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·24. August 2025
"Brutale Emotionen": Höhenflug des MSV Duisburg hält weiter an

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·24. August 2025
Drei Spiele, neun Punkte und Tabellenführer! Der Höhenflug des MSV Duisburg hält auch nach dem Heimspiel gegen den SSV Ulm 1846 weiter an. Nach dem Last-Minute-Sieg in Unterzahl herrschte bei den Zebras pure Ekstase, während Trainer Dietmar Hirsch bei der gelb-roten Karte gegen Borkowski das Fingerspitzengefühl des Schiedsrichters vermisste.
Alles musste aus, wirklich alles, nachdem Thilo Töpken in der dritten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielte hatte. Und so verlor Zebra-Maskottchen "Ennatz" kurzzeitig seinen Kopf, nachdem das späte Tor ausgiebig bejubelt worden war. "Das waren brutale Emotionen", schilderte Töpken am "MagentaSport"-Mikrofon. "So ein Tor in der Nachspielzeit zu schießen, in Unterzahl, das war einfach nur sehr geil." Nachdem er Seegert mit einer Körpertäuschung hat aussteigen lassen, war die Bahn frei. "Ich lege ihn nochmal vorbei und schiebe ihn dann in die lange Ecke. War natürlich super gemacht." Es sei dann nicht mehr viel im Kopf gewesen, einfach nur Jubeln lautete die Devise.
Trainer Dietmar Hirsch lobte den Angreifer für eine "super Einzelleistung, wie er sich da durchsetzt. Er hat einen super linken Fuß. Wenn er einen Millimeter oder ein Zentimeter weiter nach innen geht, hält der Torwart den. Aber so ist perfekt getroffen. Ein super Tor, das den Tag perfekt abrundet." Auch, wenn der Sieg durch den späten Treffer etwas glücklich zustande kam, sprach Hirsch von einem "hochverdienten" Erfolg, "weil wir gar nichts zugelassen haben". Zwar lag der Ball nach 75 Minuten im eigenen Tor, jedoch zählte Hirsch diesen Schuss nicht als Torchance, da der Ball abgefälscht war.
Noch eindrucksvoller erscheint der Sieg, wenn man bedenkt, dass die Zebras in der kompletten zweiten Halbzeit in Unterzahl waren, nachdem Borkowski kurz vor der Pause wegen Ballwegschlagens die gelb-rote Karte gesehen hatte. Hirsch vermisste in dieser Szene das "Fingerspitzengefühl" das japanischen Schiedsrichters Koki Nagamine. "Ja, natürlich ist es ein bisschen dumm. Aber ich finde, hier sind 20.000 Zuschauer, hier sind Emotionen – auch bei den Spielern. Es ist ein kleiner Reflex, der nicht sein muss, wenn man schon Gelb hat. Aber er knallt den Ball nicht über 30 Meter weg, sondern über zwei Meter. Andere würden sagen, das war dumm, aber ich bin da auf Seiten meines Spielers." Schon bei der ersten Verwarnung hatte Hirsch seine Zweifel an der Rechtmäßigkeit, nachdem Borkowski gegen Kölle den Ball gespielt, aber auch den Gegner getroffen hatte. "Ich weiß nicht, ob man es pfeifen muss, weil der Ball ganz klar dabei ist. Wir haben es akzeptiert, man kann es aber auch anders sehen."
Am Ende des Tages fiel der Platzverweis für den MSV aber überhaupt nicht ins Gewicht – sehr zur Freude von Hirsch: "Wir sind ein absolutes Team, der Zusammenhalt mach mich stolz. Wir halten zusammen. Und egal, was passiert, egal welche Rückschläge wir haben, wir sind immer da und können immer nachlegen. Es ist einfach eine geile Truppe und es macht mich total stolz, Trainer der Mannschaft zu sein." Gleichwohl war der 53-Jährige darum bemüht, etwas auf die Bremse zu treten: "Wir drehen nicht durch, sondern wollen als Aufsteiger so schnell wie möglich die magische Marke von 45 Punkten holen." Dennoch war Hirsch natürlich bewusst, dass er die Euphorie nicht komplett "auslöschen" könne, sodass er von "kontrollierter Euphorie" sprach. "Die gehört auch zum Fußball dazu. Und so fahren wir nächste Woche nach Verl und wollen nachlegen." Erstmal gab Hirsch der Mannschaft aber nur zwei Tage frei.
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