DFB-Frauen
·17. Juli 2025
Bühl: „Ich kann es kaum abwarten“

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·17. Juli 2025
Für die Frauen-Nationalmannschaft steht am Samstag (ab 21 Uhr, live im ZDF und bei DAZN) das Viertelfinale der UEFA Women's EURO 2025 an. Im St. Jakob-Park in Basel trifft die Mannschaft von Bundestrainer Christian Wück auf die Auswahl Frankreichs. Die Offensivspielerinnen Klara Bühl und Giovanna Hoffmann haben über die bevorstehende Aufgabe gesprochen.
… Gegner Frankreich: Jedem ist bewusst, dass mit Frankreich eine absolute Topnation auf uns zu kommt. Sie haben eine individuell sehr starke Mannschaft, die wenn sie das Gefühl hat, gut im Spiel zu sein, aufblühen kann. Es kommt darauf an, dass wir von Anfang an da sind, unser Spiel durchziehen und dass wir giftig in den Zweikämpfen sind und ihnen auch auf die Füße treten. Da können wir sie ärgern.
… eine mögliche Heimspielatmosphäre: Wenn man sich die Spiele bei dieser EM anschaut, hat es nie an Stimmung und Fans gefehlt. Ich glaube, dass dieses Spiel aufgrund der beiden Mannschaften sehr gut besucht sein wird. Natürlich hoffen wir auf ganz viele deutsche Fans, weil wir beim letzten Spiel in Basel gemerkt haben, was das für ein ausschlaggebender Faktor sein kann. Die Unterstützung hat uns im Spiel sehr geholfen. Ich freue mich extrem. Basel ist ein tolles Stadion, die Stimmung ist überragend und ich kann es kaum abwarten.
… vermehrte Defensivarbeit im Spiel gegen Frankreich: Das ist unabhängig vom Gegner und der Spielerin, die auf der rechten Seite spielt. Für mich ist es immer wichtig, dass ich meine defensive Disziplin über das ganze Spiel durchziehe und mich immer daran erinnere, dass es nicht nur nach vorne geht, sondern auch nach hinten. Es wird generell wichtig sein, dass wir als Team zusammenarbeiten, die Zweikämpfe feiern und emotional im Spiel sind. Das sollte unser Ziel sein.
… die Umsetzung von dem, was man sich vornimmt: Ich glaube, dass man da unglaublich viel mit Emotionen machen kann. Wir müssen das Spiel mit Leben füllen. Man muss von außen sehen, dass wir es wollen. Dieser Wille ist das Ausschlaggebende, was in solchen K.o.-Spielen auf dem Niveau den Unterschied macht. Auch, dass man individuell starke Spielerinnen aus dem Konzept bringt und nicht in ihren Flow kommen lässt, sollte von Anfang an unser Ziel sein. Da wollen wir von auch Zeichen setzten, giftig in den Zweikämpfen sein, ohne dabei unfair zu sein.
… Extramotivation durch die starken Gegenspieler auf den Außenpositionen: Ich glaube, dass Jule (Jule Brand, Anm.d.Red.) und ich sehr stolz auf das sein können, was wir schon gezeigt haben. Wir haben es geschafft, unsere Leistung auf den Platz zu bekommen und deshalb müssen wir uns da gar nicht verstecken. Natürlich wissen wir, was Frankreich auch auf diesen Positionen für Qualitäten hat. Aber ich bin mir sicher, dass wir da mithalten können. Wir wollen Leichtigkeit und Kreativität ausstrahlen und die Mannschaft immer wieder durch positive Aktionen mitreißen. Ich glaube, das ist etwas, was uns auszeichnet und das wollen wir auch am Samstag auf den Platz bringen.
