"Das ist meine Art von Coaching": Wie Klose beim FCN starten will | OneFootball

Die Trainersuche beim 1. FC Nürnberg ist beendet: Miroslav Klose ist neuer Cheftrainer am Valznerweiher! Der 46-jährige Weltmeister von 2014 tritt damit seine erste Stelle im deutschen Profifußball an. Wie er die Rolle als Coach interpretiert und was Sportvorstand Joti Chatzialexiou über den ehemaligen DFB-Stürmer denkt, teilten beide in einer gemeinsamen Medienrunde zur Vorstellung mit.

"Sehr intensiven Fünf-Stunden-Gespräch"

Knapp zwei Wochen nach seinem eigenen Amtsantritt konnte FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou am Dienstagvormittag den neuen Cheftrainer des Clubs präsentieren. Mit Miroslav Klose erhält der 1. FC Nürnberg eine gewisse Strahlkraft, wie auch in der Medienrunde zur Vorstellung des 46-Jährigen schnell deutlich wurde. Und genauso ging es Klose andersherum: "Es hat mich sofort begeistert, für welche Werte der Club steht", teilte der ehemalige Weltklasse-Stürmer zur Begrüßung mit. "Ich bin ein Bauchmensch, und ich habe da ein fantastisches Gefühl hier."

Weshalb die Wahl auf Klose gefallen ist? Das konnte Chatzialexiou ganz sorgenfrei begründen. "Ich schätze seine Menschlichkeit, seine Bodenständigkeit. Er war als Profi ein Leader, Kapitän vieler Mannschaften und Vorbild für viele Fußballer", führte der Sportvorstand aus. "So habe ich ihn auch als Trainer wahrgenommen, als er beim DFB tätig war." Aus der gemeinsamen Zeit beim Verband, Klose arbeitete als Co-Trainer der A-Nationalmannschaft unter Joachim Löw, kannten sich Sportvorstand und Cheftrainer der Nürnberger bereits. In einem "sehr intensiven Fünf-Stunden-Gespräch", so Klose, wurde man sich auch über eine gemeinsame Zusammenarbeit beim FCN einig.

Klose will Unterstützer sein

In erster Linie auch deshalb, weil Klose in das Anforderungsprofil als Entwickler von jungen Spielern passt. Im Nachwuchbereich arbeitete der ehemalige Stürmer mit der U17-Mannschaft vom FC Bayern München, wurde danach Co-Trainer der Profis unter Hans-Dieter Flick. In der Saison 2022/23 folgte die erste Station als Hauptverantwortlicher in Österreich, wo Klose den SCR Altach trainierte. Allerdings mit mäßigem Erfolg. "Ich habe meine Schlüsse aus dieser Zeit gezogen und intensive Gespräche mit mir geführt. Aber ich bin niemand, der nachtreten möchte", ordnete Klose seine bisherigen Erfahrungen ein.

In Nürnberg wolle er es besser machen, denn "zuhause ist es auch nicht unbedingt schön. Ich habe die Zeit zwar mit meinen Kindern genossen, aber ich möchte arbeiten. Dafür habe das alles gelernt." Die bisherige Spielphilosophie am Valznerweiher würde sich unter seiner Regie gar nicht allzu sehr verändern. "Ich möchte Dynamik entfachen. Für einen gewissen Ballbesitz stehe ich ein, für eine gewisse Dominanz auf dem Feld. Das sind Dinge, die ich hier sehen möchte", so Klose. "Es gibt nichts Schöneres, als Spielern zu ermöglichen, noch ein paar Schritte weiter nach vorne zu machen. Eine Liga höher spielen zu können, oder Nationalspieler zu werden, steckt in jedem drin. Ich unterstütze, das ist meine Art von Coaching."

"Die ersten Schritte werden wichtig sein"

Über diese Art und Weise wolle er schnellstmöglich den Erfolg in Nürnberg etablieren, aber mit der nötigen Geduld. "Die ersten Schritte werden wichtig sein, um gemeinsam mit der Mannschaft ein Fundament aufzubauen." Entscheidungen über das restliche Trainerteam sowie die ersten Transfers unter Kloses Obhut werden dann wohl in Kürze folgen. Beispielsweise im Sturmzentrum habe der ehemalige Mittelstürmer, der bis 2026 unterschrieben hat, schon einen gewissen Bedarf ausgemacht.