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·5. Dezember 2025
Brisanter Jugend-Wechsel: So verlor der HSV Shootingstar Coulibaly an Werder

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·5. Dezember 2025

Wenn der HSV und Werder Bremen sich am Sonntag (15:30 Uhr) erstmals nach fast acht Jahren wieder in einem Bundesliga-Nordderby gegenüberstehen, ist das für einen Spieler auch aus persönlicher Sicht ein ganz besonderes Duell. Karim Coulibaly ist bei den Grün-Weißen inzwischen ein wichtiger Stammspieler, obwohl er zuvor in der Jugend für den HSV spielte.
Auch aufgrund der vielen Ausfälle in der Abwehr bekam der 19-Jährige zu Saisonbeginn die große Chance von Trainer Horst Steffen. Und diese konnte er eindrucksvoll nutzen: Nach einem kurzen Debüt am ersten Spieltag gegen Eintracht Frankfurt stand Coulibaly in allen darauffolgenden elf Bundesliga-Spielen in der Startelf. Bei seinem ersten Einsatz von Beginn an gegen Bayer Leverkusen gelang ihm sogar sein erstes Tor, und das auch noch in der Nachspielzeit zum 3:3-Ausgleich.
Doch wie konnte es passieren, dass dem HSV das Talent, das zuvor über sechs Jahre in der eigenen Jugend gespielt hatte, durch die Lappen ging und dann auch noch ausgerechnet zum großen Rivalen wechselte?
Wie das Hamburger Abendblatt nun enthüllt, war es nicht zwingend die bessere Perspektive, die Coulibaly zu Werder lockte. Denn diese wurde ihm auch beim HSV aufgezeigt, wo sich Sportdirektor Claus Costa frühzeitig um eine Vertragsverlängerung des damals 16-jährigen Spielers bemüht hatte. Auch ein rund einstündiges Gespräch mit dem damaligen Profitrainer Steffen Baumgart, der ihm zwar keine Trainings- und Einsatzzeit bei der ersten Mannschaft versprach, ihm dafür aber die Entwicklungsschritte genau erklärt habe, führten nicht zum Verbleib.
Bis heute ist unklar, welche Versprechen Werder dem Deutsch-Ivorer damals gemacht hat. Sicher ist jedoch, dass ihm an der Weser ein höheres Gehalt geboten wurde. In dieses Bild passt auch, dass sich Coulibaly bei seinem Wechsel im Mai 2024 von einem Helikopter von Hamburg nach Bremen einfliegen ließ – und das bei einer Distanz von gerade einmal knapp 130 Kilometern.
Dennoch wird sich der HSV heute darüber ärgern, ein so großes Talent aus der Hand gegeben zu haben. Stattdessen entwickelt sich Coulibaly bei Werder im Eiltempo weiter und könnte den Grün-Weißnes eines Tagen eine hohe Ablöse einbringen.
"Es ist ja immer so, wenn junge Spieler sich frühzeitig etablieren, dass dann auch andere Klubs aufmerksam werden – das wissen wir schon", sagte Werders Geschäftsführer Profifußball Clemens Fritz zuletzt gegenüber dem kicker.
Große Sorgen müssen sich die Bremer derzeit aber nicht machen. Auch wenn andere Bundesligisten wie Eintracht Frankfurt den Abwehrspieler auf dem Zettel haben, steht Werder in einer hervorragenden Verhandlungsposition. Sein Vertrag läuft noch bis 2029 und enthält derzeit keine Ausstiegsklausel. Coulibalys geschätzter Marktwert stieg zuletzt auf acht Millionen Euro an.
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