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·24. November 2025

Der Absturz des FC Liverpool beweist nur eine uralte Fußballwahrheit

Artikelbild:Der Absturz des FC Liverpool beweist nur eine uralte Fußballwahrheit

Arne Slot hat alles richtig gemacht und steht trotzdem vor einem Scherbenhaufen. Das ist die verstörende Wahrheit hinter Liverpools historischem Absturz, der sich nicht mit den üblichen Erklärungsmustern greifen lässt. Der niederländische Trainer holte den Titel in seiner ersten Saison nach Jürgen Klopp, investierte 450 Millionen Euro in neue Stars und verliert jetzt trotzdem sechs von sieben Ligaspielen. Diese Abfolge von Erfolg und Versagen in so kurzer Zeit offenbart ein Problem, das tiefer reicht als taktische Fehler oder Formschwächen.

Die Zahlen sind brutal nach dem 0:3 gegen Nottingham: Erstmals seit 1965 kassierte Liverpool zwei Liga-Niederlagen in Folge mit mindestens drei Toren Unterschied. Damals trainierte Bill Shankly die Reds, die Beatles standen auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, und der englische Fußball war ein anderer Sport. Dass diese Marke ausgerechnet jetzt fällt, nach der teuersten Transferoffensive der Vereinsgeschichte, entlarvt die Illusion der Käuflichkeit von Erfolg. Slot hat nicht zu wenig ausgegeben, sondern möglicherweise zu viel auf die falschen Karten gesetzt.


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Verliert Slot das Gespür für eine Trendwende?

Die Abwesenheit von Florian Wirtz gegen Nottingham Forest war symptomatisch für Liverpools Dilemma. Der deutsche Nationalspieler, beim 0:3 gegen Manchester City noch dabei, fehlte mit muskulären Problemen. Aber seine Verletzung ist nur die Oberfläche eines tieferen Problems: Liverpool hat Stars gekauft, aber kein funktionierendes Team geformt. Die 450 Millionen Euro haben individuelle Qualität gebracht, aber die kollektive Identität zerstört, die Klopp über Jahre aufgebaut hatte.

Wenn die Daily Mail fragt, ob Slot das nötige Gespür für eine Trendwende hat, stellt sie die falsche Frage. Es geht nicht um Gespür, sondern um die Erkenntnis, dass Geld allein keine Mannschaft formt. Slot übernimmt zwar die Verantwortung für das Chaos, aber seine wahre Schuld liegt nicht in den jüngsten Niederlagen, sondern in der Hybris des Sommers. Er glaubte, mit einem Scheckbuch die DNA eines Vereins neu schreiben zu können. Heute kennt der FC Liverpool die uralte Fußballwahrheit: Geld alleine schießt keine Tore.

Die Lösung liegt nicht in weiteren Transfers oder taktischen Anpassungen. Liverpool muss verstehen, dass der Meistertitel der vergangenen Saison trotz und nicht wegen der Transferoffensive kam. Die Mannschaft zehrte noch von Klopps Erbe, während Slots Neuzugänge dieses Fundament bereits unterspülten. Der Weg zurück führt nicht über noch mehr Stars, sondern über die Rückbesinnung auf das, was Liverpool stark gemacht hat: Intensität, Geschlossenheit und die Demut zu akzeptieren, dass Erfolg nicht käuflich ist.

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