Nur die Raute
·21. Mai 2025
Aufstiegsklausel ade: So kam es zu Selkes geheimer Vertragswende

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·21. Mai 2025
Lange ging man davon aus, dass sich der Vertrag von Davie Selke unter bestimmten Bedingungen automatisch verlängern würde. Doch das ist seit dem Frühjahr nicht mehr der Fall.
Davie Selke war einer der gefeierten Helden der HSV-Aufstiegsparty. Stolz präsentierte der Sommer-Neuzugang den frenetischen Fans vom Rathausbalkon aus die Torjägerkanone – satte 22 Mal hatte der Stürmer in der abgelaufenen Saison geknipst und damit sämtliche Erwartungen übertroffen!
Und dennoch herrschte in den vergangenen Wochen eine Menge Wirrwarr rund um Selkes vertragliche Situation. Eine ursprünglich verankerte Klausel, die eine automatische Verlängerung bei 25 Einsätzen und dem Bundesliga-Aufstieg vorgesehen hatte, wurde im Frühjahr auf Wunsch des Spielers gestrichen. Das berichten Hamburger Abendblatt und kicker übereinstimmend.
Sportvorstand Stefan Kuntz habe diesem Ansinnen zugestimmt, während parallel Gespräche über ein neues Arbeitspapier liefen – und noch immer nicht abgeschlossen sind.
Selke ließ sich von der entstandenen Unklarheit jedoch nicht aus der Fassung bringen und nutzte auch den Saisonendspurt, um sportlich zu überzeugen. Sein Arbeitsnachweis: 22 Treffer, Torschützenkönig der 2. Liga, emotionaler Anführer, Fan-Liebling und gewissermaßen die Symbolfigur des HSV-Aufstiegs.
Dass er nun in Vertragsgesprächen mehr fordert – kolportiert wird ein Dreijahresvertrag mit deutlich höherem Gehalt – ist nachvollziehbar. Die Führung der Rothosen zeigt dafür grundsätzliches Verständnis, agiert aber mit Bedacht.
Hintergrund: Kann man einem 30-Jährigen, der in der Bundesliga nur selten überzeugte, wirklich einen gut dotierten Kontrakt über drei Jahre anbieten? Immer wieder wird spekuliert, der HSV wolle Selke eher für zwei Saisons an sich binden – inklusive einer Vereinsoption für die dritte Spielzeit.
Zudem ist man im Angriff bereits beachtlich besetzt. Youngster Ransford Königsdörffer hat mit 14 Toren eine formidable Saison gespielt und verfügt über hohes Tempo, was insbesondere in Umschaltsituationen, in denen sich der HSV in der Bundesliga vermehrt befinden wird, von großem Wert sein könnte.
Platzhirsch Robert Glatzel hingegen ist im Vergleich zu Selke deutlich spielstärker und traf trotz fünfmonatiger Leidenszeit satte zehn Mal.
Dennoch wollen die Hamburger ihren Masken-Mann halten – allerdings nicht um jeden Preis.