmian. Jonas Hector nutze diese Chance und schoss Deutschland im Duell mit Buffon ins Halbfinale. Der Italien-Fluch war nach langen Jahren des Wartens endlich besiegt!

2. WM-Halbfinale 2006 (04. Juli)

Auf dem Weg zu einem perfekten Sommermärchen sollte das Halbfinale gegen Italien eigentlich nur Zwischenstation sein. Die deutsche Mannschaft begeisterte ihre Fans bei Heim-Turnier mit teilweise berauschendem Offensiv-Fußball und eroberte so die Herzen eines gesamten Landes. Die Squadra Azzurra hingegen fiel in den vorausgegangenen drei Wochen vor allem mit gnadenlosem Pragmatismus auf.

Doch im Halbfinale von Dortmund zeigten die Italiener ihr wahrscheinlich bestes Spiel des Turniers und lieferten dem Gastgeber einen 120-minütigen Fight auf absoluter Augenhöhe. Die erfahrenen Veteranen aus Südeuropa um Fußball-Granden wie Francesco Totti und Fabio Cannavaro erwiesen sich letztlich als das abgezocktere Team und bereiteten den deutschen Titel-Träumen ein jähes Ende.

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(Foto: Getty Images)

In der 119. Minute traf Fabio Grosso eine ganze Nation mit einem satten Linksschuss mitten ins Herz, nur zwei Minuten später machte Alessandro Del Piero per Kontertor endgültig alles klar. Die deutschen Spieler vergossen nach Abpfiff bitterböse Tränen, während die Italiener den Einzug ins Finale bejubelten und sich nur wenige Tage später nach einem nicht minder dramatischen Elfmeterschießen gegen Frankreich zum vierten Mal zum Weltmeister krönten.

1. WM-Halbfinale 1970 (17. Juni)

So legendär die zahlreichen Schlagabtausche zwischen Deutschland und Italien auch gewesen sein mögen – an das „Jahrhundertspiel“ von 1970 kommt keine Partie auch nur annähernd heran. In der lähmenden Hitze des Aztekenstadion von Mexico-City lieferten sich beide Mannschaften eines der besten Fußball-Spiele der Geschichte. Wieder mit dem besseren Ausgang für Italien, wieder zogen die Azurblauen anstelle der deutschen Mannschaft in ein Finale ein.

Aber der Reihe nach: Das mit Spannung erwartete Duell zwischen dem Europameister von 1968 Italien und dem Vizeweltmeister von 1966 Deutschland überstieg sämtliche Vorstellungskraft der Zuschauer. Den frühen Rückstand glich in der 90. Minute ausgerechnet Italien-Legionär Karl-Heinz Schnellinger aus.

In der Verlängerung nahm der Wahnsinn dann endgültig seinen Lauf: Das 2:1 von Gerd Müller drehte Italien durch einen Doppelschlag in nur sechs Minuten, ehe es wieder Müller war, der in der 110. Minute zum umjubelten 3:3 traf. Doch nur eine Minute nach dem deutschen Ausgleich entschied der zur Halbzeit eingewechselte Gianni Rivera die Partie mit seinem Treffer für Italien zum 4:3-Endstand. Am Spielende erhoben sich die über 100.000 Zuschauer von ihren Plätzen und applaudierten beiden Mannschaften.

(Foto: Getty Images)

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