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·26. August 2024

Aufreger des Wochenendes: Die Bundesliga wieder da, kein Spiel ohne VAR

Artikelbild:Aufreger des Wochenendes: Die Bundesliga wieder da, kein Spiel ohne VAR

Das erste Fußball-Wochenende der neuen Bundesliga-Saison liegt hinter uns und es hat nicht lange gedauert, bis wieder einmal über den VAR diskutiert wird. In der Kolumne „Aufreger des Wochenendes“ blickt Julius Eid mit einem Augenzwinkern auf ein Thema der vergangenen Tage.

Die Bundesliga startet mit VAR

Ein wenig hat es ja schon gekribbelt, als sich die neue Bundesliga-Saison an den Horizont schob. Zwar gab es ein wenig EM- und Olympia-Methadon in der Zwischenzeit, aber am Ende ist die Bundesliga dann doch immer noch einmal etwas Besonderes. Oder zumindest ist dieses Gefühl so fest in einem verankert, dass es nicht ganz zu unterdrücken ist. Selbst wenn man sich einmal durch die Tabelle des deutschen Oberhauses liest und mit Erschrecken feststellt, dass wohl ungefähr sechs Ansetzungen pro Spieltag mittlerweile ziemlich unattraktiv aussehen werden. Was soll man machen, der Mensch ist ein Gewohnheitstier und so schaltet man dann doch frühen Mutes das Eröffnungsspiel am Freitagabend zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach ein.


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Ein durchaus unterhaltsames Spiel, auch das muss man zugeben. Der erste Treffer der neuen Saison war dann auch gleich ein wirklich sehenswerter. Granit Xhaka hufte den Ball per Fernschuss-Volley mit rund 130 Km/h ins Netz der Gladbacher. Hach es hätte alles so schön sein können. Das zweite Tor der Halbzeit fiel dann ebenfalls für Leverkusen und auch wenn man die Freude mit dem Werksverein vielleicht nicht teilen mag oder möchte, zumindest gab es ordentlichen Fußball zu sehen. Bis auf einmal der große Bösewicht der Fußballmoderne die Bühne betrat. Der VAR. Nach einiger Überprüfung entschloss man sich, den Anschlusstreffer von Kleindienst vor der Halbzeit nicht gelten zu lassen. Eine Entscheidung, die man ja sogar irgendwie vertreten kann, die aber noch einmal zeigt wie wenig der VAR am Ende dem Spiel selber wirklich zu geben hat. Denn klar ist auch: Hätte das Tor gezählt, wären wir mit einem spannenderen Spiel in die Halbzeit gegangen und es hätte sich wohl kaum einer groß beschwert.

Mikromanagement, wenn man eigentlich nur brüllen will

Der Video-Assistant-Referee liegt manchmal richtig und überraschenderweise auch manchmal grausam falsch. Das ist aber gar nicht der Kern des ganzen Elends. Das wirkliche Problem ist, dass der Fußball vor der Einführung des metaphorischen Auge Saurons mit Fehlentscheidungen nicht nur leben konnte, sie waren einfach Teil des Sports. Nun hingegen muss einem erst einmal jeder Jubel im Halse stecken bleiben, jeder Zweikampf sollte erst bejubelt werden wenn der Ball das nächste Mal ins Aus rollt. Und es wird analysiert, diskutiert und jede vermeintlich sogar richtige Entscheidung bis ins Detail gerissen. Wer erinnert sich noch an die gute, alte Zeit in der man schulterzuckend nach einem Spiel verkündete: „Da wurden wir aber auch beschissen.“ Und sich dann aufs nächste Wochenende freute?

Auch der VAR-Einsatz ganz am Ende, tief in der Nachspielzeit des Eröffnungsspiels zeigte noch einmal auf, wie unnütz die vermeintlich gesteigerte Fairness ist. Jeder der dieses Spiel verfolgt hat, wäre mit einem 2:2 am Ende des Spiels zufrieden gewesen und die wenigsten hätten den Elfmeter gefordert, dessen Auslöser erst wieder durch den Videobeweis überhaupt in den Fokus gerückt wurde. Wir wären alle ein wenig glücklicher ins Bett gegangen, aber der VAR musste den Schlusspunkt setzen. Kein Volley in den Knick, kein wunderschönes Dribbling über den halben Platz. Wir haben uns der Technik und ihrem kalten Kalkül unterworfen.

Willkommen zurück, Bundesliga.

Julius Eid

Photo by Christof Koepsel/Getty Images

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