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·4. Oktober 2024

Bayern-Leihspieler schreibt Geschichte

Artikelbild:Bayern-Leihspieler schreibt Geschichte

„Die riesige, ungetrübte Freude auf die Kür“, so beschrieb das Kicker-Sportmagazin (Montags-Ausgabe) die Stimmung beim 1. FC Heidenheim vor dem Debüt in der Liga-Phase der UEFA Europa Conference League gegen Olimpija Ljubljana aus Slowenien 2:1 (1:0) am frühen Donnerstagabend. Die Heidenheimer brachen in der Voith Arena von der Zuschauer-Kapazität einen 33 Jahre alten deutschen Rekord im Europacup.

Was könnte besser zum Tag der Deutschen Einheit 2024 passen, als eine Europacup-Premiere auf der Ostalb und ein kurzer Blick zurück auf die letzte Europapokal-Saison mit den Klubs aus der DDR-Oberliga 1991/92?


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Die Voith Arena auf dem Schlossberg in Heidenheim fasst 15.000 Zuschauer – und sie wurde mit dem Spiel 1. FC Heidenheim gegen Ljubljana zum kleinsten deutschen Stadion seit 1991, in dem Europapokal gespielt werden durfte.

Rückblende: In der Saison 1991/92 und ein Jahr nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 erlaubte die UEFA letztmalig die Teilnahme der Vereine des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV).

Im UEFA-Pokal durften der Hallesche FC und Rot-Weiß Erfurt die politisch bereits nicht mehr existierende DDR vertreten, im Pokalsieger-Cup war dies der FC Stahl Eisenhüttenstadt.

Deutsche Meister aus Ost und West

Mit dem letzten DDR-Meister FC Hansa Rostock und dem Bundesliga-Überraschungssieger von 1991, dem 1. FC Kaiserslautern, standen letztmals Deutsche Meister aus Ost und West im Europapokal der Landesmeister.

Während der FCK im November 1991 episch am FC Barcelona (3:1, Hinspiel: 0:2) scheiterte, erlebte der FC Hansa in der 1. Runde gegen „Barca“ eine Sternstunde, die bis heute im Nordosten Deutschlands als „Jahrhundertspiel“ gefeiert wird.

Das traurige „Jahrhundertspiel“

Mit 1:0 schlug Rostock den FC Barcelona im Ostseestadion. Mit einem Schönheitsfehler.

„Stell dir vor, es ist Europapokal, und fast keiner geht hin“, schrieb Kicker.de dazu am Jahrestag (2. Oktober).

  1. Denn: Nur 8.500 Zuschauer glaubten noch an eine Wende zugunsten der Rostocker, die das Hinspiel gegen Andoni Zubizarreta, Pep Guardiola, Michael Laudrup, Christo Stoitschkow und Co. mit 0:3 verloren hatte.
  2. Der Schwabe Michael Spies erzielte den historischen Treffer für den FC Hansa.

Stahl Eisenhüttenstadt empfing Galatasaray Istanbul (1:2) im Pokalsieger-Cup vor einer noch schmaleren Kulisse

  • 7.000 Zuschauer waren gegen den türkischen Pokalsieger von 1991 in der nur 10.000 Menschen Platz bietende Sportanlage der Hüttenwerker live dabei.
  • Jörg Bartz (43.) brachte den 2016 aufgelösten Verein aus Brandenburg gegen „Gala“ 1:0 in Führung. Das 2:1 für die Mannschaft vom Bosporus markierte der frühere BVB-Publikumsliebling Erdal Keser.
  • 15.000 Zuschauer fasste das Kurt-Wabbel-Stadion des Halleschen FC, wo der HFC am 18. September 1991 gegen Torpedo vorlegen konnte.
  • 2:1 hieß es am Ende für die Hallenser, für die ein gewisser Dariusz Wosz im Mittelfeld wirbelte.
  • Das reichte nicht, 0:3 hieß es am 2. Oktober 1991 in Moskau.

Wanner bei FC Heidenheim gegen Ljubljana: Mit 18

Nach 33 Jahren ging die o. g. Zuschauer-Marke also an den 1. FC Heidenheim. „Ich kann den Jungs sagen, dass es absolut geile Spiele sind“, erklärte FCH-Mittelfeldspieler Niklas Dorsch vor der Partie gegen Ljubljana, „Flutlicht, zu Hause, es gibt nichts Schöneres.“

Das dachte sich wohl auch Adrian Beck (27), der in der 6. Minute das 1:0 für den FCH erzielte und so zum historisch ersten Torschützen für die Schwaben in einer europäischen Liga-Phase wurde.

Paul Wanner (18), Tor-Held im Playoff gegen BK Häcken, holte mit einem im Nachschuss verwandelten Hand-Elfmeter (83.) den 2:1-Sieg und kürte sich logischerweise zum jüngsten Heidenheimer Europacup-Schützen.

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