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·18. September 2025

Bremens Weiß: "Wir haben gezeigt, dass wir die TSG besiegen können"

Artikelbild: Bremens Weiß: "Wir haben gezeigt, dass wir die TSG besiegen können"

Für Michelle Weiß vom SV Werder Bremen gibt es in der Google Pixel Frauen-Bundesliga ein schnelles Wiedersehen mit ihrem bisherigen Verein. Am Sonntag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport und DAZN) gastiert die TSG Hoffenheim als Spitzenreiter im Bremer Stadion "Platz 11". Im DFB.de-Interview spricht die 24 Jahre alre Außenbahnspielerin mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihre Rückkehr und das Topspiel.

DFB.de: Am Sonntag stehen sich beim Heimspiel des SV Werder gegen die TSG Hoffenheim der Tabellendritte und der Spitzenreiter gegenüber. Mal ehrlich: Hätten Sie das vor Saisonbeginn für möglich gehalten, Frau Weiß?


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Michelle Weiß: Wir hatten vor der Saison über unsere Ziele gesprochen. Dazu gehörte auf jeden Fall, einen guten Start hinzulegen. Das ist uns geglückt. Was die TSG angeht, konnte man sechs Punkte vielleicht nicht von vornherein einplanen. Aber das Team hat es sich verdient und steht aktuell zurecht dort oben.

DFB.de: Sie waren in der vergangenen Saison noch selbst für die TSG Hoffenheim am Ball. Wie besonders wird das Duell für Sie persönlich?

Weiß: Auch wenn ich nur ein Jahr dort war, habe ich für mich viel mitgenommen. Ich freue mich darauf, viele bekannte Gesichter wiederzusehen, auch wenn unser jüngstes Aufeinandertreffen gerade einmal knapp drei Wochen zurückliegt.

DFB.de: Sie sprechen das Bremer 3:1 im Testspiel kurz vor dem Saisonstart an. Wie sehr kann das für die Partie in der Meisterschaft helfen?

Weiß: Es war ein Testspiel, deshalb sollten wir es nicht zu hoch hängen. Diesmal kann es schon ganz anders aussehen. Dennoch gibt es uns ein gutes Gefühl, dass wir schon mal gezeigt haben, dass wir die TSG besiegen können.

DFB.de: Es reichte für Sie in Hoffenheim lediglich zu acht Ligaeinsätzen, davon auch nur einer von Beginn an. Warum hat es nicht richtig gepasst?

Weiß: Trotz der geringen Einsatzzeiten würde ich auch im Nachhinein noch sagen, dass der Schritt richtig war. Ich wollte damals einen Tapetenwechsel, konnte das Angebot eines Spitzenklubs, der Ambitionen auf das internationale Geschäft hat, auch nicht ablehnen. Ich wollte mich in Hoffenheim weiterentwickeln und vor allem spielerisch verbessern. Trotz aller Enttäuschung über die mangelnde Spielzeit profitiere ich von den Erfahrungen.

DFB.de: Für den SV Werder standen Sie in den ersten beiden Partien gleich in der Startelf. Also alles richtig gemacht?

Weiß: Das kann man so sagen. (lacht) Es entspricht aber auch meinem Anspruch. Ich möchte mich dauerhaft als Bundesligaspielerin etablieren.

DFB.de: Was hat letztlich den Ausschlag für die Rückkehr nach Bremen gegeben?

Weiß: Ich habe mich schon zu meiner ersten Zeit bei Werder sehr wohl gefühlt. Der Verein hat die Rahmenbedingungen in den zurückliegenden Jahren nach und nach verbessert. Die Spiele im Weserstadion zeigen, wie gut der Frauenfußball gefördert und von den Fans auch angenommen wird. Wir sind da auf einem guten Weg.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Verein?

Weiß: Nach vielen Jahren, in denen zunächst immer der Klassenverbleib im Fokus stand, wollen wir uns in der Bundesliga auf Dauer festigen und auf Sicht auch weiter nach oben kommen.

DFB.de: Mit Platz sieben und dem Erreichen des DFB-Pokalfinales hat Bremen schon die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte hinter sich. Lässt sich das noch toppen?

Weiß: Wir werden es auf jeden Fall versuchen. Durch die Aufstockung der Liga haben wir vier Spiele mehr, sollten uns daher auf jeden Fall vornehmen, mehr Punkte zu holen. Auch wenn wir ein neues Trainerteam und auch viele neue Spielerinnen haben, funktionieren schon viele Dinge gut. Wir arbeiten daran, uns weiter zu verbessern.

DFB.de: Wie schon früher beim FC Bayern München II mit Nathalie Bischof arbeiten Sie jetzt auch in Bremen mit einer Cheftrainerin zusammen. Wie erleben Sie Friederike Kromp?

Weiß: Sehr positiv. Man merkt, dass sie früher auch selbst gespielt hat und sich deshalb sehr gut in uns hineinversetzen kann. Was die Trainingsinhalte und die Kompetenz angeht, sind kaum Unterschiede zu männlichen Trainern zu erkennen. Die Kommunikation jedoch ist von Frau zu Frau doch etwas anders.

DFB.de: Beim 4:1-Auswärtssieg in Nürnberg war Frauen-Bundestrainer Christian Wück im Stadion. Wer könnte denn die erste Bremer Nationalspielerin werden?

Weiß: Ich weiß ja gar nicht, ob er dort war, um Spielerinnen von uns zu beobachten. (lacht) Ich weiß aber, dass die eine oder andere mit Sicherheit das Potenzial besitzt, um sich zu einer Nationalspielerin zu entwickeln. Bei der U 23 waren ja schon mal einige dabei.

DFB.de: Einen Tag vor dem Spiel in Nürnberg verletzte sich U 23-Nationalspielerin Tuana Mahmoud schwer, erlitt einen Kreuzbandriss. Das Team reagierte mit mehreren Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts. Wie wichtig ist Ihnen das?

Weiß: Das bedeutet mir und uns allen viel. Tuana ist ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft. Wir alle stehen hinter ihr und werden sie so gut unterstützen wie möglich. Wir haben auch für sie gewonnen.

DFB.de: Zurück zum bevorstehenden Spiel: Die TSG Hoffenheim ist mit zwei klaren Siegen in die Saison gestartet. Wie schätzen Sie Qualität des Gegners ein?

Weiß: Wir treffen auf jeden Fall auf einen sehr spielstarken Gegner, der viel Tempo mibringt und nicht zuletzt im Sturm sehr gut besetzt ist.

DFB.de: Als ehemalige Mitspielerin müssten Sie eigentlich am besten wissen, wie man die äußerst formstarke Nationalspielerin Selina Cerci oder auch ihre Sturmpartnerin Melissa Kössler stoppen kann. Worauf kommt es an?

Weiß: Um die beiden auszuschalten, müssen wir immer dranbleiben und in den Zweikämpfen eklig sein. Sonst werden sie uns Probleme bereiten. Dazu müssen wir aus meiner Sicht aber auch mutig sein und selbst nach vorne spielen, um unsere Chance zu suchen. Dann bin ich zuversichtlich, dass wir punkten werden.

DFB.de: Haben Sie sich auch mit Trainerin Friederike Kromp über den Gegner ausgetauscht?

Weiß: Ich denke, das wird gar nicht nötig sein. Schließlich hat unsere Co-Trainerin Michaele Specht vor etwas mehr als einem Jahr noch selbst für Hoffenheim gespielt und kennt sich daher bestens aus. Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass wir bestens vorbereitet in das Spiel starten werden.

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