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·10. August 2025
Brinkmann über SVW-Platzverweis: "Wollten den provozieren"

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Mit dem 1:0 gegen den SV Waldhof Mannheim hat der F.C. Hansa Rostock am Sonntag seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Dabei spielte der Kogge ein Platzverweis gegen die Buwe in die Karten, der laut Trainer Daniel Brinkmann kein Zufall gewesen sei.
Etwas mehr als eine Stunde war im Ostseestadion gespielt, als Dietze im Mittelfeld mit einem hohen Ball angespielt wurde. Mannheims Sechelmann wollte das Zuspiel verhindern, nahm dabei aber das Bein zu hoch, traf den Rostocker am Oberkörper und brachte ihn zu Fall, was eine gelbe Karte zur Folge hatte. Und weil Sechelmann bereits zu Beginn der zweiten Halbzeit Gelb gesehen hatte, gab es Gelb-Rot. "Es war kein Zufall, dass es dazu kam", sagte Hansa-Coach Daniel Brinkmann im Interview mit "MagentaSport" und betonte: "Wir wollten den Platzverweis schon auch provozieren. Das hat Dietz hervorragend gemacht." Denn: In Überzahl bekam die Kogge mehr Räume, was Marco Schuster nach 78 Minuten zum Treffer des Tages nutzte.
Brinkmann selbst hatte zur Pause mit Wallner und Krauß gleich zwei gelb-vorbelastete Spieler vom Platz genommen, "weil wir unbedingt vermeiden wollten, in Unterzahl zu spielen". Am Ende ging der Plan auf. Nicht zuletzt dank des breiten Kaders, was Brinkmann als "superwichtig" bezeichnete. Aus Sicht des 38-Jährigen habe Hansa "nicht unverdient" gewonnen und müsse sich dafür auch nicht schämen. Gleichwohl habe die Kogge noch "ganz viele Probleme" zu lösen. Vor allem offensiv. "Wir müssen mehr Chancen kreieren. Dazu gehört aber ein gewisser Mut."
Schuster beweis diesen beim Siegtreffer, als er aus 18 Metern einfach mal abzog. Der Schuss prallte anschließend an den Rücken von Mannheims Rieckmanns und von dort unhaltbar ins Tor. "Ich wurde in der letzten Saison und in der Vorbereitung viel gescholten, weil ich die Dinger immer über den Querbalken schieße. Nun hatte ich beim Tor etwas Glück", grinste der Matchwinner und freute sich "riesig dass wir die drei Punkte geholt haben".
Genau wie sein Coach sah auch der 29-Jährige noch "Nachholbedarf" in der Offensive. "Wir wollen aktiv sein im eigenen Stadion. Das gelingt uns phasenweise recht gut, phasenweise noch nicht. Mit dem Ball muss über 90 Minuten mehr kommen." Insgesamt sei Hansa aktuell "vielleicht bei 50, 60, 70 Prozent", schätzte der Mittelfeldspieler ein. Während beim Torschießen angesichts von erst einem Treffer in zwei Spielen noch Luft nach oben ist, steht die Defensive bislang. Schon in Aue war die Kogge ohne Gegentreffer geblieben.
Den Saisonstart mit vier Punkten bezeichnete ein "sehr erleichterter" Brinkmann als "absolut in Ordnung" und zeigte sich "sehr zufrieden" mit der Einstellung, wenngleich es fußballerisch "sicher noch besser geht". Der 38-Jährige hofft nun, dass Hansa nach der DFB-Pokal-Pause "in den Rhythmus" und "in einen Flow" kommt. Ob das gelingt, wird sich in zwei Wochen beim FC Ingolstadt zeigen. Vorher wartet im Pokal die TSG Hoffenheim. Kann Hansa dann erneut einen Platzverweis provozieren?