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·5. Mai 2025
"Bin raus bei dem Thema": Fehlentscheidungen nerven Ende

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·5. Mai 2025
Im Saarbrücker Ludwigspark erlebte der SC Verl wieder einmal alle Facetten seiner Saison – positiv wie negativ. Am Ende fuhr die Mannschaft von Alexander Ende eine 3:4-Niederlage ein. Abgesehen vom Üblichen wollte der Cheftrainer danach nichts kommentieren oder bewerten, was die Entscheidungen abseits seiner Beeinflussung anging.
Die erste Halbzeit verschlafen, die zweite Hälfte aufgedreht. Nach 90 Minuten sprach SCV-Coach Alexander Ende wieder einmal davon, was der Verler Weg in Bezug auf Intensität und Überzeugung sein soll – aber auch, was er davon im ersten Abschnitt im Saarbrücker Ludwigspark vermisst hatte. "In der Halbzeitpause gab es einen Trainer beim SC Verl in der Kabine, der sehr, sehr laut war. Vielleicht so laut, wie selten zuvor", gestand Ende nach Spielschluss ein. Die Maßnahme fruchtete, sodass die zweite Hälfte zum "Maßstab für die letzten zwei Spiele" wurde.
Wie war der Spielverlauf? Verl verkürzte vor der Pause einen doppelten Rückstand, ehe Saarbrücken zwischenzeitlich auf 4:1 aus Sicht der Gastgeber erhöhte. Anschließend kam der Sportclub noch mit zwei Toren heran. "Ich habe eben schon die erste Statistik bekommen. 70 Prozent Ballbesitz, 8:1 Ecken für uns, und 16 oder 17 Torschüsse. Das ist hier in Saarbrücken nicht selbstverständlich", lobte Ende seine Mannschaft. Fakt ist aber auch, dass der SCV aus seiner Dominanz nicht den nötigen Ertrag holte, weil in der Abwehr zuvor "wieder naive Fehler gemacht" wurden. Ein roter Faden, der sich durch die Saison zieht. "Das ist unverständlich, weil das Themen sind, die wir schon sehr, sehr häufig im Detail besprochen haben", ärgerte sich Ende. Hinzu kam noch das andauernde Pech in Bezug auf Fehlentscheidungen.
Im Fokus stand ein unberechtigter Elfmeter in der 51. Spielminute, den Saarbrücken zum 3:1 nutzte, wenngleich auch der FCS später eine fragwürdige gelb-rote Karte sah. Bei "MagentaSport" wollte sich Alexander Ende gar keine TV-Bilder von den Szenen anschauen. "Ich habe die ganze Saison noch nicht eine kritische Situation gegen uns bewertet. Noch nicht eine. Macht ihr mal bitte die Arbeit, was in den letzten sechs, sieben Spieltagen an Fehlentscheidungen gegen uns war", forderte Ende vor den Kameras auf. Nach Bewertung von liga3-online.de-Experte Babak Rafati zählten zuletzt ein Elfmeter für Aue, eine gelb-rote Karte gegen Verl sowie zwei Elfmeter, die Kapitän Lars Lokotsch im Spiel gegen Borussia Dortmund II nicht zugesprochen bekam, zu den Fehlentscheidungen in den letzten Wochen. Insgesamt 17 Mal wurde Verl demnach benachteiligt, was den dritten Platz in der Rangliste ausmacht. Auf der anderen Seite profitierte Verl erst achtmal und belegt im Liga-Vergleich damit Platz 16.
"Mit dem vierten Offiziellen habe ich tatsächlich vor dem Spiel gesprochen. Er kannte all die Szenen, die ich ihm genannt habe, weil er sagte, dass sie die immer zugeschickt bekommen", so Ende, der später in der Pressekonferenz abschloss: "Ich bin raus bei dem Thema. Ihr habt es alle gesehen. Was soll ich jetzt noch rumjammern? Es ist so, wie es ist." In seinen letzten beiden Spielen als SCV-Coach wird sich Ende weiter auf den vielbesagten Verler Weg fokussieren, der so wohl noch erfolgreicher hätte sein können. Auch mit dem Griff an die eigene Nase.