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·20. April 2025

Chronische Abwehrschwäche: Warum die Bayern-Defensive zum Titel-Killer wurde

Artikelbild:Chronische Abwehrschwäche: Warum die Bayern-Defensive zum Titel-Killer wurde

„Offense wins games, defense wins championships“ – ein Leitspruch aus dem US-Sport, der beim FC Bayern in dieser Saison traurige Realität geworden ist. Die Münchner Offensive funktioniert, die Defensive kostet Titel.

Spätestens nach dem bitteren Champions-League-Aus gegen Inter Mailand ist klar: Der FC Bayern hat kein internationales Abwehrniveau mehr. Die Gründe dafür sind vielschichtig – aber längst nicht neu.


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„Wir gehen zu oft als Nicht-Sieger vom Platz, obwohl wir uns überlegen fühlen“, sagte Joshua Kimmich nach dem 2:2 im Viertelfinal-Rückspiel. Was wie ein Gefühl klingt, lässt sich auch faktisch belegen: 18 Gegentore kassierte der Rekordmeister in der Königsklasse – zu viele für ein „Finale dahoam“.

Schon in der Gruppenphase flogen die Probleme auf: 1:4 in Barcelona, 0:3 in Rotterdam – Lehrstunden im Hinblick auf Effizienz und Kompaktheit.

Die Expected Goals (14,8) zeigen zudem: Bayern kassierte über drei Gegentore mehr, als statistisch zu erwarten gewesen wäre. Inter Mailand, zum Vergleich: Expected Goals gegen 13 – tatsächlich kassierte Gegentore: 5.

Umschaltprobleme und fehlende Stabilität

Natürlich kann man Verletzungspech anführen – Upamecano und Davies fehlten in entscheidenden Momenten. Doch die Probleme gehen tiefer: Das Umschaltverhalten ist seit Jahren eine Schwachstelle, dazu kommt eine anfällige Struktur gegen lange Bälle und schnelle Konter.

Auch die individuelle Qualität ist nicht mehr über jeden Zweifel erhaben.

Minjae Kim steht sinnbildlich für die wackelige Bayern-Abwehr. Der Südkoreaner, 2023 für 50 Millionen Euro aus Neapel geholt, konnte die Erwartungen nie konstant erfüllen. Zwei seiner Patzer führten im Viertelfinale gegen Inter zu Gegentoren. Dazu kommt: Seit Monaten plagt er sich mit Achillessehnenproblemen – kein optimaler Zustand für einen Abwehrchef.

Sacha Boey, für 30 Millionen gekommen, ist dauerverletzt und bislang kein Faktor. Und João Palhinha, im Sommer als „Holding Six“ für 51 Millionen geholt? Saß gegen Inter 90 Minuten auf der Bank. Das ist nicht die Qualität, die man braucht, um europäische Schwergewichte zu eliminieren.

Und dann wäre da noch Manuel Neuer. Der Kapitän ist zwar nach wie vor ein großer Rückhalt – wenn er fit ist. Doch in der Königsklasse liegt seine Quote gehaltener Schüsse bei schwachen 48 Prozent – Negativwert unter den Stammkeepern 2024/25.

Bundesliga als Warnsignal: Führungen sind nicht mehr sicher

Auch in der Bundesliga ist die defensive Bilanz alles andere als meisterlich. Nach 30 Spieltagen hat Bayern bereits 16 Gegentreffer kassiert – das entspricht dem schwachen Vorjahreswert. Besonders alarmierend: 16 dieser Gegentore fielen in den 13 Spielen der Rückrunde.

Noch schlimmer: Zahlreiche Führungen wurden verspielt. Gegen Bochum (2:3) oder zuletzt gegen Dortmund (2:2) verspielte der Rekordmeister einst sicher geglaubte Punkte – Szenen, wie man sie in der Allianz Arena einst nicht für möglich gehalten hätte.

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