🤔 Bitte was?! Als Real Madrid im Pokal gegen sich selbst spielte | OneFootball

20 Mal hat Real Madrid bisher die Copa del Rey gewonnen, zuletzt in der Saison 2022/2023. Eine Pokalsaison, beziehungsweise ein Finale, dürfte den Fans der Madrilenen dabei wohl besonders im Gedächtnis geblieben sein, spielte damals doch Real Madrid gegen Real Madrid. Bitte was?!

Es war wahrscheinlich das einzige Copa del Rey Finale in der spanischen Geschichte, in dem es keine Auswärtsfans gab. Fans die es mit Real Madrid hielten, werden sich an dem Abend möglicherweise auch schwer entschieden haben können, welcher Mannschaft sie den Sieg denn mehr gönnen.

Wie es dazu kam? Die Reserve der Königlichen hatte es tatsächlich geschafft, sich bis in Finale des spanischen Pokals zu kämpfen.

Möglich machte diese Ausnahmesituation eine Regel, die noch bis 1991 in Spanien Bestand hatte: Bis dahin durften auch Reserveteams als eigene Mannschaften am Pokal teilnehmen. Ein direktes Aufeinandertreffen der ersten mit der zweiten Mannschaft konnte damals frühestens im Finale stattfinden - und dieser Fall tat erstmals 1980 ein!

Die zweite Mannschaft spielte zur damaligen Zeit übrigens so ansehnlichen Fußball, dass zu dieser Zeit mehr Zuschauer zu ihren Spielen kamen, als zu denen des amtierenden spanischen Meisters. Das Durchschnittsalter der Mannschaft lag erst bei 20 Jahren, kein Spieler war zum damaligen Zeitpunkt älter als 23 Jahre.

Wer jetzt übrigens wissen will, welches Real Madrid das damalige Finale gewonnen hat, den wollen wir nicht länger auf die Folter spannen: Im Endspiel des Pokals nahm die Reise der Castilla, wie die zweite Garde Madrids genannt wurde, ein jähes Ende, die Profis entschieden das Finale mit 6:1 für sich.

Trotzdem gab es nach diesem Finale noch ein weiteres Novum: Weil die erste Mannschaft der Königlichen Madrid als Meister im Landesmeister-Cup unterwegs war, durften die Castilla im Europapokal der Pokalsieger antreten.