… die Herangehensweise der Defensive: Aus meiner Sicht aus den letzten Tagen ist der Matchplan klar. Wir haben gut trainiert und nochmal geschaut, wie wir es am besten lösen. Da sind wir auch nochmal in die Kommunikation gegangen und haben uns - Trainerinnenteam und Mannschaft - ausgetauscht, wie es sich am besten anfühlt. Wir sind vom Trainingsplatz mit einem sehr guten Gefühl gegangen und ich glaube, das ist das, was zählt.
… die Drucksituation: Wir sind schon sehr glücklich, dass wir das Viertelfinale erreicht haben, das ist in der Gruppe auch schon ein Erfolg. Aber natürlich sind wir hier, um die nächsten drei Spiele auch noch zu gewinnen. Wir wissen, was wir für Stärken haben und es hat sich ein Glaube einwickelt, dass wir hier was bewegen können. Jede Spielerin trägt diesen Glauben in sich. Daher wollen wir am Samstag den nächsten Schritt gehen und das Halbfinale erreichen.
… ihre Eindrücke vom ersten Turnier: Durchweg positiv. Ich hatte vorab keine großen Erwartungen, weil ich bisher keine Erfahrung hatte. Aber es ist richtig schön zu sehen, wie der Fußball hier im Land gefeiert. Es ist einfach richtig toll, hier zu sein.
… eine mögliche Heimspielatmosphäre: Ich denke, Frankreich ist auch nicht so weit weg, deswegen wird es vielleicht ausgeglichen sein. Aber wir hoffen natürlich, dass die deutschen Fans, die da sind, uns antreiben. Das war auch wirklich ein Unterschied in dem Spiel, das wir in Basel hatten. Das kann am Samstag nochmal der ausschlaggebende Faktor sein.
… die Umsetzung von dem, was man sich vornimmt: Ich glaube, es gibt keine Schere in dem, was wir sagen und was wir machen. Das fängt schon im Training an, dass wir uns alle gegenseitig fordern. Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Bei aller Bedeutung, die das Spiel am Samstag hat, geht es am Ende darum, mit Anpfiff den ersten Zweikampf zu gewinnen und von Anfang an auch in den Kopf der Französinnen zu kommen. Wir wollen das Spiel über die deutsche Mentalität auf unsere Seite ziehen.
… fehlende Konstanz im Spiel: Ich glaube, es ist bei jeder Mannschaft normal, dass es in einem Spiel Aufs und Abs gibt. Wir sollten vielleicht darauf schauen, dass wir auch in Spielen, wo wir mal eine schwierige Phase hatten, am Ende überzeugend gespielt haben - wie auch im Spiel gegen Dänemark. Das ist auch eine Stärke, die uns auszeichnet. Es wird auch am Samstag Phasen geben, die schwierig sind.
… Zitate von großen DFB-Spielerinnen auf den Hotelfluren: Bei mir in der Nähe vom Zimmer ist ein Zitat von Doris Fitschen, da steht: "Never train for second place". Das ist mir direkt am ersten Tag aufgefallen. Am Ende geht es hier darum, Spiele zu gewinnen, egal wie. Zur Not muss man auch mal mit dem Kopf durch die Wand gehen und in der K.o.-Phase ist das vielleicht auch nochmal wichtiger als je zuvor.
… die Drucksituation: Am Ende des Tages ist Druck zu haben und ein Viertelfinale gewinnen zu wollen, irgendwo ein Privileg, dessen wir uns bewusst sind. Deshalb gehen wir auch mit unglaublich viel Vorfreude in dieses Spiel. Wir wissen, dass wir die Überzeugung haben, dieses Spiel zu gewinnen.
… die Bedeutung des letzten EM-Spiels gegen Frankreich: So wirklich präsent ist mir dieses Spiel nicht mehr, ich weiß auch nicht wie sich die französische Mannschaft seitdem verändert hat. Unsere Mannschaft hat sich auf jeden Fall sehr stark verändert und unser Spielstil ist ein bisschen anders geworden. Ich glaube, wir müssen auf die jetzigen Mannschaftskonstellationen schauen und sehen, dass wir jetzt dieses einzelne Spiel gewinnen.