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·28. November 2024
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Am Donnerstag um 18:45 Uhr spielt der 1. FC Heidenheim in der Conference League gegen den FC Chelsea. Für die Blues ist es ein Spiel wie jedes andere, eine Pflichtaufgabe in Europa, die man einfach erfüllen will. Für die Gastgeber hingegen ist es das Spiel des Jahres, wenn nicht gar des Lebens.
Denn das kleine, beschauliche Heidenheim beherbergt einen der größten Klubs der Welt. Klar, das ist der FC Bayern, der hier in der Bundesliga zu Gast war (und verlor) auch, aber ein Spiel im Europapokal ist noch einmal etwas anderes. Dass sich Heidenheim überhaupt für jenen Europapokal qualifiziert hat, war eine Sensation. Man stelle sich vor, was passiert, wenn dieses Team jetzt auch noch gegen Chelsea etwas mitnimmt.
Als vor dem Start der neuen Saison in der Conference League die Lose endlich gezogen wurden, konnte sich beim 1. FC Heidenheim keiner so recht beruhigen. DER große Name wurde gezogen, Chelsea ist einer der Heidenheimer Gegner. Und dann auch noch zuhause im kleinen, engen Stadion. Ein Spiel mit typischem Pokalcharakter kommt auf beide Teams zu. Allerdings sind die Vorzeichen leider recht klar, denn Heidenheim hat aktuell große Probleme in seinem Spiel, die Resultate stimmen nicht.
In der Conference League waren die Ergebnisse bisher ordentlich, die ersten drei Spiele gegen Olimpija, Pafos und die Hearts wurden allesamt gewonnen. In der Bundesliga allerdings gab es nur einen von 18 möglichen Punkten in den letzten sechs Spielen. Oftmals glichen sich die Spiele von ihrem Verlauf her, denn Heidenheim hatte wie auch am Wochenende in Leverkusen gute Phasen, brach aber irgendwann ein oder erhöhte die Fehlerzahl.
Die schwächeren Leistungen und Resultate nehmen Heidenheim dieses Highlight gegen Chelsea nicht weg, auf keinen Fall. Es ist nur so, dass mit Platz elf statt 15 in der Liga und dem ein oder anderen Erfolgserlebnis mehr in den Wochen zuvor mehr Zuversicht hätte herrschen können. Zweifelsohne kann trotzdem in einem Spiel alles passieren, gerade weil der Bundesligist hochmotiviert sein wird. Die Fehler im Spiel lassen sich aber auch nicht auf Knopfdruck abstellen.
Die Unterschiede zwischen beiden Teams sind groß, nicht nur, was die aktuelle Verfassung angeht. Während Chelsea unter anderem zweimal den UEFA-Cup und die Champions League gewann, Klub-Weltmeister wurde und sechs Meisterschaften in England auf dem Konto hat, ist Heidenheims einziger Titel neben der Dritt- und Zweitligameisterschaft der Gewinn des Länderpokals Württemberg. Immerhin auch sechsmal. Der Bundesliga-Klub erwirtschaftet einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro, bei Chelsea sind es zwölfmal so viel. Die Rekordtransfers der Heidenheimer liegen bei 3,5 Millionen Euro Ablöse, Chelsea zahlte bereits mehrfach über 100 Millionen Euro für einzelne Spieler.
(Photo by Euan Cherry/Getty Images)
Die Vereinslegenden heißen auf der einen Seite Marc Schnatterer oder Tim Kleindienst, auf der anderen Didier Drogba, John Terry oder Frank Lampard. Einen Vergleich „gewinnt“ der ruhige, beschauliche Klub aus der Bundesliga dann aber doch: Seit Amtsantritt von Frank Schmidt hatten die Blues wie viele Trainer? Richtig, 18. Darunter Namen wie Carlo Ancelotti, Antonio Conte, Luiz Felipe Scolari und José Mourinho. Die Kräfteverhältnisse sind also grundverschieden, aber genau das macht den Reiz eines solchen Duells aus.
Und vielleicht erwischt Heidenheim ja einen sehr guten Start, kommt früh zu einer Großchance oder gar zu einem Tor. Das würde dafür sorgen, dass die Zuschauer gleich noch euphorischer supporten, wodurch ein Kreislauf in Gang kommt, der die Mannschaft wiederum tragen kann. Es sind viele Eventualitäten, die zusammenkommen müssen, aber sollte das funktionieren, dann kann es in Heidenheim ein solcher Abend werden, an den man sich lange erinnern wird.
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)