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Katarina Schubert·16. Mai 2022
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Katarina Schubert·16. Mai 2022
Der Moment ist gekommen: Es ist an der Zeit für die letzten Bundesliga-Awards der Saison 2021/2022. Diese gehen heute unter anderem an gnadenlose Wolfsburgerinnen, unbeeindruckte Essenerinnen sowie eine Spieltags-Übertragung, die zu wünschen übrig lässt.
Das sagte Sands Trainer Alex Fischinger vor der Partie gegen Hoffenheim zu seinem Team. Und auf das, was seine Spielerinnen gestern Nachmittag ablieferten, kann er wahrlich stolz sein.
Sie brauchten einen Sieg, um überhaupt noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Doch erstens ging es ausgerechnet gegen Hoffenheim, zu dem Zeitpunkt immerhin noch ein Champions League-Anwärter, und zweitens stand nach der ersten Halbzeit quasi bereits der Abstieg fest. Denn Essen, vor dem Spieltag zwei Punkte in Front von Sand, führte gegen Jena.
Dennoch haute der SC Sand alles rein, was möglich war. Es wäre sogar der Sieg drin gewesen, hätte nicht Chantal Hagel mit der letzten Aktion des Spiels noch zum 3:3 ausgeglichen. Fest steht trotzdem: Das war ein Abschied nach Maß.
Meine Güte, wie kann ein Team so gnadenlos sein? Der Meistertitel stand bereits fest, es ging quasi um nichts mehr. Dennoch blieb die Gier nach Toren bei den Wolfsburgerinnen ungebrochen. Darunter leiden musste Bayer Leverkusen, und wie…
In den ersten 45 Minuten musste Leverkusens Torhüterin Friederike Repohl bereits ein halbes Dutzend Mal hinter sich greifen – kein beneidenswerter Job an diesem Tag. Zumindest in der zweiten Hälfte ließen die Wölfinnen dann ein wenig Gnade walten, am Ende stand ein 7:1 zu Buche.
Rot-Weiss Essens Vorstand Marcus Uhlig hatte noch an die Fans appelliert, bitte nicht den Platz zu stürmen. Aber vergebens – kein Wunder, denn der RWE schaffte am Samstag den Aufstieg in die 3. Liga. 14 Jahre hatten der Klub und seine Fans diesen Moment herbeigesehnt.
Blöd nur, dass am nächsten Tag die Frauen der SGS Essen auf genau diesem Platz ihre letzte Partie der Saison austragen sollten, bei der es auch noch um den Klassenerhalt ging. Und so mussten die Spielerinnen der SGS ins Stadion „Am Hallo“ ausweichen. Sonderlich gestresst hat es sie anscheinend nicht, sie gewannen nämlich ihre Partie gegen Jena souverän mit 3:0 und sicherten sich so ein weiteres Jahr in der Bundesliga.
Dieses letzte Spieltags-Wochenende war auch eines der Abschiede. Und Debüts. Im Fall von Celina Degen traf sogar beides zu. Die Spielerin der TSG Hoffenheim, die den Klub zum Saisonende verlässt, traf in der Partie gegen den SC Sand zum 2:2 – ihr erstes Tor überhaupt für die Kraichgauerinnen, und das in ihrem letzten Spiel.
Auch Dörthe Hoppius erzielte bei ihrem letzten Einsatz für den SC Sand ein Tor. Das gleiche gilt für Shanice van de Sanden und Anna Blässe. Letztere verlässt nach 15 Jahren den VfL Wolfsburg.
Man stelle sich das mal vor: Es ist der letzte Spieltag der Saison in der Männer-Bundesliga – neun Partien laufen zeitgleich – und es gibt keine Konferenz. Der Aufschrei wäre riesengroß. Was im Männerfußball undenkbar wäre, ist bei den Frauen leider bittere Realität.
Zwar zeigte MagentaSport alle sechs Partien, aber alle davon zeitgleich auf einem oder mehr Endgeräten zu schauen? Technisch unmöglich. Nun ja, denkt man sich dann, verfolge ich halt die Liveticker. Tja, Pech gehabt! Die gibt es nämlich entweder gar nicht oder sie sind – milde ausgedrückt – ausbaufähig.
Denn laut offiziellem Liveticker des DFB gewann Sand seine Partie mit 4:3, während Frankfurt anstatt vier fünf Tore erzielte. Es ist eine Schande. Denn die Bundesliga war in dieser Saison bis zum Ende so spannend wie noch nie und hätte mehr verdient.
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