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·21. April 2021
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Nach 29 Ligaspielen thront der VfL Bochum mit 57 Punkten an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga. Mit Robert Zulj weiß der Revierklub schließlich einen Spieler in seinen Reihen, der sich gegenwärtig in der Form seines Lebens befindet und gemeinsam mit Teamkollege Simon Zoller im Unterhaus das derzeit wohl gefürchtetste Offensiv-Duo bildet. Im Gespräch mit „SportBild“ äußerte sich Zulj über seinen Traum von der Bundesliga, das Verhältnis zu Trainer Thomas Reis und einen möglichen Abschied im Sommer.
Schon während seiner drei Jahre in Fürth bewies Zulj, dass er ein herausragender Zweitligaspieler ist. Für das Kleeblatt gelangen dem Österreicher zwischen 2014 und 2017 in 91 Spielen 20 Tore und 17 Vorlagen. Es folgte der nachvollziehbare Wechsel nach Hoffenheim, wo er auch aufgrund einer Schambeinentzündung jedoch kein Bein an die Erde bekam. Nach einem völlig verkorksten Jahr mit nur sechs Einsätzen wechselte der offensive Mittelfeldspieler daher auf Leihbasis zum damaligen Zweitligisten Union. Als die darauffolgende Rückkehr nach Sinsheim erneut zum Reinfall wurde, griff Bochum zu.
„Als ich Anfang 2020 aus Hoffenheim gewechselt bin, wo ich in sechs Monaten kein Pflichtspiel machen durfte, wusste ich, dass ich in eine spielstarke Mannschaft und zu einem Verein mit großer Power komme. Obwohl der VfL gegen den Abstieg spielte, war mir klar: Mit einem guten Robert Zulj kann das in eine andere Richtung gehen“, sagte der gebürtige Welser.
Mit Reis habe man zudem einen Coach, der die vielen schwierigen Charaktere in der Mannschaft im Griff habe. „Über uns allen steht ein Trainer, der als Spieler auch nicht ganz einfach war, wie er selbst sagt. Er versteht es, aus einer Ansammlung selbstbewusster Spieler eine Mannschaft zu formen. Er lässt jeden so sein, wie er ist“, lobte Zulj den 47-jährigen Fußballlehrer.
„Er weiß: Wir Spieler erreichen unser bestes Niveau, wenn wir uns nicht verstellen müssen. Wir liegen uns nicht nach jedem Spiel in den Armen. Bei uns fliegen eher schon mal die Fetzen – das ist gut so. Mit elf besten Freunden erreichst du nichts.“ Während der Hinrunde habe ihn ein 25-minütiges Streitgespräch mit Reis sogar „angestachelt. Ich habe nachgedacht und erkannt, dass ich mich verändern muss. Dass ich mehr tun und mein Ego etwas zurückstellen muss.“
Dank 27 Torbeteiligungen in 29 Pflichtspielen hat Zulj längst das Interesse anderer Vereine geweckt. „Mir war klar, dass solche Themen aufkommen, wenn die Mannschaft erfolgreich ist und man selbst gut spielt. Bis zum Saisonende konzentriere ich mich nur auf unsere Spiele. Danach habe ich genug Zeit, um zu sehen, wie es weitergeht.“ Über einen möglichen Aufstieg wollte der 1,89 Meter große Offensivmann ebenfalls „nicht viel reden, sondern mit dafür sorgen, dass wir unseren Traum verwirklichen können und Erster bleiben.“
Klar sei jedoch, dass ihm der Aufstieg nicht zuletzt aufgrund des Scheiterns in Hoffenheim enorm viel bedeuten würde. „Ich habe als Kind immer davon geträumt, in der Bundesliga zu spielen. Jetzt bin ich 29 Jahre alt. Wenn wir den Aufstieg schaffen, spielt Bochum in einer der drei besten Ligen der Welt. Das ist sicher ein Argument. Ich muss dann abwägen, was für mich das Beste ist.“