"Bremse lösen": Wie Kauczinski bei 1860 die Wende einleiten will | OneFootball

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·10. Oktober 2025

"Bremse lösen": Wie Kauczinski bei 1860 die Wende einleiten will

Artikelbild:"Bremse lösen": Wie Kauczinski bei 1860 die Wende einleiten will

Seit Donnerstabend ist er gefunden, der neue Trainer des TSV 1860 München: Markus Kauczinski soll die Löwen nach nur drei Punkten aus den letzten fünf Spielen zurück in die Spur führen. Wie der 55-Jährige das schaffen will, erklärte er bei seiner offiziellen Vorstellung am Freitag.

Paula: "Blicke auch nach unten richten"

Obwohl Kauczinski vereinslos und damit frei verfügbar war, ging die Verpflichtung erst am Donnerstag, elf Tage nach dem Aus von Patrick Glöckner, über die Bühne. Erstmals das Training leiten wird der 55-Jährige – aus Gründen der Belastungssteuerung bei den Spielern – erst am Montag. Damit haben die Löwen nun knapp eine Woche an Vorbereitungszeit verloren. Dennoch bezeichnete Interims-Geschäftsführer Manfred Paula die Zeitschiene bei der Pressekonferenz am Freitag als "in Ordnung" und betonte: "Ich habe mich gewissenhaft mit verschiedenen Kandidaten auseinandergesetzt. Insgesamt war es mir wichtig, gewissenhaft zu sein, um die bestmögliche Lösung zu finden."


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Am Ende fiel die Wahl auf einen erfahrenen Drittliga-Coach, der sowohl mit Karlsruhe als auch Wiesbaden bereits in die 2. Liga aufgestiegen ist. Mit den Löwen soll er dieses Kunststück nun wiederholen, möglichst noch in dieser Saison. Auch, wenn der Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz bereits acht Punkte beträgt. "Wir wollen mit dem neuen Trainer den Blick auf die Ziele richten, die wir ursprünglich formuliert hatten, gleichzeitig müssen die Blicke aber natürlich auch nach unten gehen", sagte Paula angesichts der Tatsache, dass die Abstiegsränge nur noch zwei Zähler entfernt sind.

"Schauen, dass wir dieses Potenzial rausholen"

Zunächst wird es nun darum gehen, die Wende einzuleiten. Im ersten Schritt will Kauczinski die Mannschaft kennenlernen. "Auch von ihrer Mentalität her. Ich will Einzelgespräche führen, aber auch in der Gruppe sprechen." Dabei gelte es, Fehlersuche nicht zu kompliziert zu machen. "Manchmal ist es nur ein Knopfdruck, und dann läuft es wie geschmiert. Ich bin total offen und kann meinem Blick vertrauen." Und wie soll es ab nächster Woche auf dem Platz aussehen? "Ich komme über den Ballbesitz, trotzdem gehört es dazu, zu verteidigen. Ich muss schauen, was zu diesem Team am besten passt. Wir haben das Gefühl, dass in der Mannschaft mehr steckt. Jetzt müssen wir schauen, dass wir dieses Potenzial rausholen."

Ein Kumpeltyp sei er indes nicht: "Ich bin autoritär, wenn ich muss. Ich bin so, wie es die Mannschaft verlangt." Auch Namen seien nicht entscheidend: "Das ist nicht zielführend." Auf ein Spielsystem will sich der 55-Jährige indes nicht festlegen: "Ich bin flexibel in der Herangehensweise und habe Ideen. Ob Fünfer- oder Viererkette oder mit einem oder zwei Stürmern, da bin ich sehr variabel". Wichtig sei, dass sich die Fans mit dem Team identifizieren. Auch in den letzten Wochen sei nicht alles schlecht gewesen. "Es gilt, Leidenschaft zu wecken. Ich glaube, dass die Jungs wollen. Wir müssen jetzt die Bremse im Kopf und in den Beinen lösen, um den ganzen Quatsch hinter uns zu lassen."

"Das ist geil, dass musst du machen"

Kauczinski selbst ist in jedem Fall hochmotiviert. "Wir waren des Öfteren in Kontakt. In dieser Woche gab es Telefonate und Treffen. Dann haben wir gemerkt, dass es passt." Er habe auch "gar nicht lange überlegen" müssen und keinen Moment gezögert. "Das ist geil, dass musst du machen", habe er sich gesagt. Der gebürtige Gelsenkirchener zeigt sich froh, "dass die Zeit des Wartens jetzt vorbei ist. Die Wettkämpfe haben mir gefehlt". Direkt bei seinem Debüt wartet dann der noch ungeschlagene Tabellenführer aus Duisburg. "Ich freue mich, es könnte jeder Gegner sein. Ich freue mich auf jedes Spiel, denn jedes Spiel ist gewinnbar."

Indes wurde bekannt, dass Stammkeeper Thomas Däne am Montag wieder ins Training einsteigen soll. Dagegen steht bei Kevin Volland nach seiner Fleischwunde aus dem Spiel gegen Köln noch nicht fest, wann er wieder dabei sein wird. Doch unabhängig vom Personal ist klar: Auf Kauczinski, der erstmal im Hotel wohnen wird, wartet in den nächsten Tagen und Wochen viel Arbeit, um die Wende einzuleiten.

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