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·17. Juni 2024

Copa America: Über Favoriten, die Ausgangslage & Messis (womöglich) letzten Tanz

Artikelbild:Copa America: Über Favoriten, die Ausgangslage & Messis (womöglich) letzten Tanz

Am 20. Juni startet die Copa America 2024 in den USA. 16 Teams nehmen teil und versuchen, den Titel zu gewinnen. Mit von der Partie sind natürlich auch die großen Namen aus Südamerika wie Argentinien und Brasilien. Bis zum Endspiel am 14. Juli wird es zahlreiche spannende Spiele zu sehen geben.

Copa America als WM-Generalprobe

Vom 20. Juni bis zum 14. Juli findet die Copa America mit 16 Teilnehmernationen in den USA statt. Die EM 2024 in Deutschland ist also nicht das einzige Kontinentalturnier in diesem Sommer. Das Turnier kann gut und gerne als eine Generalprobe für die Weltmeisterschaft 2026, die ebenfalls in den USA stattfindet, angesehen werden. Die Organisatoren wissen, dass dieser Probelauf von enormer Bedeutung ist, um an Feinheiten zu arbeiten.


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Die Dichte an Topstars, die für dieses Turnier nominiert wurden, ist hoch. Viele Akteure könnten ihr letztes großes Turnier spielen, auch das sorgt dafür, dass die Copa America einen besonderen Reiz ausstrahlt. Wer das Turnier, das von Sportdigital übertragen wird, hierzulande verfolgen will, der sollte spät ins Bett gehen oder früh aufstehen, denn zwischen 0 und 3 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit werden die Spiele angepfiffen. Doch wie sehen die Gruppen aus und was gilt es vor dem Turnier zu beachten?

Gruppe A: Messis letzter Tanz bei der Copa America?

In der Gruppe A der Copa America stehen sich Argentinien, Peru, Chile und Kanada gegenüber. Zwei Teams pro Gruppe erreichen die K.O.-Runde, favorisiert ist hier natürlich Argentinien. Das gilt nicht nur für diese Gruppe, sondern auch für das gesamte Turnier. Der Titel geht nur über die Argentinier um Lionel Messi, der sich in der Vorbereitung schon in Torlaune zeigte und auch in der MLS immer wieder beweist, dass er nichts verlernt hat. Er kann noch immer den Unterschied ausmachen und gilt als der Star in einem insgesamt sehr erfahrenen Team, das nach diesem Turnier wohl einen kleinen Umbruch erleben wird.

Artikelbild:Copa America: Über Favoriten, die Ausgangslage & Messis (womöglich) letzten Tanz

(Photo by Tim Nwachukwu/Getty Images)

Der womöglich letzte Tanz von Messi auf Copa-America-Ebene wird sicher unter besonderer Beobachtung stehen. Der vielfache Weltfußballer teilte schon mit, dass Inter Miami sein letzter Klub auf Vereinsebene sein wird, sodass das Karriereende in den kommenden Jahren als gesichert gilt. Zum Auftakt geht es gegen Kanada, das mit den Topstars Alphonso Davies und Jonathan David antritt und zumindest Außenseiterchancen auf Platz zwei hat.

Wenn nicht gar mehr. Denn die besten Zeiten der chilenischen Auswahl, als Spieler wie Alexis Sanchez in Topform über das Feld wirbelten, sind vorbei. Die Breite im Kader fehlt, ebenso wie die Topstars. Und was sich über Chile sagen lässt, trifft auf Peru ebenso zu. Beide haben nicht das „gewisse Etwas“, sind aber Teams, die an guten Tagen sehr diszipliniert agieren können. Insbesondere die Peruaner, bei denen Carlos Zambrano noch immer in der Innenverteidigung spielt, haben auch eine recht alte Mannschaft nominiert. Kurzum: Argentinien muss diese Gruppe gewinnen, dahinter wird es spannend.

Gruppe B: Mexiko will der Favoritenrolle gerecht werden

Die Gruppe B ist auf den ersten Blick rein nominell nicht die beste in diesem Wettbewerb. Mexiko sticht hier natürlich hervor, hat einige spannende Spieler im Kader. Johan Vasquez (Genua), Edson Alvarez (West Ham), Erick Sanchez (Pachuca) und vor allem Topstürmer Santiago Gimenez (Feyenoord) agieren auf einem hohen Niveau. Auch der letzte Test, ein 2:3 gegen Brasilien, hatte viele gute Momente. Und die Brasilianer waren individuell deutlich besser unterwegs als die Gruppengegner Mexikos.

Der ernsthafteste Anwärter auf Platz eins oder zwei ist neben Mexiko definitiv Ecuador. Alleine schon aufgrund der Innenverteidigung bestehend aus Piero Hincapie (Leverkusen) und Willian Pacho (Frankfurt). Außerdem steht Moises Caicedo (Chelsea) im Kader. Drei individuell starke Anker für die Defensive sind eine sehr gute Basis. Und ordentliche Offensivspieler mit viel Technik und Talent sind ebenfalls zu finden. Zu nennen wäre hier unter anderem Kendry Paez, der für Independiente spielt.

