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·3. November 2024
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Ein in gleich mehrfacher Sicht angeschlagener BVB traf auf ein seit einer gefühlten Ewigkeit ungeschlagenes RB Leipzig, das bislang im Gleichschritt mit dem FC Bayern an der Tabellenspitze marschierte. Eigentlich war es doch klar, dass es einen verdienten Heimsieg für Schwarz-Gelb geben würde.
Angesichts dieser Umstände wird dieser 2:1-Erfolg für die Mannschaft von Nuri Sahin - und auch für den Cheftrainer selbst - nur noch wichtiger gewesen sein. Entsprechend fiel auch sein Fazit nach dem Spiel bei Sky aus: "Die Jungs haben es gut gemacht - nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch eine Topleistung. So stellt man sich das vor. Von der ersten bis zur letzten Minute ein hochverdienter Sieg."
Über die volle Distanz habe die Mannschaft das bislang "beste Saisonspiel" gezeigt, so Sahin weiter. "Ausschlaggebend war, dass die Jungs es von der ersten Minute an umgesetzt haben. Ich hatte im Training das Gefühl, dass die Jungs es verstanden haben und nur noch auf den Platz bringen müssen", berichtete er von einer positiven Vorahnung.
Das Spiel und die Leistung zum Anlass nehmen, um gegen die Kritik der vergangenen Wochen zu schießen, wollte Sahin aber ausdrücklich nicht. Er betonte: "Ich verstehe die Kritik. Ich verstehe die absolut. Manche nicht, wenn es unter die Gürtellinie geht. Alles, was um den Fußball geht, nehme ich auch an. Daher hat es nicht so viel mit mir gemacht." Nach dem gleichen Muster bekomme man nun für dieses Spiel viel Lob ausgesprochen, doch auch da "bin ich schon bei mir", wie der Coach ausführte.
"Chapeau an die Mannschaft für das, was sie geleistet hat", urteile Emre Can nach dem Abpfiff. Der Kapitän, der selbst auch ein souveränes Spiel absolvierte, resümierte: "So wollen wir Fußball spielen. Die Art und Weise war mit dem Ball und gegen den Ball super. Das ist unser Anspruch, das schaffen wir nicht jedes Spiel, das wissen wir.
Auf die Frage, warum man solche Leistungen aber nicht häufiger abrufen könne, antwortete Can: "Wenn wir es wüssten, würden wir es ändern und in jedem Spiel so machen. Das ist Fußball, das kann man nicht ändern. Wir haben in Wolfsburg schon ein ordentliches Spiel gemacht, da wurden wir nicht belohnt. Jetzt haben wir ein ordentliches Spiel gemacht und wurden belohnt."
Als "nicht schön" habe er die zuletzt teils sehr deutliche Kritik gegenüber seiner Person empfunden. Er wisse selbst genau, dass er "keine guten Spiele gemacht" habe. "Ich versuche nicht, mich zu verstecken. Ich versuche, in der Kabine da zu sein", so Can weiter, der noch ausführte: "Ich kann mit Kritik umgehen, aber wenn es unter der Gürtellinie ist, kann ich nicht damit umgehen. Es war unter der Gürtellinie, aber ich will nicht zu viel meckern. Ich will weiter Fußball spielen und für die Jungs da sein."
Sebastian Kehl sah diesen BVB-Auftritt derweil als klare Bestätigung für die Haltung der letzten Wochen. "Ich habe keinen Zweifel an dieser Mannschaft und wir hatten auch in unserer ersten Elf auf dem Platz noch sehr, sehr viel Qualität, Geschwindigkeit, Erfahrung und Cleverness. In puncto Bereitschaft, Willen, Leidenschaft war das großartig", bezog sich der Sportdirektor auch auf den dezimierten Kader. "Der Sieg tut gut, weil er gegen eine Mannschaft gelang, die 19 Spiele in Serie nicht verloren hatte. Wir haben sie vom ersten Moment an komplett beherrscht."
Mit Marco Rose gratulierte auch der Cheftrainer von RBL zum verdienten Heimsieg (via LVZ): "Uns hat eine gute Leistung gefehlt. Dortmund war in vielen Belangen besser als wir. Sie haben körperlicher gespielt, sie waren sauberer am Ball, sie haben bessere Entscheidungen getroffen."
"In größeren Spielen, wo wir ein Statement setzen können, haben wir immer mal das Thema, dass uns die Traute fehlt. Heute waren wir lange nicht bei 100 Prozent, sondern weit darunter", monierte Rose. Doch auch ungeachtet der eigenen Verfehlungen sei es "ohne Diskussion ein sehr verdienter Sieg für den BVB" gewesen.
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