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·10. Januar 2023
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Gareth Bale hat am Montag im Alter von 33 Jahren sein Karriereende verkündet. Der Entschluss des Walisers mag sich angebahnt haben, wirkt aber angesichts seines Alters trotzdem überraschend. Dabei gab es vor Bale bereits einige Stars, die sich verfrüht von der großen Fußballbühne verabschiedet haben.
Er war der erste Transfer, der die 100-Millionen-Euro-Marke knackte; dazu hat er fünfmal die Champions League mit Real Madrid gewonnen: Seit Montag hängen die Fußballschuhe von Gareth Bale jedoch am Nagel. Er habe sich dies "reiflich" überlegt. "In 17 Spielzeiten habe ich so viele Höhepunkte erlebt, dass es unmöglich sein wird, sie zu wiederholen, ganz gleich, was das nächste Kapitel für mich bereithält", so der 33-Jährige. Mit der Entscheidung, sich früher als gedacht vom Profifußball zu verabschieden, ist Bale aber nicht alleine. fussball.news listet weitere Fußballer auf, die angesichts ihres Alters durchaus länger hätten spielen können.
Mit ebenso 33 Jahren beendete Sergio Agüero seine Karriere. Anders als bei Bale sah sich der Argentinier zu diesem Schritt allerdings gezwungen. Bei ihm festgestellte Herzrhythmusstörungen sorgten dafür, dass er den FC Barcelona im Dezember 2021 nur wenige Monate nach seiner Ankunft wieder verlassen und sich zur Ruhe setzen musste. "Meine Gesundheit steht an erster Stelle. Ich war bei den Ärzten in guten Händen, sie haben mir gesagt, dass es das Beste ist, mit dem Spielen aufzuhören", sagte er auf einer damals einberufenen Pressekonferenz des FC Barcelona.
Stolze vier Jahre jünger als Bale und Agüero war Andre Schürrle bei seinem Karriereende. Der Weltmeister von 2014 verabschiedete sich 2020 vom Profifußball. Für Klubs wie Mainz, Leverkusen, Chelsea, Wolfsburg, Borussia Dortmund und Spartak Moskau am Ball gewesen, entschied er sich letztlich für eine vorzeitige Vertragsauflösung beim BVB. Er sei in seiner Karriere oft einsam gewesen, berichtete er dem Spiegel, gerade als "die Tiefen immer tiefer wurden und die Höhepunkte immer weniger." Die Branche habe es nicht erlaubt, Gefühle zu zeigen. "Man muss ja immer eine gewisse Rolle spielen, um in dem Business zu überleben." Am Ende führten jene Argumente zu seinem Rücktritt mit nur 29 Jahren.
Im selben Sommer wie Schürrle verkündete dessen Weltmeister-Kollege Benedikt Höwedes sein Karriereende. Der damals 32-Jährige hatte zuletzt für Lok Moskau gespielt, zuvor für den FC Schalke 04 und Juventus. "Ich hatte einige Anfragen von Vereinen aus dem In- und Ausland, aber ich wollte mich nicht mehr abhängig machen von den Entscheidungen anderer. Ich wollte jetzt einen Schlussstrich ziehen", sagte der Defensivspieler seinerzeit dem Spiegel.
Drei Jahre vor Schürrles und Höwedes' Karriereende verkündete Philipp Lahm 2017 sein Ende als Profifußballer. Schürrles einstiger Nationalmannschaftskollege beendete seine Karriere mit 34 Jahren. Dabei hätte der Verteidiger vermutlich noch ein paar Jahre für den FC Bayern spielen können. Doch er war sich bewusst, nicht mehr seine Top-Leistungen abrufen zu können. "Mir war für mich einfach klar, dass ich das über die laufende Saison hinaus keine weitere Spielzeit lang mehr hätte leisten können", begründete er damals der Bild und betonte: "Ich wollte mir nach der Geburt meiner Tochter im August die Zeit mit meiner Familie endlich frei einteilen können."
Zwei Jahre vor Lahm war Marcell Jansen 2015 an der Reihe. Der Ex-Nationalspieler war nur 29 Jahre alt, als er aufhörte. "Dafür habe ich kein Verständnis. Wer so etwas macht, hat den Fußball nie geliebt", echauffierte sich Bayer Leverkusens damaliger Sportchef Rudi Völler im ZDF. "Der Schritt ist nicht einfach. Ich habe im Urlaub viel überlegt. Es gab sehr tolle Angebote. Aber für mich ist ein Weitermachen keine Option", sagte Jansen, der zuletzt beim Hamburger SV und zuvor bei Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern unter Vertrag stand, seinerseits der Bild.
Acht Jahre zuvor sah sich Sebastian Deisler 2007 beim FC Bayern gezwungen, mit noch jungen Jahren sein Karriereende zu verkünden. Der einstige Mittelfeldspieler war dabei gerade mal 27 Jahre alt. Grund war eine Depression sowie Verletzungen. 2019 erinnerte sich der damalige Bayern-Präsident Uli Hoeneß zurück. Er sei Deislers "Bezugsperson" gewesen. Deisler suchte in einem Trainingslager in Dubai jeden Abend das Gespräch mit Hoeneß. Einen Tag nach der Rückkehr nach München kam Deisler dann in das Büro seines Chefs, der sich Hoffnung machte, dass es dem Profi nun besser ging. "Dann sagt er: 'Ich möchte aufhören, Fußball zu spielen.' Das war der Wahnsinn", so Hoeneß.
Vor Deislers Abschied trat ein Jahr zuvor Zinedine Zidane in Berlin ab. Der Franzose erklärte bereits vor der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, dass im Anschluss für ihn Schluss sein wird. Bei Real Madrid hatte er sich zuvor bereits verabschiedet. Doch bei der WM sorgte Zidane mit starken Leistungen dafür, dass Frankreich bis ins Finale gegen Italien einzog. Dort brannten bei ihm nach einer verbalen Provokation die Sicherungen durch: Er gab Marco Materazzi einen Kopfstoß und flog mit Rot vom Platz. Frankreich verlor daraufhin im Elfmeterschießen gegen Italien und die Fußballwelt einen begnadeten Kicker, der mit seinen damals 34 Jahren bestimmt noch ein paar Jahre im Tank gehabt hätte.
Dasselbe trifft auf Jürgen Klinsmann zu. Der Weltmeister von 1990 entschied sich 1998 mit 33 Jahren für das Ende seiner Laufbahn. Der Stürmer kickte für die Stuttgarter Kickers, den VfB Stuttgart, Inter, Monaco, den FC Bayern, Sampdoria und am Ende noch für Tottenham. Nach seinem Rücktritt kehrte er 2004 für vier Monate zurück und stand noch bei Orange County unter Vertrag. Dort absolvierte er aber kein Pflichtspiel mehr.
Klinsmann galt als Ausnahme-Stürmer, dem es jedoch nicht gelang, den Weltfußballer-Titel zu gewinnen. Diesen Job übernahm dafür Marco van Basten. Der Niederländer gewann mit 1988, 1989 und 1992 gleich dreimal den Ballon d'Or. Drei Jahre später gab er sein Karriereende bekannt. Damals war der Angreifer, der für Milan und Ajax spielte, aber erst 31 Jahre alt. Rückenblickend wäre er sogar gerne noch früher in Rente gegangen. Seine Karriere "war den Schmerz nicht wert", den er durch all seine Verletzungen erlitten habe, sagte der Europameister von 1988 der BBC. Mit "all dem Wissen, das ich heute habe", hätte van Basten seine Laufbahn eher beendet.
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