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·10. August 2025

Der nächste Topstar weg: Blutet die Bundesliga aus?

Artikelbild:Der nächste Topstar weg: Blutet die Bundesliga aus?

Benjamin Sesko lachte im „Theater der Träume“ in alle Kameras, das Rosen-Tattoo auf seinem Hals hüpfte dabei auf und ab. Für 76,5 Millionen Euro Fix-Ablöse hatte der Star von RB Leipzig schwungvoll mit der linken Hand bei Manchester United unterschrieben – ein paar Stunden später winkte er in Old Trafford schon jenen Fans zu, die so viel Hoffnung in ihn setzen.

Die Bundesliga steht da wie so oft, mit viel Geld und vorerst ohne Ersatz. Die Premier League wirft mit Summen um sich, die einst undenkbar gewesen wären, und schnappt sich einen weiteren Superstar „in the making“. Oder zumindest die Hoffnung darauf. Nach Florian Wirtz, der für 125 Millionen Euro von Bayer Leverkusen zum FC Liverpool ging, nach Hugo Ekitiké, der für 95 Millionen von Eintracht Frankfurt ebenfalls an die Anfield Road wechselte. Xavi Simons (Leipzig) soll vor einem Transfer zum FC Chelsea stehen.


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Thomas Müller (nun Vancouver Whitecaps) ist wie Leroy Sané (Galatasaray Istanbul) oder Granit Xhaka (AFC Sunderland) ein anderer Fall, aber auch sie waren Gesichter der Bundesliga. Diese werden weniger und weniger. Harry Kane, Manuel Neuer, Jamal Musiala. Wer noch?

Bundesliga: Die Stars werden weniger

Benjamin Sesko jedenfalls nicht, er hätte vielleicht eines werden können. Gegen die AC Florenz stand der slowenische Top-Stürmer am Samstag zwar noch nicht im United-Kader – im Mittelpunkt aber befand er sich allemal. „Er hat den Charakter, den wir brauchen. Ein Spieler, den man sogar noch vom Arbeiten abhalten muss“, schwärmte sein neuer Teammanager Rúben Amorim. Das Social-Media-Team von United produzierte Content im Überfluss.

Leipzig kassiert für Sesko ab wie zuvor nur 2023 für Josko Gvardiol (90 Millionen/Manchester City). Das Geld habe „natürlich eine Rolle gespielt“, sagte Sportgeschäftsführer Marcel Schäfer. Sowohl sportlich als auch menschlich sei Sesko ein Verlust, aber: „Es macht uns ein Stück weit stolz, den nächsten Spieler für die Premier League und einen der größten Klubs weltweit entwickelt zu haben.“

Die Bundesliga als Entwicklungsliga. Und ja, ein junger Stürmer mit Potenzial, der in zwei RB-Jahren 87 Pflichtspiele absolviert und 39 Tore erzielt hat, für den werden, so denn die üblichen Boni greifen, auf dem Markt derzeit 85 Millionen Euro bezahlt. Die Premier League kauft Leistung – aber sie kauft auch Fantasie. Auch deshalb wollte der VfB Stuttgart über ein 50-Millionen-Euro-Angebot für Nick Woltemade mit den Vertretern des FC Bayern nicht mal persönlich reden.

An Sesko hatte auch Newcastle United zuletzt Interesse gezeigt, er hätte dort in der Champions League spielen können. Er entschied sich jedoch für den Problemfall ManUnited: Nach der schlechtesten Saison in den vergangenen 51 Jahren wird er Teil des Umbaus und Neuaufbaus.

„Die Geschichte von Manchester United ist selbstverständlich etwas ganz Besonderes“, sagte der 22-Jährige, „aber was mich wirklich reizt, ist die Zukunft.“ Das kommt an bei den Fans, die ewig jenen großen Tagen nachweinen, an denen David Beckham und Ryan Giggs Europa eroberten – wie im legendären Champions-League-Finale gegen die Bayern 1999. „Alles ist bereit dafür, dass United bald wieder um die größten Trophäen mitspielen kann“, versprach Sesko. Sein Vertrag läuft bis 2030.

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