Basler legt mit Karl-Kritik nach: Hype „ist übertrieben“ | OneFootball

Lennart Karl sorgt weiter für Schlagzeilen. Nach seinen starken Leistungen für den FC Bayern wird er sogar als möglicher WM-Kandidat diskutiert. Während viele Experten den Offensivspieler feiern, bleibt Mario Basler bei seiner kritischen Haltung und warnt erneut vor überzogenen Erwartungen.

Im Gespräch mit dem Portal Absolut Fussball stellte der frühere Bayern-Profi zunächst klar, dass seine Einordnung nicht als generelle Kritik am Talent Karls zu verstehen sei. „Meine Meinung ist ja nicht schlecht über ihn. Es ist nicht so, dass ich schlecht über ihn gesprochen habe“, erklärte Basler. Sein Punkt sei vielmehr der Umgang mit dem Youngster: „Ich finde nur, der Hype, der um ihn gemacht wird, ist extrem.“

Basler hatte bereits zuvor Zweifel geäußert, ob Karl langfristig das Niveau für den FC Bayern mitbringe. An dieser Einschätzung hält er fest – trotz weiterer Torbeteiligungen. „Wenn ich nach dem Spiel gegen Mainz sehe, wie er bewertet wird – mit einer Note 2 … ich habe das Spiel gesehen und in der zweiten Halbzeit habe ich relativ wenig von ihm gesehen“, sagte der 56-Jährige.

Karl zur WM? Basler: „Ich würde abwarten, was passiert“

Basler kritisierte auch die Sicht auf Kölns Saïd El Mala: „Wir können genauso zu Saïd El Mala am Samstag zurückgehen, der eine gute Aktion hatte und auch eine Note 2 bekommen hat. Ich finde einfach, das ist übertrieben. Das wird den anderen Spielern auch nicht gerecht“, so Basler. Einen direkten sportlichen Vergleich wollte er dennoch nicht ziehen: „Ich weiß gar nicht, ob man die beiden so vergleichen kann. Der eine spielt beim FC Bayern, der andere beim 1. FC Köln – ohne Köln abwerten zu wollen.“

Gleichzeitig räumte Basler ein, dass Karl in München deutlich bessere Voraussetzungen habe: „Ich glaube, dass du als Lennart Karl beim FC Bayern größere Möglichkeiten hast. Du hast bessere Mitspieler, du lernst mehr, du musst dich da mehr durchsetzen als beim 1. FC Köln.“ Genau deshalb sei aber auch Vorsicht geboten, um den Druck auf den Teenager nicht unnötig zu erhöhen.

Foto: IMAGO

Auch beim Thema Nationalmannschaft und Weltmeisterschaft bremst Basler die Erwartungen. „Ich würde abwarten, was passiert. Es ist noch ein halbes Jahr Zeit bis zur WM“, sagte er und machte deutlich, dass letztlich die konstante Form entscheidend sei. Gleichzeitig glaubt er, dass der öffentliche Druck Wirkung zeigen könnte: „Ich glaube, bei dem Hype, der um ihn gemacht wird, wird man ihn mitnehmen.“

Unterm Strich bleibt Basler bei seinem Fazit: Lennart Karl sei ohne Zweifel „ein großes Talent“, doch der aktuelle Rummel sei in seinen Augen schlichtweg „übertrieben“.