come-on-fc.com
·15. Mai 2025
Angstgegner im Endspiel? Kaiserslauterns teuflisch gute Bilanz gegen den 1. FC Köln

In partnership with
Yahoo sportscome-on-fc.com
·15. Mai 2025
Hendrik Broschart
15. Mai 2025
Das letzte Saisonspiel der Geißböcke hat alles, was zu einem richtig gutem Hollywood-Drama dazugehört. Ein Wiedersehen mit dem Ex-Verein, einen gefährlichen Gegner und Nervenschlachten abseits des Platzes. Darum ist der 1. FC Kaiserslautern ein Angstgegner des 1. FC Köln.
1. FC Köln gegen Kaiserslautern – Hinspiel (Foto: Christian Kaspar-Bartke / Getty Images)
Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.
Ihr wollt immer aktuell informiert sein? Folgt unserem WhatsApp-Kanal hier
Mit dem knappen 2:1-Sieg gegen Darmstadt 98 hat sich der 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Spieltag zumindest rechnerisch eine kleine Restchance auf den Aufstieg gewahrt. Am Betzenberg hegt man leise Hoffnungen, auch wenn der Weg in die Bundesliga einem kleinen Fußballwunder gleichkäme. Dafür müssten die Roten Teufel nicht nur selbst gegen den 1. FC Köln gewinnen, sondern gleichzeitig auf Patzer der beiden besser platzierten Konkurrenten aus Elversberg und Paderborn hoffen. Und auch Düsseldorf müsste mitspielen. Angesichts der Form dieser Teams ist dies jedoch eher unwahrscheinlich. Und selbst wenn: In der Relegation wartet traditionell ein schweres Los, denn in den vergangenen Jahren behielten meist die Bundesligisten die Oberhand.
Im Fokus der Pfälzer steht nun zunächst das Traditionsduell gegen den 1. FC Köln. Die Geißböcke haben sich durch eine durchwachsene Rückrunde selbst in diese spannungsgeladene Ausgangslage manövriert und müssen am letzten Spieltag mindestens einen Punkt holen, um den direkten Wiederaufstieg perfekt zu machen. Das ist keine unlösbare Aufgabe für die Mannschaft von Friedhelm Funkel, die sich zuletzt beim 2:0-Sieg gegen Nürnberg stabil präsentierte. Doch ein Duell gegen die Roten Teufel birgt stets seine eigenen Gesetze und Fallstricke.
Wie bewertet ihr die FC-Profis?
Die Aufstiegshoffnungen des 1. FC Kaiserslautern leben. Und das liegt nicht zuletzt an einem Spieler: Ragnar Ache. Der treffsichere Angreifer ist mit 18 Saisontoren aktuell unter der Goalgetter-Elite der 2. Bundesliga und die gefährlichste Waffe im Offensivspiel der Roten Teufel. Zwischenzeitlich sah es so aus, als hätte der 26-Jährige auf der Zielgeraden seinen Torriecher verloren: Bei den drei Niederlagen in Folge gegen Nürnberg, Magdeburg und Braunschweig blieb Ache ohne Treffer. Doch gegen Darmstadt 98 meldete er sich eindrucksvoll zurück und erzielte beim 2:1-Erfolg ein wichtiges Tor. Die Mini-Krise ist damit beendet – pünktlich zum Showdown am letzten Spieltag, wenn es gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber geht. Zumindest, wenn sich die aktuellen Transfergerüchte um Ache bestätigen sollten.
Trainer Friedhelm Funkel und sein 1. FC Köln erwarten Ache und Co. nun im letzten Saisonspiel. Kaiserslautern-Coach Thorsten Lieberknecht erinnerte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel an eigene Erfahrungen im Aufstiegsrennen: „Wir müssen wieder in Vorleistung treten und das Spiel in Köln gewinnen. Aber ich weiß auch, wie schwer dieser letzte Schritt sein kann (von seinem Aufstieg mit Darmstadt Anm. d. Red.). Ein Satz, der auf beide Mannschaften zutrifft. Denn für Lautern geht es um ein Wunder, für Köln um einen Pflichtsieg.
