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·12. November 2024
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"Wir haben ein fantastisches Team, das leider aktuell nicht zur Verfügung steht", erklärte Bayern-Coach Alexander Straus vor der UWCL-Partie gegen Vålerenga Oslo. Durch die Langzeitverletzungen von Lena Oberdorf, Katharina Naschenweng und Franziska Kett fallen schon drei wichtige Spielerinnen aus. Hinzu kommen jetzt noch kleinere Verletzungen wie bei Lea Schüller, Sydney Lohmann, Magdalena Eriksson und Jovana Damnjanović, die die FC Bayern Frauen personell in eine leichte Krise schicken. Mit der dreifachen Belastung aus Bundesliga, Pokal und Champions League ist viel Rotation wichtig, um die Kräfte zu schonen. Im Januar kommt jetzt eine Leihspielerin zurück nach München, auf die sich die Fans und Verantwortlichen der Bayern schon sehr freuen dürfen - Momoko Tanikawa.
Im Sommer 2023 trainierte die junge Japanerin eine Woche am Bayern-Campus mit und hinterließ sofort einen bleibenden Eindruck. Laut Straus habe es "keinen Zweifel" gegeben, dass Momoko Tanikawa in der Zukunft für den FC Bayern spielen wird. Die 19-Jährige gilt als eines der größten Talente im Frauenfußball weltweit. Die Verantwortlichen des amtierenden deutschen Meisters haben Tanikawa zuerst zum FC Rosengård in die schwedische Damallsvenskan ausgeliehen. "In den nächsten Monaten soll sie in Skandinavien die ersten Schritte im europäischen Fußball machen", erklärte Alexander Straus im Januar bei der Vertragsunterzeichnung der Japanerin.
Momoko Tanikawa im Trikot der japanischen Nationalelf / Masashi Hara/GettyImages
Dieser Plan ging voll auf: Momoko Tanikawa machte in Schweden ordentlich Wirbel. Die Saison ging am vergangenen Wochenende zu Ende und die Japanerin grüßte mit dem FC Rosengård von der Tabellenspitze. 25 Siege und nur eine Niederlage kann ihr Team verbuchen. Doch ein Wert der besonders heraussticht, ist die Tordifferenz: 99 Treffer stehen nur 9 Gegentore gegenüber.
Daran hatte die zukünftige Bayern-Spielerin einen großen Anteil: 20 Spiele absolvierte Tanikawa für Rosengård, stand dabei in allen Partien von Anfang an auf den Rasen und konnte stolze 1.740 Spielminuten sammeln. Doch besonders auf eine Qualität werden sich die Bayern freuen: Tanikawa trifft und trifft und trifft. 16 Mal traf die Japanerin in der abgelaufenen Spielzeit und sicherte sich so den Golden Boot als beste Torschützin der schwedischen Topliga. In nahezu jedem Spiel gehörte die 19-Jährige zu den bestbewertetsten Spielerinnen auf dem Rasen (via SofaScore).
Ihr größtes Talent liegt unumstritten im offensiven Bereich. Mit einer herausragenden Technik und dem guten Auge für ihre Mitspielerinnen kreiert und vollendet Tanikawa etliche Chancen. Eine große Stärke liegt auch im Abschluss aus weiterer Distanz - und das mit beiden Füßen. Wenn man nach einer Schwäche sucht, dann findet man diese wohl im defensiven Verhalten. Auch in der japanischen Nationalmannschaft hat die offensive Mittelfeldspielerin ihren Platz gefunden und darf durch regelmäßige Einwechselungen ihr Talent auf der internationalen Bühne unter Beweis stellen.
Tanikawa könnte mit ihrer sehr flexiblen Spielweise eine Lücke im Kader von Alexander Straus schließen. Aktuell fehlt es den Bayern offensiv an Kreativität, hier kann die junge Japanerin noch mal neuen Schwung ins Spiel bringen. Natürlich muss Tanikawa ihre Qualitäten erst mal in der Bundesliga unter Beweis stellen und sich gegen Topstars wie Pernille Harder durchsetzen. Doch die 19-Jährige hat viel Potenzial und ist wohl eine weitere perfekte Ergänzungsspielerin für die Bayern-Frauen.
Wichtig wird dieser Transfer sicher auch im Hinblick auf die Belastungssteuerung der Stammkräfte sein, die durch den Einsatz von Tanikawa vielleicht auch mal länger durchschnaufen dürfen. "Ich bin begeistert und sehr dankbar, in Zukunft für diesen großen Club spielen zu können", so Tanikawa über ihre Verpflichtung beim FCB. Mit Blick auf die Statistiken dürften die Fans auch begeistert sein, wenn die Japanerin ab Januar im Trikot der Bayern auflaufen wird.