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·4. November 2024
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Fenerbahce gewinnt ein hitziges Auswärtsspiel gegen Trabzonspor spät mit 3:2. Jose Mourinho wittert im Nachgang eine Verschwörung gegen seine Mannschaft, die laut seinen Aussagen gar gegen das System antreten muss.
Es sprudelte einfach so aus Jose Mourinho heraus. Schon als Sofyan Amrabat in der zwölften Minute der Nachspielzeit für Fenerbahce das Tor zum 3:2-Auswärtssieg im Prestigeduell gegen Trabzonspor schoss, rutschte der Trainer auf Knien über den Rasen. Doch das war noch lange nicht alles.
Bei beIN SPORTS holte Mourinho, der zurück nach England will, im Anschluss an die Partie zum großen Rundumschlag aus. Denjenigen, den er zunächst ins Visier nahm, war gar nicht auf dem Platz zugegen. Mourinho hatte es auf Atilla Karaoglan, den Video Assistant Referee (VAR), abgesehen. Der Istanbuler Coach fühlte sich wesentlich benachteiligt, und das nicht erst seit der Partie am Sonntag.
"Wir haben Atilla Karaoglan nicht auf dem Spielfeld gesehen, es war ein junger Schiedsrichter auf dem Spielfeld, aber der Schiedsrichter im Hintergrund war Karaoglan. Von einem unsichtbaren Mann hat er es geschafft, der wichtigste Mann des Spiels zu werden. Ich spreche für alle Fenerbahce, wir wollen ihn nicht mehr. Nicht als VAR-Schiedsrichter, nicht als Feldschiedsrichter. Vor allem wollen wir ihn nicht als VAR-Schiedsrichter."
Was war passiert? Nach einem undurchsichtigen Zweikampf im Gästestrafraum im Zuge einer Ecke entschied der VAR auf Elfmeter für Trabzonspor, da Alexander Djiku strafbar mit Okay Yokuşlu zusammengekracht war. Den fälligen Strafstoß verwandelte dann Simon Banza in der 59. Spielminute souverän. Nur wenige Minuten nach dem Ausgleich wurde einmal mehr durch VAR-Check auf Elfmeter für Trabzonspor entschieden.
Diesmal traf Çağlar Söyüncü Simon Bianza im Kampf um den Ball leicht am Knöchel, woraufhin der Angreifer sehr schnell zu Boden ging. Der Gefoulte trat in Spielminute 67 selbst an und setzte die Kugel lässig in die Mitte zur 2:1-Führung für den siebenmaligen türkischen Meister. Für Mourinho ein Fehlverhalten sondergleichen.
"Mir wurde etwas erzählt, ich habe es nicht geglaubt, aber es ist noch schlimmer als das, was mir erzählt wurde. Es ist schwierig, sehr schwierig", wies Mourinho daraufhin, dass mit ihm schon vor seiner Anstellung über die Schiedsrichter in der Türkei gesprochen wurde. "Wir spielen gegen gute Gegner, aber wir spielen auch gegen das System. Das ist das Schwierigste. Wir haben gegen den VAR gespielt, gegen das System. Deshalb wurden wir nach dem Sieg so gefeiert."
Nach Mourinhos Ansicht wurde ihm nicht die ganze Wahrheit erzählt: "Ich bin wütend auf die Leute von Fenerbahce, die mich hierher gebracht haben. Sie haben mir nur die Hälfte erzählt. Hätten sie mir die ganze Geschichte erzählt, wäre ich nicht zu Fenerbahce gekommen." Mourinho, der Interesse an einem "verzweifeltem" Vize-Europameister zeigt, unterschrieb einen bis 2026 datierten Zweijahresvertrag.