Dagegen haben Venezuela und Jamaika eher das Image der grauen Maus inne. Der Kader der Venezolaner ist abgesehen von Yangel Herrera von Girona eher bieder, auch bei Jamaika finden sich nur wenige hochkarätige Spieler, beispielsweise Ethan Pinnock von Brentford oder Leon Bailey von Aston Villa, der gegenwärtig noch an einer Blessur laboriert. Beide müssen über die mannschaftliche Geschlossenheit in das Turnier finden, um die K.O.-Runde erreichen zu können.

Gruppe C: Härtetest für Gastgeber USA

Weiter geht es mit der Gruppe C, in der Gastgeber USA versuchen wird, eine sehr gute Rolle zu spielen. Die Gegner lauten Bolivien, Panama und Uruguay. Die Vereinigten Staaten müssen sich dabei wirklich nicht verstecken. In der Weltrangliste steht man mittlerweile auf Platz elf, längst ist die Nachwuchsförderungen auf einem hohen Niveau und die Strukturen haben sich verbessert. Chris Richards, Tim Ream, Joe Scally, Tyler Adams, Weston McKennie, Malik Tillman, Gio Reyna, Christian Pulisic, Folarin Balogun: Das sind nur einige der Namen, die bei den USA im Kader stehen. Zuletzt gab es ein 1:1 gegen Brasilien und jede Menge guter Ansätze. Funktioniert das auch im Turnier, kann es weit gehen.

Artikelbild:Copa America: Über Favoriten, die Ausgangslage & Messis (womöglich) letzten Tanz

(Photo by Tim Nwachukwu/Getty Images)

Gegen Uruguay wird die USA aber auf allerhöchstem Niveau agieren müssen. Ronald Araujo und José Gimenez in der Innenverteidigung, Manuel Ugarte, Fede Valverde und Rodrigo Bentancur im Mittelfeld und Darwin Nunez sowie Altmeister Luis Suarez im Angriff: Uruguay hat einen der spannendsten, besten und ausgewogensten Kader des Turniers. Und gerade weil es bei Teams wie Brasilien ein wenig kriselt, rechnet man sich in Uruguay auch einiges aus. Kreativer Trainer der Mannschaft ist übrigens Marcelo Bielsa.

Panama und Bolivien sind die klassischen Außenseiter in dieser Gruppe. In Europa flächendeckend bekannte Spieler stehen Panama nicht zur Verfügung, Verteidiger Murillo, der bei Olympique Marseille unter Vertrag steht, ist vielleicht noch der individuell beste und interessanteste Spieler. Für Bolivien gilt das ebenso. Die Bolivianer von Trainer Antonio Carlos Zago haben in der Vorbereitung sang- und klanglos gegen Kolumbien mit 0:3 verloren. Das ist kein gutes Omen.

Gruppe D: Brasilien unter besonderer Beobachtung

Die letzte Gruppe der Copa America hat noch einen großen Namen, der besonders im Fokus steht, parat. Es geht um die Selecao, um Brasilien. Die Brasilianer haben rein von den Namen her noch immer einen extrem guten Kader. Alisson, Eder Militao, Marquinhos, Bruno Guimaraes, Lucas Paqueta, Vinicius Junior, Gabriel Martinelli: Das sind alles sehr gute Spieler. Aber es geht ein wenig das Besondere ab, zumindest auf der ein oder anderen Position. Das treibt Fans wie Experten zur Weißglut. Sogar so sehr, dass Ronaldinho einen Boykott der Spiele ankündigte, weil er sich nicht mehr mit dem Team identifizieren kann. Droht also Ungemach? Wenn es keine souveräne Leistung in der Gruppenphase gibt, dann auf jeden Fall.

Von den Problemen profitieren will Kolumbien. Die kolumbianische Auswahl hat kaum nennenswerte Schwächen im Kader, ist rein individuell aber unter Brasilien anzusiedeln. Dennoch: Davinson Sanchez, David Ospina, Jefferson Lerma, Altmeister James Rodriguez, Luis Diaz , Rafael Borré und co. haben sich einiges vorgenommen. Dass es acht Siege in Folge und mehr als 15 ungeschlagene Partien nacheinander gab, ist sicher kein Hindernis. Nicht wenige sehen Kolumbien sogar als ernsthaften Anwärter auf einen Einzug in das Endspiel, wenn sich eine gute Turnierdynamik entwickelt.

Paraguay will versuchen, Kolumbien und Brasilien ein wenig auf die Probe zu stellen. Der Kader um Offensivspieler wie Julio Enciso, Ramon Sosa und Miguel Almiron muss sich nicht verstecken, ihm fehlt es aber vor allem in der Breite an der nötigen Qualität. Das muss mit einer guten Strategie ausgeglichen werden. Kompaktheit und Umschaltfußball sollten in jedem Fall dafür sorgen können, dass man die Unterlegenheit kaschieren kann. Bei Costa Rica muss indes schon alles stimmen, der Qualitätsabfall ist doch drastisch. Und ja: Joel Campbell spielt noch immer und ist tatsächlich erst 31 Jahre alt.

(Photo by ANDREW CABALLERO-REYNOLDS/AFP via Getty Images)

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