FC Red Bull Salzburg
·14. November 2025
Der lange Weg zurück: Karim Konate blickt nach vorn

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·14. November 2025

Fast ein ganzes Jahr lang war Karim Konate nach einer Knieverletzung zum Zuschauen verdammt. Eine harte Zeit, in der unser junger Stürmer mental und körperlich gefordert war. Doch langsam, aber sicher nähert sich seine Rückkehr auf den Platz. Im Interview spricht Karim mit uns über die schwierigste Phase, seine größten Unterstützer und über das, was er am meisten vermisst hat.

Karim, fast ein Jahr ist seit deiner Knieverletzung vergangen. Wie fühlt es sich an, wie sieht der aktuelle Fahrplan aus?
„Es war wirklich eine lange Zeit und ein sehr langer Weg zurück. Aber jetzt bahnt sich endlich Schritt für Schritt das Comeback an, und das ist ein unglaublich schönes Gefühl! Die harte Arbeit zahlt sich aus. Ich trainiere bereits wieder mit der Mannschaft und kann immer mehr Teile mitmachen. Ich hoffe sehr, dass ich schon bald zu hundert Prozent im Tritt sein kann und dann auch die ersten Minuten sammeln darf.“

Die Reha-Zeit ist oft eine mentale Herausforderung. Was war für dich persönlich die größte Schwierigkeit dieser Monate?
„Die erste Zeit nach der Verletzung war natürlich am schlimmsten. Man tut sich unglaublich schwer damit, dass man plötzlich außen vor ist und nicht bei der Mannschaft sein kann. Das war ein harter Schlag. Dann aber realisierst du, dass dir nichts anderes übrig bleibt, als hart für dein Comeback zu arbeiten – und so wurde es Schritt für Schritt auch mental besser.“
Was hast du am meisten vermisst in dieser langen Phase der Abwesenheit?
„Ganz einfach: Fußball zu spielen! Und natürlich auch das Toreschießen – das gehört für mich einfach dazu.“
Ich zweifle nicht so leicht an den Dingen. Ich glaube fest daran, dass alles in unserem Leben aus irgendeinem Grund passiert.
Karim Konate
Gab es Momente, in denen du irgendeine Art von Zweifel hattest?
„Nein, dafür bin ich auch gar nicht der Typ. Ich zweifle nicht so leicht an den Dingen. Ich glaube fest daran, dass alles in unserem Leben aus irgendeinem Grund passiert. Wenn ich bete und die Nähe zu Gott suche, fällt es mir leichter, solche Schicksalsschläge zu akzeptieren.“

Du hast die mentale Komponente angesprochen. Wie ist der Alltag während der Reha-Zeit?
„Es ist ähnlich, wie wenn man spielt und gesund ist: Man geht täglich ins Training und hat dadurch seine feste Routine. Während der Verletzung ist es eben stattdessen die Therapie, auf die man sich Tag für Tag fokussiert und dann über den Rest nicht zu viel nachdenkt. Die ersten zwei Monate waren aber insofern besonders schwierig, weil man viel auf die Hilfe von anderen angewiesen ist und nur mit Krücken gehen kann. Das war die Periode, in der ich viele Menschen gebraucht habe.“
Ich wurde mit den besten afrikanischen Speisen versorgt, das war auf jeden Fall das Beste an meiner Verletzungszeit!
Karim Konate
Wer war in dieser Zeit dein größter Anker? Gab es jemanden im Team oder im Umfeld, der dir besonders geholfen hat, motiviert zu bleiben?
„Oh ja! Mamady (Anm.: Diambou) und seine Frau! Die beiden haben mir besonders viel geholfen. Sie haben jeden Tag Essen für mich gekocht – wobei ich glaube, dass das eher seine Frau war – und es mir dann nach Hause gebracht. Ich wurde mit den besten afrikanischen Speisen versorgt, das war auf jeden Fall das Beste an meiner Verletzungszeit! Dafür bin ich ihnen wirklich sehr dankbar. Als er noch hier war, hat mir außerdem Dorgeles (Anm.: Nene) viel geholfen. Und nicht zu vergessen, mein Taxifahrer Luca, der mich in dieser Zeit viel herumgefahren hat!“
Konntest du dich trotz der Reha und deiner Abwesenheit auf dem Platz als Teil der Mannschaft fühlen?
„Zuerst hatte ich viele Therapie-Einheiten außerhalb, im APC (Anm.: Athlete Performance Center) in Thalgau, meistens während das Team zeitgleich in Taxham trainiert hat. Da habe ich die Burschen wenig gesehen. Aber jetzt bin ich seit einiger Zeit wieder in Taxham, mache dort mein Programm, schaue viel beim Training zu und war natürlich bei den Heimspielen immer mit dabei, um die Mannschaft von der Tribüne aus zu unterstützen.“

Wenn du auf das vergangene Jahr zurückblickst: Was hast du in dieser Zeit über dich selbst gelernt?
„Ich habe gelernt, meinen Körper ganz genau zu spüren. Ich denke, ich kann jetzt noch besser einschätzen, was zu viel oder auch zu wenig für meine Gesundheit ist. Es hat mir auch gezeigt, dass es im Leben Höhen und Tiefen gibt und dass die Gesundheit wirklich das Wichtigste ist. Den Wert der Gesundheit merkt man erst so richtig, wenn man krank ist. Dass ich dieses Jahr verletzt war, ist jetzt ein Teil meiner Lebensgeschichte, und das muss ich akzeptieren, bevor es jetzt hoffentlich mit voller Kraft weitergeht.“
Was sind deine persönlichen Ziele für die kommenden Wochen und Monate, wenn du wieder voll dabei bist?
„Tore, Tore, Tore! Das ist mein Ziel, um damit der Mannschaft zu helfen. Aber allein schon die Tatsache, wieder spielen zu können, wieder mit den Burschen vor den Fans auf dem Platz zu stehen, wird ein absolutes Vergnügen für mich sein. Ich freue mich extrem auf diesen Moment!“


















































