#BOCSGE – Santos sichert den Sieg | OneFootball

Was für eine Dramatik. Welch ein Spiel. Und was für ein unfassbares Ende. Dank Kaua Santos nimmt die Eintracht drei Punkte mit aus dem tiefen Westen. Nach dem lange durch unsere Erlebnisorientierten Fans verzögerten Anpfiff sah es zunächst in Halbzeit eins nach einem angenehmen Nachmittag für die weiß gekleideten Spieler der glorreichen SGE aus.

Nach harzigen ersten zehn, fünfzehn Minuten übernahm die Eintracht mehr und mehr das Kommando und wurde offensiv immer zwingender. Und stellte mit dem Doppelschlag durch Kristensen (27.) und Bahoya (32.) binnen fünf Minuten auf 2:0. Das Desaster vom Heimspiel gegen Union schien sich nicht zu wiederholen. Die Mannschaft wirkte so, als habe sie aus dem Spiel gelernt und managte das Spiel bis zur Halbzeitpause sehr erwachsen.

Auch der Begin von Hälfte zwei war noch ganz ok, aber so ab Minute 55 hatte ich den Eindruck, als ob die Mannschaft das Spiel geistig schon abgehakt habe. In Minute 60 gab es den ersten Warnschuss der Bochumer, den Kaua Santos sicher parierte. Fünf Minuten später kratze der junge Brasilianer mit einer sehenswerten Parade einen Kopfball von Hofmann von der Linie. Nach 71 Minuten hatten Kristensen und Knauff direkt hintereinander die Chance, auf 3:0 zu stellen und vergaben beide.

Und dann kam, was kommen musste. Das Anschlusstor, das mäßig verteidigt war und dann nach langem Check auf Abseits durch den VAR zählte. Und jetzt begann eine offene Feldschlacht. In Minute 79 wurde Skhiri geblockt, in der 82. scheiterte Knauff an einem überragend haltenden Horn im Bochumer Tor. Im direkten Gegenzug schoss Boadu knapp rechts vorbei. In Minute 88 parierte Horn erneut stark, als er einen abgefälschten Freistoß von Chaibi entschärfte.

Und dann begann die Nachspielzeit und erneut stand Kaua Santos im Mittelpunkt. Wie er den Kopfball von de Wit aus kürzester Distanz parierte, das erinnerte an Kevin Trapp in seinen besten Zeiten. Und dann kam die Ansgar-Knauff-Show, der sich von rechts durch den Strafraum tankte und dann den freien Batshuayi vorbildlich bediente, dass der gar nicht anders konnte, als zu treffen.

Mit diesem wichtigen Dreier hält die Eintracht die Leipziger auf Distanz und setzt gleichzeitig die Mainzer auf Platz drei unter Druck. So kann man entspannt in die Länderspielpause gehen. Es war ein geiles Match mit einem verdienten Sieg. Den leider große Teile der erlebnisorientierten Fans wohl nicht im Stadion verfolgen konnten.

Denn sie schafften es mal wieder, zu zeigen, welch kindliches Gemüt sie sich bewahrt haben. Ab in den Stuhlkreis. Ich tat ja meine Meinung schon vor und während des Spiels kund:

Und ja, ich weiß, dass es in Bochum die gleichen Probleme mit den Stuttgarter und den Gladbacher Fans gab. Aber ich habe keine Ahnung, was man bei solchen Machtspielchen zu gewinnen hofft.

Titelbild: Lars Baron/Getty Images