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·13. April 2025
Bochum und Kiel taumeln: Die Hoffnung heißt Relegation

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·13. April 2025
Last-Minute-Drama, Fassungslosigkeit, kaum noch Hoffnung: Der VfL Bochum und Holstein Kiel taumeln nach den bitteren Pleiten am Wochenende dem Abstieg entgegen. Den direkten Klassenerhalt können beide Klubs fünf Spiele vor Schluss abschreiben, im Finale geht es nur noch um den Relegationsplatz.
„Wir haben jetzt eine kleine Bundesliga mit drei Vereinen, einer wird gegen eine Mannschaft aus der 2. Liga spielen. Wenn der Weg ein bisschen länger dauert und wir es schaffen, ist es egal“, sagte Bochums Abwehrspieler Bernardo: „Hauptsache, wir erreichen unser Ziel.“ Und Kiels Keeper Thomas Dähne meinte: „Solange es rein rechnerisch möglich ist, wird jeder von uns alles geben und sich Tag für Tag den Arsch aufreißen. Aber ich bin jetzt ganz ehrlich, es ist schon ein brutaler Schlag.“
Doch nicht nur Kiel bekam in den letzten Minuten im Kellerduell gegen den FC St. Pauli einen herben K.o. versetzt, auch Bochum ging gegen den FC Augsburg spät zu Boden. Das 1:2 von Mert Kömür kassierte das Team von Trainer Dieter Hecking in der 90. Minute – und das auch noch in Überzahl. Kiel verlor nach dem Eigentor von Max Geschwill (90.+2) ebenfalls mit 1:2 und stand mit leeren Händen da. Der Tabellenletzte hat nun elf Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz, Bochum als Vorletzter neun.
Und die Statistiken machen wenig Hoffnung: Neun Heimpleiten wie jetzt hatte der VfL in der Vergangenheit schon viermal zustande gebracht – dreimal stieg er am Saisonende ab. Und mit Kiels Bilanz nach 29 Spieltagen hat im Zeitalter der Drei-Punkte-Regel noch nie ein Bundesligist den Klassenerhalt geschafft.
Doch aufgeben wollen sie sich ebenso wenig an der Waterkant wie im Ruhrpott. „Es kommen noch fünf Spiele, es gibt noch 15 Punkte zu holen“, sagte Kiels John Tolkin, und es klang nicht nur wie eine Durchhalteparole: „Wir können unsere Köpfe nicht hängen lassen. Wir müssen weiterkämpfen.“
Von Mathematik hält Bochums Maximilian Wittek in der aktuellen Lage hingegen nichts. „Ich bin zwar kein Freund vom Rechnen, aber es ist schon ein ordentliches Stück“, sagte der Verteidiger: „Es hat uns die ganze Saison über ausgezeichnet, dass wir nie aufgegeben haben. So wird es auch weitergehen.“
Doch es wird mehr und mehr ein Wettlauf gegen die Zeit. Bochum hat immerhin den Vorteil, noch viermal gegen Klubs aus der unteren Tabellenhälfte ran zu müssen. Darunter auch gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Heidenheim. Kiel steht hingegen vor einem hammerharten Restprogramm mit Spielen gegen Leipzig, Mönchengladbach und Dortmund.
„Jetzt ist es schon so, dass man ein bisschen auf die Ergebnisse von den anderen Plätzen guckt, ganz klar“, sagte Kiels Trainer Marcel Rapp: „Aber zum Schluss liegt es an uns. Ob wir jetzt sagen: Okay, das ist ein Tiefschlag, und wir geben auf. Oder ob wir einfach weitermachen.“ (SID)
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)