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Simon Schmidt·13. November 2024

Bitte was?! Als der HSV mit zwei Torhütern spielte

Artikelbild:Bitte was?! Als der HSV mit zwei Torhütern spielte

Es ist der 17. April 1996. Der Hamburger SV ist zu Gast im Ostseestadion bei Hansa Rostock. In einem Nachholspiel des 23. Spieltags kämpfen beide Teams in der Bundesliga noch um die Europapokalplätze.

Dann wechselt Felix Magath, damaliger Trainer des HSV, in der 80. Minute auf einmal seinen zweiten Torwart Holger Hiemann ein. Allerdings nicht für seinen etatmäßigen Keeper Richard Golz, sondern für seinen Stürmer Daniel Stendel. Bitte was?!


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📸 Alexander Hassenstein - 1996 Getty Images

Nicht nur den 24.900 Zuschauerinnen und Zuschauern (Quelle: `kicker´) dürfte in diesem Moment die Verwunderung ins Gesicht geschrieben gewesen sein, sondern auch den Akteuren auf dem Platz. Die Einwechslung von Hiemann für Stendel war allerdings kein Versehen, das nicht korrigiert werden konnte, sondern voll Absicht von Trainer Magath.

Was die Sache allerdings noch etwas kurioser machte: Nicht etwa Hiemann ging für Stendel in den Sturm, sondern Golz, der zuvor 80 Minuten lang das Tor des HSV hütete. Er streifte sich ein Feldspieler-Trikot über, dass notbedürftig vorbereitet worden war, zog die Handschuhe aus und wechselte vom Tor in den Sturm - alles natürlich mit der Rückennummer eins.

Golz erinnert sich auch Jahre später noch an die Situation. "Das war kurios, aber nicht ganz spontan. Magath hatte vorher schon angekündigt, dass es dazu kommen könnte, weil uns die Alternativen ausgegangen sind. Ich habe zehn Minuten als Stürmer gespielt und hatte noch zwei Viertelchancen", so der Kurzzeit-Stürmer gegenüber dem `NDR´. Doch, warum musste Golz überhaupt zum Stürmer umfunktioniert werden?

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Das hat zwei Gründe. Zum einen hatte der HSV im April 1996 große Verletzungssorgen und nur einen sehr dünnen Kader zur Verfügung. Zum anderen gab es damals eine Regel, die besagte, dass nur eine begrenzte Anzahl an Amateuren auf dem Platz stehen durfte.

So musste Zwei-Meter-Hüne Golz das Sturmproblem an jenem 17. April 1996 lösen. Zwar brachte auch er nicht mehr die erhoffte Wende, der HSV lag bereits mit 0:2 zurück, am Ende der Saison qualifizierten sich die Rothosen aber trotzdem für den Europapokal. Und dieser Magath-Wechsel hat bis heute ein Alleinstellungsmerkmal in den Bundesliga-Geschichtsbüchern.


📸 Bernd Lauter - Bongarts