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Dominik Berger·5. Oktober 2021
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Dominik Berger·5. Oktober 2021
Für den Moment hat Simon Terodde schon eine große Leistung vollbracht. Denn mit seinem Treffer zum 3:0 gegen den FC Ingolstadt am vergangenen Wochenende stellte der Schalker Stürmer den deutschen Zweitligarekord von 153 Toren ein.
Mit noch mehr als zwanzig Spielen und der derzeitigen Form von Terodde ist es nur eine Frage der Zeit, wann der Stürmer die alleinige Führung in der Rangliste übernimmt.
Im Allgemeinen müsste man davon ausgehen, dass so jemand auch in der ersten Liga funktioniert, doch weit gefehlt: In der Bundesliga bringt es Terodde gerade mal auf zehn Treffer. Seine Quote konnte der Stürmer nach Aufstiegen also nicht halten. Gemeinhin gilt er als ein Spieler, der zu gut für die 2. Bundesliga, aber eben dann doch nicht ganz gut genug für die deutsche Eliteklasse ist. Damit ist er allerdings nicht alleine. Hier kommen Teroddes Brüder im Geiste.
Auch Marvin Ducksch bewies mittlerweile mehrfach, dass er in der zweiten Liga mehr als bestens zurechtkommt. Der ehemalige Torschützenkönig des Unterhauses dreht nach seinem Wechsel zu Werder wieder so richtig auf. Nach fünf Spielen steht Ducksch schon bei vier Treffern, insgesamt war der 27-jährige Stürmer bereits 54 Mal im deutschen Unterhaus erfolgreich. Für ganz oben hat es bei ihm aber bisher nicht gereicht, weder bei Jugendklub Borussia Dortmund noch bei Paderborn oder Fortuna Düsseldorf gelang ihm der Erstliga-Durchbruch.
Ähnlich tritt auch Sonny Kittel auf. Hamburgs Zehner kommt in der Bundesliga auf magere vier Scorerpunkte, gerecht verteilt auf zwei Tore und zwei Vorlagen in immerhin 60 Spielen. Lange hatte man in Frankfurt die Hoffnung, ein ganz großes Talent in seinen Reihen zu haben. Auch aufgrund schwerer Verletzungen konnte er sich aber nie so recht durchsetzen. Das sieht in der zweiten Liga ganz anders aus. In 146 Partien bringt es Kittel dort auf starke 85 Scorerpunkte, was schon deutlich beeindruckender klingt.
Dabei gibt es solche Spieler nicht nur in Deutschland, sondern beispielsweise auch in England. Burnleys Matej Vydra ist zwar aktueller Spieler eines Erstligateams, seine Statistik liest sich allerdings nicht unbedingt erstligareif, denn in 90 Spielen kommt der Tscheche nur auf neun Treffer. In der Championship knipste er hingegen bei 187 Einsätzen gleich 60 Mal. Dass er sich in den Topligen eher schwer tut, zeigt auch seine Zeit in Udinese, wo er kaum zum Einsatz kam.
Das wird Cameron Jerome sehr gut bekannt vorkommen. Zwar muss man beim 35-jährigen Stürmer respektieren, dass dieser immerhin 211 Einsätze in der Premier League vorweisen kann, dabei allerdings nur in zwei Spielzeiten öfter als vier Mal einnetzte. In der zweiten Spielklasse lief es dann doch noch einmal deutlich besser. Bei 278 Einsätzen nennt er 109 Scorerpunkte sein Eigen. Kein Wunder, dass sein letzter Premier-League-Einsatz bereits fünf Jahre her ist.
Ein Lied, das auch in Spanien gerne gesungen wird und zwar von Yuri und Toché. Der Erstgenannte ist ein brasilianisches Urgestein beim spanischen Zweitligisten Ponferradina und kommt in 257 Zweitligaspielen auf starke 115 Scorerpunkte. Jahre zuvor probierte sich der Brasilianer auch mal in LaLiga aus und schaffte dort in 48 Einsätzen aber nur elf Scorerpunkte. Manchmal muss man sich einfach eingestehen, wenn man sein Wohlfühl-Level erreicht hat. In der aktuellen Saison netzte er immerhin schon wieder fünf Mal ein.
Den Schlusspunkt setzt in dieser Erzählung der Spanier Toché. Der 38-jährige Stürmer hat seine Laufbahn diesen Sommer beendet, bummelte aber bis 2019 durch die zweite spanische Liga. 257 Spiele und 100 Scorerpunkte sammelte er dort für zahlreiche Klubs, ehe er seine Karriere für zwei Jahre bei Drittligisten ausklingen ließ. Seiner erfolgreichen LaLiga2-Zeit stehen 32 Erstligaspiele und gerademal sechs Scorerpunkte gegenüber. Simon Terodde wird es bekannt vorkommen.