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·11. April 2025
BVB-Desaster: Nur Emre Can hat’s kapiert

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·11. April 2025
Nach der 0:4-Klatsche in Barcelona bleibt beim BVB vor dem Klassiker bei Bayern München wenig, woran man sich festhalten kann. Es war nicht nur das bittere Ende einer ohnehin illusorischen Champions-League-Hoffnung – es war erneut ein Offenbarungseid, der das zentrale Problem des BVB offengelegt hat: Es fehlt an Haltung. An Führungsstärke. An Klarheit. An Spielern, die es kapiert haben. Emre Can aber hat es.Lars Pollmann, BVB-Reporter bei Absolut Fußball, bringt es im Fever Pit’ch Podcast auf den Punkt: „Ich glaube, Emre Can war der mit Abstand beste Feldspieler beim BVB. Und einer der wenigen, die sich überhaupt gewehrt haben.“
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Und deshalb sei es auch absolut berechtigt, dass er nach dem Spiel die Mentalitätsdebatte beim BVB neu entfachte. Als “zu soft“ hatte Can den Auftritt seiner Kollegen bezeichnet und sprach damit eine unbequeme Wahrheit aus, die in Dortmund zu oft ignoriert wird.
„Mentalität“ ist beim BVB längst ein Unwort, aber wenn der Kapitän selbst sie infrage stellt, darf man hinhören. „Es ist keine Systemfrage, sondern die Frage, ob jeder bereit ist, 100 Prozent zu geben“, sagte Can. Klare Worte, die nach mehr klingen als nach Pflichtschuldigkeit. Worte, die zeigen: Der Mann lebt den Anspruch, den der Verein gerne formuliert, aber zu selten verkörpert.
In München wartet nun das nächste Spiel, das den BVB mit der Realität konfrontiert. Gegen einen wackligen, aber immer noch übermächtigen FC Bayern, gegen einen Klub, der den Dortmundern in den letzten Jahren regelmäßig die Grenzen aufgezeigt hat. Der sogenannte „Bayern-Komplex“ – auch er ist weniger Taktik als Kopf. Genau da setzt Cans Kritik an. Und gerade jetzt, wo mit Nico Schlotterbeck eine potenzielle Führungsfigur ausfällt, braucht es Typen wie Can – nicht nur als Kapitän, sondern als Vorbild – die genau das knallhart formulieren.
Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet der auch an dieser Stelle schon oft kritisierte Can zum Sprachrohr wird. Er hat sich in diese Rolle gearbeitet. Während Spieler wie Julian Brandt unter der Last ihrer neuen Bedeutung zerbrechen, geht Can voran – nicht immer elegant, aber entschlossen.
Wenn der BVB aus dem Klassiker in München etwas mitnehmen will, dann reicht kein Systemwechsel, keine taktische Feinjustierung. Dann braucht es einen BVB, der endlich auf seinen Kapitän hört. Einen BVB, der es kapiert hat – so wie Emre Can.