Kaum zu glauben, aber wahr: Die Bilanz des 1. FC Kaiserslautern in Müngersdorf liest sich aus Sicht der Kölner furchteinflößend – zumindest aus historischer Perspektive. Zwar gewann der 1. FC Köln das Hinspiel in dieser Saison knapp mit 1:0, doch es war einer von lediglich drei Erfolgen in den letzten 36 Pflichtspielen gegen den FCK (12 Remis, 21 Niederlagen).
Vor heimischer Kulisse sieht es für die Geißböcke sogar noch düsterer aus: Der letzte Heimsieg gegen die Roten Teufel datiert vom Dezember 2007 – ein 2:1 unter Trainer Christoph Daum in der 2. Bundesliga. Seitdem punktete Lautern in 16 der letzten 17 Gastspiele in Köln, holte dabei beeindruckende zehn Siege und sechs Unentschieden. Den Auftakt dieser Serie markierte ein Spiel, das in die Vereinsgeschichte einging: Am 15. Juni 1991 sicherte sich der FCK mit einem legendären 6:2-Sieg in Müngersdorf die Deutsche Meisterschaft. Ein gutes Omen für den Saisonendspurt aus Sicht der Pfälzer und ein warnendes Signal für den FC.
Die Sofortmaßnahmen von Funkel für die Aufstiegsmission des 1. FC Köln haben offenbar schnell Wirkung gezeigt. Beim 2:1-Auswärtssieg gegen den 1. FC Nürnberg präsentierten sich die Geißböcke wie ausgewechselt: befreit, fokussiert und mit spürbarem Selbstvertrauen. Vor allem Florian Kainz rückte in den Fokus. Von Funkel von Beginn an im linken Mittelfeld aufgeboten, avancierte mit einem Doppelpack zum Matchwinner. In nur wenigen Tagen hat Friedhelm Funkel seiner Mannschaft neue Zuversicht eingeimpft, intensive Gespräche geführt und den Spielern den Druck offenbar genommen. Nun steht der erfahrene Fußballlehrer jedoch vor einer ganz besonderen Herausforderung – emotional wie sportlich: Ausgerechnet gegen den 1. FC Kaiserslautern muss am letzten Spieltag der direkte Wiederaufstieg klargemacht werden.
Für Funkel ist das Duell mit den Roten Teufeln eine Herzensangelegenheit. In der vergangenen Saison rettete er den FCK vor dem Abstieg und führte ihn sensationell ins DFB-Pokalfinale. Auch als Spieler war er dort eine feste Größe und erzielte in 90 Pflichtspielen 33 Tore, darunter ein legendärer Doppelpack beim 5:0 gegen Real Madrid im März 1982. Dass es ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein um alles geht, bedeutet für den Coach der Domstädter eine emotionale Achterbahnfahrt. Und er ist nicht der Einzige mit einer Vergangenheit in Kaiserslautern: Innenverteidiger Dominique Heintz stammt aus der Jugend des FCK. Der 33-Jährige musste im Spiel gegen Nürnberg mit leichten Oberschenkelproblemen vom Platz gehen, sein Einsatz gegen den Ausbildungsverein gilt aber als wahrscheinlich. Im Hinspiel hatte Heintz wegen einer Gelb-Rot-Sperre gefehlt.
Sollte es dem 1. FC Köln am Sonntag gelingen, gegen Kaiserslautern mindestens ein Unentschieden zu erreichen, wäre der Wiederaufstieg in die Bundesliga perfekt. Noch steht der Aufstieg allerdings im Konjunktiv. Die Roten Teufel haben auf jeden Fall das Zeug, den Geißböcken auf den letzten Metern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die Konstellation aus Aufstiegshoffung, Geschehnissen rund um Tim Lemperle und persönliche Verstrickungen von Friedhelm Funkel sind ein Fest für Freunde der ganz großen Fußball-Dramen.